50 Sachwerte, die Sie gut schlafen lassen
anderem in ihren Herkunftsländern gesetzliche Zahlungsmittel sein oder zumindest gewesen sein. Klassische Anlagemünzen sind zum Beispiel der Wiener Philharmoniker, der kanadische Maple Leaf, der Krügerrand und der amerikanische Eagle. Goldene Anlagemünzen sind – wie an anderer Stelle schon erwähnt – von der Mehrwertsteuer befreit, für silberne Anlagemünzen gilt derzeit noch der ermäßigte Steuersatz von 7 Prozent.
Aber auch für bestimmte goldene Sammlermünzen muss der Käufer keine Mehrwertsteuer berappen, sofern folgende Voraussetzungen gegeben sind. Die Münze muss
nach dem Jahr 1800 geprägt sein,
einen Feingehalt von mindestens 900/1000 Gold aufweisen.
im Herkunftsland gesetzliches Zahlungsmittel sein oder gewesen sein.
Außerdem darf der übliche Verkaufspreis den Offenmarktwert des Goldgehaltes der Münze nicht um mehr als 80 Prozent übersteigen.
Trifft eines der genannten Kriterien nicht zu, ist der Erwerb mehrwertsteuerpflichtig. Sammler, die sich ein Objekt der Begierde für ihre Kollektion sichern möchten, werden sich von der Mehrwertsteuer vermutlich nicht abschrecken lassen. Renditeorientierte Anleger hingegen dürften in erster Linie steuerfreie Münzen erwerben. Allerdings repräsentieren Anlegermünzen immer nur ihren Materialwert. Steigt der Gold- oder Silberpreis, werden auch die Münzen wertvoller. Fällt er, hat der Anleger das Nachsehen. Nur in Ausnahmefällen zahlt der Markt einen Sammleraufschlag, so zum Beispiel für Krügerrandmünzen aus den Jahrgängen 1967 bis 1969, die vergleichsweise selten sind.
Doch nicht immer lassen sich Anlage- von Sammlermünzen klar trennen. Mitunter erweisen sich die Grenzen als fließend. Ein prominentes Beispiel hierfür ist das 100-Franken-Vreneli aus der Schweiz. Von dieser Goldmünze wurden im Jahr 1925 lediglich 5.000 Stück geprägt. Nur noch ein Teil davon dürfte heute im Umlauf sein, weshalb diese Münze als eine der seltensten und begehrtesten der Schweiz gilt. Vor wenigen Jahren musste man für das 100-Franken-Vreneli noch um 5.000 Euro zahlen, aktuell liegen die Preise für eine solche Münze in sehr gutem Erhaltungszustand zwischen 8.000 und 10.000 Euro. Wer rechtzeitig zugriff, darf sich heute über einen Gewinn von fast 80 Prozent freuen – und das zudem noch steuerfrei, da die Spekulationsfrist von einem Jahr in diesen Fällen abgelaufen ist.
Oft verwechselt werden darüber hinaus Münzen und Medaillen. Münzen besitzen immer einen Nennwert und tragen den Namen oder sonstige Symbole des ausgebenden Landes. Medaillen hingegen wird niemals ein Nennwert aufgeprägt. Im Grunde kann jeder ganz individuelle Medaillen herausgeben – Privatpersonen, Banken, Unternehmen, Verbände, ja sogar Karnevalsgesellschaften. Vorsicht: Medaillen werden häufig aggressiv beworben. Man spricht von limitierten Auflagen und suggeriert eine überdurchschnittliche Wertsteigerung. Manche Angebote sind zudem extrem überteuert. Auch im Münzhandel gibt es eben »schwarze Schafe«. Wer in Medaillen investiert, sollte von vornherein einkalkulieren, dass er beim späteren Verkauf nur den jeweiligen Ankaufswert des Metalls erhält. Mit Sammleraufschlägen darf man nur in Ausnahmefällen rechnen.
Zum kleinen Einmaleins des Münzensammelns gehört, sich nicht zu verzetteln, sondern sich schon von Beginn an auf ein bestimmtes, festumrissenes Sammelgebiet zu konzentrieren. Viele Sammler fokussieren sich auf Münzen aus bestimmten Ländern, was dann allerdings zusätzlich eine epochale Beschränkung erforderlich macht. Kaum ein Sammler kann zum Beispiel alle deutschen Münzen besitzen. Daher wird er sich zum Beispiel auf die Kaiserreichsmünzen von 1871 bis zum Ende der Kaiserzeit nach dem Ersten Weltkrieg beschränken. Oder aber er zieht die während der Weimarer Republik geprägten Münzen vor.
Sammler, die noch weiter in die europäische Geschichte zurückgehen wollen, setzen etwa auf die Gepräge der Neuzeit (ca. 1500 bis zur Französischen Revolution), auf Münzen aus dem Mittelalter oder gar auf byzantinische, römische oder griechische Prägungen. Für andere Sammler kommen nur Münzen aus bestimmten Materialien infrage, zum Beispiel ausschließlich Kupfer-, Silber- oder Goldmünzen. Tatsächlich gibt es sogar Münzen aus Porzellan. Beliebt ist ferner das gezielte Motivsammeln. Das heißt, der Sammler ersteht nur Münzen mit bestimmten Motiven, wie etwa Monarchen, Künstler, Sehenswürdigkeiten, Politiker oder Wappen. Andere wiederum kaufen in erster
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