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50 - Schatten über Kregen

50 - Schatten über Kregen

Titel: 50 - Schatten über Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Strombor und Krozair von Zy, wußte genau, wo ich war. Bei Krun, und ob ich das wußte! Dieser ränkeschmiedende Shint Ahrinye hatte mich mitleidslos in Schan abgesetzt, der Heimat der Shanks.
    Das hatte er schon einmal tun wollen. Damals hatte es Zena Iztar verhindert. Soweit mir bekannt war, war noch keiner, der es gewagt hatte, dorthin zu reisen, nach Paz zurückgekehrt.
    Und so lag ich auf dem Bauch und starrte fassungslos auf die erschreckende Szene im Innern des Kraters. Es war durchaus vorstellbar, daß die ganze Geschichte von dem untröstlichen König und der kleinen Sklavenshishi Ismelda reine Erfindung war, nur um mich glauben zu machen, es gebe einen Grund, mich nach Schan zu schicken.
    Falls Ismelda tatsächlich dort unten für alle Ewigkeit die Tretmühle bediente, das Erz zu den zerschmetternden Hämmern brachte oder die Schmelzöfen fütterte, dann war ihre Befreiung in der Tat ein achtbares Unterfangen.
    Ihre Befreiung und die aller anderen Pazianer gleich mit, bei Vox!
    Die Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln leuchtete strahlend vom Himmel, aber dichte Wolken trieben langsam über das Firmament. Von Zeit zu Zeit wurde ihr Licht verdeckt. Hunderte an Pfosten hängende Öllampen verschafften den Sklaven das nötige Licht zum Arbeiten. Es war viel zu hell, als es einem verzweifelten Burschen lieb war, der sich auf einer Rettungsmission dort unten einschleichen wollte. Doch es war Nacht; am Tag, wenn sich Zim und Genodras in ihrer ganzen rubinroten und jadegrünen Pracht erhöben, wären die Chancen noch geringer.
    Da ich ein alter Hase war, nahm ich mir noch etwas Zeit, um mir alles sorgfältig anzusehen. Der Krater erstreckte sich über eine beträchtliche Fläche und war alles in allem recht beeindruckend. Der stickige, im Hals kratzende Geruch nach Kohle stieg in die Höhe, vermengt mit dem Gestank von Feuer, Staub und unverkennbarem menschlichen Schweiß.
    Die Fischköpfe betrieben dort unten einen richtigen Produktionsbetrieb. Die Sklaven gruben Erz und Kohle aus dem Boden und betrieben die Schmelzöfen. Wo sie das Roheisen auslaufen ließen, verzweigte sich ein gleißendes Feuerrinnsal zu einer Baumform. Dort unten war es zweifellos sehr heiß, bei Krun!
    Soweit es im schwachen Mondlicht zu erkennen war, schienen zu meiner Rechten Reihen von Hütten die Kraterwand zu säumen. Das waren mit Sicherheit die Sklavenbagnios. Die Shankwachen hausten offensichtlich in den wesentlich besseren Gebäuden auf der anderen Seite. Und, bei Djan, es gab eine Menge davon!
    Wie Sie sicherlich schon bemerkt haben, unterschied sich Ahrinyes verfluchte Mission beträchtlich von den anderen Aufgaben, die ich in der Vergangenheit für die Herren der Sterne erledigt hatte. Sonst hatte die Hauptschwierigkeit immer darin bestanden, die Person ausfindig zu machen, die gerettet werden sollte. In diesem Fall wußte ich, um wen es sich handelte, dennoch handelte es sich um die sprichwörtliche Nadel im Heuhaufen.
    Eine Sache war so sicher, wie die Sonnen von Scorpio jeden Morgen über Kregen aufgehen: Ich müßte meine neue Seidenkleidung ablegen. Als ich den Polsterbezug wegwarf, wurde mir wieder bewußt, daß er sowieso grün gewesen war. Ich huschte außer Sicht um das riesige Loch im Boden herum, bis ich mich auf Höhe der Sklavenbehausungen befand. Der Abstieg war eher ein Hinunterrutschen und erwies sich als nicht allzu schwer. Ich bemühte mich, keine Staubwolke zu verursachen, und als ich mich unterhalb der Hüttendächer befand, fühlte ich mich sicher vor den Augen der Shanks.
    Ich war gerade am Boden angelangt, als die Wolkendecke aufbrach und die Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln in voller Pracht leuchtete. Ich erstarrte zur Bewegungslosigkeit.
    Die Sklavenhäuser waren kaum mehr als Verschläge, die aus Holzresten, Segeltuchfetzen und leeren Fässern erbaut waren – falls das das richtige Wort für ihr zusammengezimmertes Aussehen war. In meiner unmittelbaren Umgebung regte sich nichts. Ich holte tief Luft und begab mich mit gleichmäßigen Schritten in den Schatten der Hütten. Ich lief nicht.
    Die Nacht war warm, und der Segeltuchvorhang, der den Hütteneingang sonst verhüllte, war zurückgeschlagen. Licht sickerte durch Spalten und Ritze, wo die behelfsmäßigen Baumaterialien nicht schlüssig zusammenpaßten. Auf jeder Seite lagen schlafende Gestalten, zwölf pro Reihe.
    Im Verlauf meiner bewegten Karriere auf Kregen war ich auch schon Sklave gewesen, und das mehr als nur einmal, bei Krun! Schlaf

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