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50 - Schatten über Kregen

50 - Schatten über Kregen

Titel: 50 - Schatten über Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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bewahren.
    Nun gut, ich hatte die Krabbe in Ruhe gelassen. Vielleicht zählte das ja?
    Eine alles überschattende Tatsache blieb bestehen. Ich war hier nicht grundlos gelandet. Etwas ging hier vor, was die Everoinye erledigt haben wollten. Ergo durfte ich in meiner Wachsamkeit nicht nachlassen; ich würde es mir also so bequem machen wie nur möglich, eine ordentliche Mahlzeit zu mir nehmen und für den Notfall bereit sein, wenn er denn nun einträfe. O ja, bei Djan Kadjiryon, das würde ich tun!
    Natürlich hatte der Prahlhans Dray Prescot, der mit weitgeöffneter schwarzzähniger Weinschnute hier nur Unsinn von sich gab, nicht die geringste Vorstellung, wie der schreckliche Notfall aussehen würde.
    Die Sonnen standen nun tief, und ihr strömendes, vermengtes Licht tauchte das Land in blutrote und kupfergrüne Schatten.
    Ich wollte gerade auf die Palmen zugehen, als ich einen letzten Blick zurück auf den Strand warf. Die Flut kam, und eine Art Strudel erregte meine Aufmerksamkeit und munterte mich auf. Da gab es noch mehr Trümmer von dem Schiffswrack, die mir hoffentlich von Nutzen sein konnten. Ein großer Krug voll Ale – das wäre jetzt genau richtig, bei Beng Dikkane!
    In wenigen Sekunden hatte ich den Strand überquert. Jede heranspülende Welle setzte Seile, Planken und andere Trümmer in Bewegung. Mit den hohen Erwartungen eines Seemannes ging ich näher heran – und blieb wie erstarrt stehen.
    In den Trümmern zeichnete sich die Gestalt eines Mannes ab. Er war nur mit einem langen weißen Gewand bekleidet, das nun schmutzig und völlig durchnäßt war. Er lag auf der Seite, der eine Arm trieb schlaff in der Brandung.
    Ich bückte mich und drehte ihn um.
    Das Entsetzen, das mich durchfuhr, raubte mir den Atem.
    Der arme verfluchte Schiffbrüchige war ein Shank.
    Sein Fischgesicht mit dem kleinen Kiefer und den runden Konturen ließ mich einen Schritt zurücktreten. Das Wasser überspülte seinen Körper, als die Flut stärker wurde. Seine Beine bewegten sich weniger als der Oberkörper, und als ich genauer hinsah, entdeckte ich, daß seine Füße in einem Seilknäuel feststeckten.
    Welch gutes Cess! Die Flut würde steigen und ihn ertränken. Das ersparte mir die Mühe, ihm den Schädel einzuschlagen.
    Im Gegensatz zu echten Fischen hatte er Augenlider. Sie waren geschlossen. Das enganliegende Gewand verriet mir, daß er einen muskulösen Körper besaß. Seine andere Hand steckte ebenfalls in den Schlingen eines Seils. Also hatte er versucht, sich zu befreien. Er hatte es versucht, war gescheitert und in Ohnmacht gefallen, und jetzt würde er ertrinken.
    Ausgezeichnet!
    Und so drehte ich, Dray Prescot, Herrscher von Paz, mich um und watete zum Strand.
    Und blieb stehen. Um Opaz' süßen Willen! Ich hätte es besser wissen sollen. Die Erinnerung an Delia, die mir befahl, in ein verdammt tiefes Loch zu klettern, um einen jungen Zauberer aus Loh zu retten, schoß mir durch den Kopf. Aber hier handelte es sich um einen Fischkopf!
    Ich stand reglos da und versuchte mühsam, die Situation richtig einzuschätzen.
    War dies die ... Person ... zu deren Rettung mich die Herren der Sterne ausgesandt hatten?
    Das war unvorstellbar.
    Und doch war ich aus einem ganz bestimmten Grund an diesem Ort. Ich war wie ein träger Tagedieb umhergelaufen und hatte mir über Essen, Trinken und Waffen Gedanken gemacht. Dabei hatte ich größere, wichtigere Dinge achtlos beiseite gelassen.
    War dieser verdammte, fischgesichtige Schank der Grund, warum ich hier war?
    Ich glaube, es waren am Ende nicht die Herren der Sterne, derentwegen ich meine Entscheidung traf, sondern Delia, Delia von Delphond, Delia aus den Blauen Bergen – die schönste Frau zweier Welten –, die mich überzeugte.
    Grollend bückte ich mich und riß die nassen Taue von den Füßen des feinen Burschen weg. Dann packte ich ihn unter den Achseln, hob ihn aus dem Wasser und zerrte ihn über den gesamten Strand bis zu den Bäumen, die hier wuchsen. Er rührte sich nicht und gab auch kein Stöhnen von sich. Ich legte den schlaffen Körper in eine bequeme Position. »Jetzt bleib da liegen und verfaul, du fischgesichtiges Ungeheuer!«
    Die untergehenden Sonnen warfen tiefe rote und grüne Schatten in die Schleifspuren, die ich hinterlassen hatte, als ich den Fischkopf auf den Strand zog. Dieser ganze Quatsch, den ich veranstaltet hatte, nur um mich an meine Vorsätze zu halten und jedes kaltblütige Töten nach Möglichkeit zu vermeiden, hatte mich aufgehalten. Es

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