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51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

Titel: 51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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Besitzer.“
    „Könnt Ihr denn beweisen, daß Ihr ihm die Pflanzung auch wirklich abgekauft habt?“
    „Zur Evidenz. Hier ist der Kaufvertrag!“
    Wilkins prüfte auch dieses Dokument. Es war genau nach Vorschrift abgefaßt. Selbst der kniffligste Advokat hätte nicht den geringsten Fehler oder auch nur die kleinste Nachlässigkeit zu entdecken vermocht.
    Leflor erhielt das Schriftstück wieder und fragte:
    „Erkennt Ihr es an?“
    „Diese Frage kann ich natürlich nicht beantworten.“
    „Was gedenkt Ihr zu tun?“
    „Auch das weiß ich nicht.“
    „Nun, ich will zugeben, daß Euch diese Angelegenheit nicht nur ungelegen kommt, sondern daß sie sogar ein schwerer Schlag für Euch ist. Aber machen könnt Ihr nichts. Es ist am allerbesten, Ihr fügt Euch in das Unvermeidliche.“
    „Ich werde natürlich einen Rechtsgelehrten fragen.“
    „Gut. Ich gebe Euch eine volle Woche Zeit. Habt Ihr bis dahin noch keinen Entschluß gefaßt, so mache ich meine Ansprüche bei der Behörde geltend und lasse Euch ganz einfach hinauswerfen.“
    „Damit werdet Ihr doch wohl noch ein Weilchen warten müssen, Monsieur.“
    „Wollen sehen! Meine gerechten und wohlbezahlten Ansprüche anfechten zu wollen, das wäre ein Unsinn. Mit dieser Angelegenheit sind wir fertig. Die Pflanzung gehört mir. Wie aber steht es denn nun eigentlich mit jener Summe?“
    „Mit welcher Summe?“ fragte Wilkins erstaunt.
    „Nun, mit den dreißigtausend Dollar?“
    „Wie soll es denn mit ihnen stehen? Die bin ich meinem Neffen schuldig.“
    „Nicht mehr. Er hat die Schuld verkauft.“
    „Oho! An wen?“
    „An jenen Walker. Diesem habe ich sie gestern wieder abgekauft. Das könnt Ihr Euch ja denken, da Ihr mich im Besitz Eures Dokumentes seht.“
    „Beweist es mir!“
    „Sehr gern. Hier, lest einmal diese Schriften.“
    Wilkins las. Als er fertig war, sagte er, fast stöhnend:
    „Es ist wahr. Er hat auch diese Schuld verkauft.“
    „Das möchte ich doch nicht glauben“, meinte Adler. „Habt Ihr Euch denn nicht gut mit ihm gestanden?“
    „Oh, stets, stets!“
    „Ist er in Unfrieden von Euch geschieden?“
    „Nein, ganz das Gegenteil.“
    „So will ich glauben, daß er aus irgendeinem uns unbekannten Grund die Pflanzung verkauft hat. Dies hat ihm eine sehr bedeutende Summe eingebracht. Die Schuld hätte er dann aber nur in der Absicht verkaufen können, Euch vollständig und gründlich zu ruinieren. Das tut kein Neffe seinem Onkel gegenüber.“
    „Es ist aber hier seine Handschrift.“
    „Wißt Ihr das so genau?“
    „Als ob es meine eigene wäre.“
    „Und dennoch glaube ich nicht daran.“
    Da bemerkte Leflor in scharfem Ton:
    „Ob Ihr daran glaubt oder nicht, das ist hier ganz gleichgültig! Ihr werdet jedenfalls gar nicht gefragt werden, und darum kann ich Euch nur raten. Euer Mundwerk unbewegt zu lassen.“
    Adler antwortete dagegen in ruhigem Ton:
    „Es mag Euch sehr wohl tun, hier in dieser Weise auftreten zu können. Ihr meint, in Wilkinsfield Herr zu sein, und aus diesem Grund –“
    „Und aus diesem Grund werdet Ihr der erste sein, den ich zum Teufel jage“, fiel Leflor ein.
    „Daß Ihr das beabsichtigt, davon bin ich vollständig überzeugt; aber gelingen wird es Euch nicht!“
    „Oho! Meint Ihr, wenn es zum Prozeß kommt, daß ich ihn verlieren werde?“
    „Ob Ihr ihn gewinnt oder verliert, das ist ganz gleich in dieser Frage. Zum Teufel jagt Ihr mich auf keinen Fall. Wenn Ihr den Fuß hierhersetzen solltet, bin ich längst schon fort.“
    „Das ist Euer Glück, denn ich würde Euch einige gute Hunde zwischen die Beine jagen.“
    „Tut das in Eurer Phantasie, die allerdings einen sehr hündischen Charakter zu haben scheint; in Wirklichkeit werdet Ihr es nicht fertigbringen.“
    „So macht Euch schleunigst fort, denn ich komme sehr bald. Selbst wenn ich prozessieren muß, werde ich bereits heute Schritte tun, mein Guthaben von dreißigtausend Dollar einzutreiben. Drüben in Eurem guten Deutschland mag der Gläubiger kein Recht besitzen; hier aber bei uns gibt es zum Glück noch die Schuldhaft. Das müßt Ihr bedenken. Wenn Master Wilkins mich nicht bezahlt, lasse ich ihn einstecken. Und wenn ich Ansprüche auf die Pflanzung mache und er im Gefängnis sitzt, werde ich einen Sequester einsetzen und Euch fortjagen lassen.“
    „Hm! Euer Advokat ist ein schlauer Kerl!“
    „Ja. Euch ist er jedenfalls gewachsen. Also, Monsieur Wilkins, könnt Ihr bezahlen?“
    „Nein.“
    „So müßt Ihr unbedingt in das

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