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50 - Schatten über Kregen

50 - Schatten über Kregen

Titel: 50 - Schatten über Kregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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daß der Tag- und Nachtzyklus der Mehrheit der Sklaven in genau zwei Hälften geteilt wurde. Dieses starre System würde meine Bemühungen behindern. Als ich mich um eine Schale Pampe und ein Stück grünes Brot anstellte, machte ich schnell die Entdeckung, daß es Sklaven gab, die Sonderdienste zu verrichten hatten. Diese Leute bedienten einzelne Shanks; sie polierten ihre Rüstungen, kümmerten sich um den Haushalt und züchteten in kleinen Gärten sogar grünes Gemüse, das den Shanks als Beilage für ihren unvermeidlichen Fisch diente.
    Wohin ich auch ging, erkundigte ich mich nach einem blonden, blauäugigen Mädchen.
    Nun ist es wirklich schlimm, ein Sklave der Shanks zu sein. Der Schrecken läßt sich fast nicht in Worte kleiden. Alle Verstöße gegen die Disziplin werden mit dem Tod bestraft. Diesem Schicksal entging ich oft nur um Haaresbreite, wie man in Clishdrin sagt.
    Natürlich gab es im Krater eine beträchtliche Anzahl blonder, blauäuiger Mädchen.
    Ich verbrachte die Tage damit, nicht weiter aufzufallen und mich durchzulavieren, wobei ich gelegentlich sogar arbeitete, doch keine der unglücklichen Damen war Ismelda.
    Jeden Tag kam das Wasserboot. Es handelte sich eindeutig um einen sehr alten Flieger, dessen Rumpf mit Dellen übersät war und an dessen Aufbauten die Farbe abblätterte. Man hatte die Decks herausgerissen und durch eine Reihe großer Tanks ersetzt, die man dann nur mit Hilfe der Schwerkraft in schwerbewachte Tanks entlud, die ein Stück abseits der Hütten standen. Auch wenn es sich bei der Wüste um keine echte Sandwüste handelte, so war sie doch trocken genug, um jeden Gedanken an eine Flucht zunichte zu machen. Wasser war kostbar.
    Es war der Blick des Kapt, der den Feind automatisch auf mögliche Schwächen abschätzt, der mir verriet, daß die Wasserversorgung die Achillessehne des Lagers war.
    In jener ersten Woche trafen zweimal Versorgungsboote ein, die auf dem Rückflug das von uns mühsam produzierte Erz transportierten. Das war meiner Meinung nach ein möglicher Fluchtweg aus dieser Hölle.
    Da mich dieses sinnlose und gefährliche Herumirren ermüdete, beschloß ich, die Muskeln spielen zu lassen. Die Schmelzöfen sahen vielversprechend aus, also begab ich mich dorthin, um mir ein Bild von der Situation zu machen.
    Die hölzernen Stützpfähle machten einen vielversprechenden Eindruck. Beim unheilvollen Schein des Feuers, das Wellen verzehrender Hitze in das Lager schickte, und dem allgegenwärtigen Staub sahen die Leute wie Teufel aus der Hölle aus. Nackt bis auf ein Paar primitiver, aus Holz und Tauwerk gefertigter Sandalen mühten sich Männer und Frauen schweißüberströmt ab. Ihre Aufseher schwangen die schwarzen Peitschen mit einer Brutalität, die keine Gegenargumente zuließen.
    In derselben Nacht, in der ich mich frech vor nicht weniger als drei Essensausgaben angestellt hatte, machte ich mich auf den Weg.
    Genug Holz aufzutreiben, erwies sich als schwierig. Da ich wegen möglicher Konsequenzen zögerte, mich bei einer der Sklavenhütten zu bedienen, wandte ich mich den Holzstapeln neben den Küchen zu. Es ist eine Binsenweisheit, daß jemand, der sich innerhalb einer großen Organisation mit einem Stück Papier, einer Akte, einem Eimer oder einem Spaten in der Hand zielbewußt bewegt, nicht weiter auffällt und von niemandem kontrolliert wird.
    Und so schlurfte ich vornübergebeugt mit einem Stapel Holz auf der Schulter von den Küchen zu den Öfen. Dabei war ich klug genug, mich nach Möglichkeit in den Schatten zu halten. Nach dem dritten Gang umgab den Stützpfeiler ein hübscher Holzstapel.
    Wir Pazianer wissen, daß die Shanks keinen Apim vom anderen oder etwa zwei Diffs von derselben Rasse unterscheiden können. Die Rassen selbst können sie natürlich schon unterscheiden.
    Ich stand gerade im Schatten des Ofens und vergewisserte mich, daß die Luft rein war, als es ein Stück weiter vorn gewaltig krachte.
    Chaos brach aus.
    Sklaven ergriffen blindlings die Flucht, der Schweiß auf ihren abgemagerten Körper schimmerte im rosaroten Mondlicht. Die Shanks peitschten sie nicht zurück an die Arbeit. Ich sah verblüfft genauer hin. Dann begriff ich, warum sich plötzlich hier so viele Fischköpfe aufhielten.
    Weitere berstende Schläge zerrissen die Nachtluft. Der übernächste Schmelzofen neigte sich plötzlich zur Seite und spie ein Flammenmeer aus.
    Im Krater gab es zwei Sorten von Shanks. Die einen trugen Peitschen und waren Sklavenaufseher. Die anderen

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