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50 Sachwerte, die Sie gut schlafen lassen

50 Sachwerte, die Sie gut schlafen lassen

Titel: 50 Sachwerte, die Sie gut schlafen lassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Brückner
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meist nur der versierte Fachmann. Die Frage aber, ob es sich tatsächlich um antike Möbelstücke handelt oder nur um solche, die auf antik getrimmt wurden, kann der interessierte Laie meist selbst beantworten. Weist zum Beispiel das Möbelstück scharfe Kanten und Ecken auf, so deutet dies auf ein jüngeres Herstellungsdatum hin. Charakteristisch für antike Möbel sind nämlich Rücken und Kanten, die meist ungleichmäßig, weich und glatt sind. Glatte Sägeflächen lassen auf den Einsatz von Kreissägen schließen – und die gab es erst nach 1840. Die handgefertigten Schwalbenschwänze, also Zapfen, die der Zinkenverbindung dienen, sind unebener als die glatten, von Maschinen hergestellten Schwalbenschwänze. Sogar Holzwurmspuren sollten nicht unbedingt als verlässliche Indizien für das Alter des Möbels gewertet werden – denn auch diese werden mitunter nachträglich hineingebohrt.
    Investmentkompass
    Welche Möbelstücke kommen infrage?
    Interessant sind neben den antiken Möbelstücken auch klassische Designermodelle, die zum Teil beachtliche Liebhaber-Preise erzielen können. Es muss sich aber um Originale aus der Entstehungszeit handeln.
    Was ist unter antiken Möbeln zu verstehen?
    Diese Möbelstücke sind mindestens 100 Jahre alt. Zu antikem Mobiliar gehören unter anderem Betten, Sitzmöbel, Lampen, Leuchten, Tische, Schreibmöbel, Sofas und Schränke. Eine stabile Nachfrage besteht nach Möbelstücken aus der Biedermeier-Zeit und nach Weichholzmöbeln.
    Wo kaufen?
    Im renommierten Fachhandel oder in Auktionshäusern mit fachmännischer Katalogbeschreibung.
    Perspektiven
    Originalstücke werden immer seltener, daher ist tendenziell mit steigenden Preisen zu rechnen. Allerdings können sich – wie generell auf dem Kunstmarkt – die Vorlieben der Käufer ändern. Insofern bleibt eine längerfristige Einschätzung der Preisentwicklung für bestimmte Stil-Epochen oder Möbelstücke schwierig.

Münzen – nicht immer eine runde Sache
    Wenn es um’s Bier ging, schien man im 17. Jahrhundert wenig von Trinkgeldern gehalten zu haben. Als nämlich damals im Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel der Preis für das schäumende Gerstengebräu auf viereinhalb Pfennige angehoben wurde, obwohl es keine halben Pfennigstücke gab, rundeten die Zecher nicht etwa generös auf und gaben dem Wirt fünf Pfennige. Vielmehr wurden flugs »Biermünzen« geprägt. Ihr numerischer Wert: exakt 4,5 Pfennige. Was im Übrigen nicht nur von einem hohen Maß an Pragmatismus zeugt, sondern gleichermaßen von einem disziplinierten Umgang mit dem alkoholhaltigen Getränk. Denn hätten die durstigen Männer von dazumal gleich zwei Bierchen gezischt, wäre es kein Problem gewesen, die Rechnung in Höhe von 9 Pfennigen mit den vorhandenen Münzen zu begleichen. Erst nach dem dritten Bier wäre es wieder komplizierter geworden ...
    Die »Biermünze« ist freilich nicht die einzige Kuriosität im Münzkabinett des Landesmuseums Hannover. Die königliche Münzsammlung, die früher einer deutschen Großbank gehörte und schließlich an das Land Niedersachsen verkauft wurde, erzählt so manche Skurrilitäten aus dem einstigen Reich der Welfen. Da wäre zum Beispiel der Propagandatrick von König Georg II. Nachdem britische und hannoversche Truppen in der Schlacht bei Dettingen die französische Armee besiegt hatten, ließ seine Majestät silberne Gedenkmedaillen prägen, auf denen er als furchtloser Anführer seiner Truppen dargestellt wurde. Tatsächlich aber war der König gleich zu Beginn der Schlacht vom Pferd gefallen. Bis Reiter und Tier wieder zusammengefunden hatten, waren die Kämpfe vorüber.
    Schließlich lernen die Besucher des Münzkabinetts auch eine archaische Form der Inflation kennen: Weil im 19. Jahrhundert in Australien Münzen fehlten, ließ der Gouverneur aus 40.000 Geldstücken Scheiben ausstanzen und auf diese Weise die Zahl der Münzen verdoppeln. Heute gehört der gelöcherte »Holey Dollar« zu den absoluten Raritäten.
    Bullion Coins oder Anlagemünzen?
    Numismatiker lieben nicht zuletzt diese Anekdoten, doch die meisten von ihnen spekulieren natürlich auch auf eine Wertsteigerung ihrer Sammlung. Wir wollen uns in diesem Kapitel ganz auf die Sammlermünzen konzentrieren. Diese gilt es zunächst abzugrenzen gegenüber Anlagemünzen und Medaillen. Mit den Anlagemünzen, den so genannten Bullion Coins, beschäftigen wir uns in den Kapiteln über die Edelmetalle Gold, Silber, Platin und Palladium. Diese müssen unter

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