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51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie

Titel: 51 - Deutsche Helden, Deutsche Herzen 03 - Jagd durch die Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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ersten Mal in ihrem Leben begegnet waren, und von denen zwei den dritten für einen wirklichen, leibhaftigen Bären gehalten hatten, auf den sie im ersten Augenblick mit den Messern losgehen wollten.
    „So“, sagte Sam. „Gute Kameraden wollen und werden wir sein. Alles andere ist jetzt unnütz. Wir haben zunächst nur daran zu denken, daß Leute in der Nähe sind, die wir belauschen wollen. Später können wir dann auch über uns selbst sprechen. Gehen wir zusammen vor, oder tut das nur einer?“
    „Drei sind besser als einer.“
    „Einverstanden. Vorwärts also!“
    Sie schlichen weiter, einer hinter dem anderen.
    Der Wald bestand aus hochstämmigen Bäumen, die in ziemlicher Entfernung voneinander standen. Darum war es für diese drei erfahrenen Jäger leicht, vorwärts zu kommen. Bald zeigte sich ihnen aus der Ferne ein lichter Schein, der, je mehr sie sich ihm näherten, heller und heller wurde. Sam ging voran. Jetzt blieb er stehen, schnüffelte nach vorwärts und wandte sich dann mit der leisen Frage zurück:
    „Riecht ihr etwas?“
    „Ja“, meinte Jim. „Whisky.“
    „Whisky? Nein. Ich lasse mich fressen, wenn das nicht Rum ist, guter, echter Rum von Jamaika herüber, oder aus so einer ähnlichen Gegend. Diese Sorte kenne ich genau.“
    „Sie brauen sich nun gar Grog.“
    „Ja. Die leben so gut, als ob sie heute abend Hochzeit und Kindtaufe zusammen feierten. Sie mögen sehen, daß wir uns nicht etwa zu Gevatter laden!“
    Sam schritt weiter, und die anderen folgten. Sie sahen nur den Schein des Feuers, nicht aber das Feuer selbst. Dieses letztere brannte nämlich in einer langen, schmalen und ziemlich tiefen Bodensenkung, deren Rand die drei Jäger jetzt erreichten. Es war eine kleine Schlucht, mit Brombeergesträuch und Farnkraut bewachsen. Da unten lagerte eine Gesellschaft von Männern, die ebenso verschiedene Gesichtsfarben zeigten, wie ihre Bekleidung und Bewaffnung eine verschiedene war. Es gab da Weiße, Neger, Mulatten, auch ein Indianer schien dabei zu sein.
    Die Jäger hatten sich auf den weichen Boden gelegt und schoben sich auf dem Bauch vorwärts, bis sie mit den Köpfen den Rand der Bodensenkung erreichten und hinabblicken konnten.
    „Hole sie der Teufel!“ flüsterte Tim. „Diese Visagen lassen nichts Gutes vermuten.“
    „Nein“, pflichtete Sam Barth bei. „Ich sehe nichts als Galgengesichter. Wie dumm sie ihr Feuer brennen lassen! Das ist ja eine Flamme, an der man einen Büffel braten kann.“
    „Gut für uns! Sie wissen sich sicher. Sie haben keine Wache ausgestellt und ahnen also gar nicht, daß sie hier belauscht werden können. Zudem sprechen sie so laut, daß wir hier oben ein jedes Wort verstehen können. Prosit! Ich wollte, daß du daran ersticktest!“
    Damit meinte er einen der Männer, der sich mit seinem Lederbecher einen Schluck heißen Grog aus dem über dem Feuer hängenden eisernen Kessel geschöpft hatte und diesen Trank so glühend hinunterstürzte.
    „Seht ihr den Kessel?“ fragte Sam. „Und seht ihr das Schnapsfäßchen, das zur Seite liegt?“
    „Ja. Ich sehe auch die zwei toten Hammel, die da drüben unter den Farnen liegen.“
    „Was folgt aus der Anwesenheit dieser Dinge?“
    „Daß sie ihnen gut schmecken werden.“
    „Auch! Ich meine etwas anderes und für uns viel Wichtigeres. Glaubt ihr, daß diese Leute den Kessel, das Fäßchen und die geschlachteten Schafböcke auf den Schultern herbeigetragen haben?“
    „Gewiß nicht.“
    „Nein. Per Eisenbahn können sie sie auch nicht transportiert haben, sie müssen Pferde haben.“
    „Ich sehe aber keins.“
    „Aber ich sehe, daß die Kerle Sporen tragen. Das ist ebensogut, als ob ich die Pferde selbst sehe. Jedenfalls haben sie die Tiere in einiger Entfernung von hier angebunden. Wollen uns in acht nehmen, ihnen zu nahe zu kommen, sonst schnauben sie und verraten uns dadurch. Horcht!“
    Diese letztere Aufforderung hatte ihren guten Grund, denn einer der Männer, welcher der Anführer zu sein schien, begann gerade jetzt sehr laut zu sprechen.
    „Man könnte dabei auswachsen“, sagte er. „Unsere Spione könnten längst wieder da sein. Von hier bis Wilkinsfield kommt man sehr leicht in vier Stunden, und beim Morgengrauen sind sie aufgebrochen.“
    „Sie werden ihre Sache möglichst gut machen wollen“, meinte ein anderer. „Vielleicht wollen sie sogar dem alten Wilkins in den Geldschrank gucken, um genau zu erfahren, wieviel er drin hat.“
    „Oh, der hat genug drin; das weiß ich. Ich

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