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50 - Schatten über Kregen

50 - Schatten über Kregen

Titel: 50 - Schatten über Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Sklavenwächter ausgeben. Doch dann faßte ich diesen Gedanken etwas länger in Betracht. War es möglich, mit Hilfe einer passenden Maske einigermaßen als Fischkopf durchzugehen? Hm? Zweifelhaft, bei Krun. Sehr zweifelhaft.
    Bei Makki-Grodnos Hängebauch! Was, zum Teufel, dachte ich mir da eigentlich? Die Herren der Sterne hatten mich mit einer Mission beauftragt. Und ich machte mir Sorgen um ein paar Momente verlorenen Schlafs eines armen Sklaven?
    Angetrieben von diesem eigentlichen schlimmen und erniedrigenden Gedanken, verließ ich die Schatten und lief schnell auf die Frauen zu. Ich nahm die erstbeste bei der Schulter, legte meine ganze Autorität in die Stimme und fragte sie nach Ismelda. Ich war eilig, überlegen und schrecklich.
    Die Frau, eine Gon, deren wunderschönes Silberhaar bis zur Taille reichte, musterte mich mit einem ängstlichen Blick und wollte weitergehen. »Sag es mir!« verlangte ich herrisch.
    »Herr!« stammelte sie. Sie konnte vor Müdigkeit kaum noch auf den Beinen stehen. »Ich kenne dieses Mädchen nicht.«
    »In Ordnung. Frag! Frag jeden! Ich werde mich wieder an dich wenden.«
    »Ja, Herr.« Sie sackte in die Knie, und ich fing sie auf und schickte sie zurück in die Reihe. O ja, bei Opaz! Ich mußte mein Herz stählen! Ich mußte mich wie ein mächtiger Lord benehmen, weil ein Herr der Sterne es verlangte. Glauben Sie ja nicht, daß es mir auch nur einen Augenblick lang gefiel!
    Ich ließ ein Dutzend andere Frauen vorbei und stellte dann dieselbe Frage, nur um die gleiche erschöpfte, gleichgültige Antwort zu erhalten. Keiner kannte Ismelda.
    Mir war klar, daß die Zeit gegen mich arbeitete. Jeden Augenblick konnte ein Shank auftauchen, um sich zu vergewissern, daß mit den von ihnen so rücksichtslos angetriebenen menschlichen Arbeitstieren auch alles in Ordnung war. Ich wußte genug über Sklaven und ihre verabscheuungswürdigen Sklavenherren, um mir darüber im klaren zu sein, daß jeder Angriff auf einen Shank schreckliche Folgen haben und mich zum Schuldigen stempeln würde.
    Die hilflose Wut, die sich in mir aufstaute, entlud sich in einem lautlosen Aufschrei, der mir den Verstand zu rauben drohte. Dieser Shint Ahrinye konnte mich mühelos von einem Ort Kregens zum nächsten befördern. Warum in einer Herrelldrinischen Hölle schnappte er sich nicht die junge Ismelda und brachte sie in Sicherheit? Es bedurfte erst einen langen Augenblicks nüchterner Betrachtung, um auf diese Frage ein paar offensichtliche Antworten zu finden. Ein zwingender Grund war vermutlich der Streit der Everoinye untereinander. Und während ich mir über solche Dinge den Kopf zermarterte, trat ein Sklavenaufseher der Shank um die Ecke der Hütte.
    Ich senkte blitzartig den Kopf und bemühte mich um den gekrümmten, schlurfenden Gang, der schlecht behandelte Sklaven auszeichnete.
    Trotzdem schlug der Blintz mit der Peitsche nach mir. Die metallbeschlagene Spitze zeichnete eine brennende Linie auf meine Rippen. Ich zuckte zusammen und stieß einen Schrei aus.
    »Scher dich zurück zu den Männerhütten, du Flistis«, fauchte das Fischgesicht mit seiner zischenden Stimme. Ich verstand jedes Wort. Bis auf die Bezeichnung am Ende, die war mir schließlich doch unbekannt.
    Da ich mir nicht sicher war, was die richtige Sklavenreaktion betraf, gab ich noch einen Wehlaut von mir und trottete auf die Männerbehausungen zu. Dabei bewegte ich mich schneller, als der Fischkopf erwartet hatte, denn die Peitsche traf knallend nur noch leere Luft.
    Ich griff auf all die schauspielerischen Tricks zurück, die ich bei Ricky Tardish und seiner Truppe aufgeschnappt hatte, und brach im Hütteneingang zusammen, davon überzeugt, so einem dritten Peitschenhieb zu entgehen.
    Ich rollte mich auf den Rücken und sah nach draußen. Der Shank ging vorbei, die häßliche schwarze Peitsche zusammengerollt über die Schulter gelegt. Schlechtes Cess für ihn!
    Die auf dem Boden liegenden Männer schliefen alle.
    Ich überdachte meine wenig beneidenswerte Situation – in die ich mich selbst gebracht hatte – und kam zu dem ernüchternden Schluß, daß ich mich an einen einfachen Plan halten mußte, wenn ich überleben wollte. Diesem wunderbaren Plan zufolge – den ich in Gedanken als den Plan bezeichnete – mußte ich mich in der Essensschlange anstellen. Die Mission hatte keinerlei Erfolgsaussichten, wenn ich verhungerte.
    Also hungerte ich den ganzen Tag und verließ die Hütte zusammen mit der Nachtschicht. Es war schlecht,

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