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52 Verführungen: Ein Paar holt sich die Lust zurück - (German Edition)

52 Verführungen: Ein Paar holt sich die Lust zurück - (German Edition)

Titel: 52 Verführungen: Ein Paar holt sich die Lust zurück - (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Herbert
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traurig«, keuche ich, »nur … ein so guter … Orgasmus.«
    Erstaunt sieht Herbert mich an.

    Die Masseurin wirft einen besorgten Blick auf die Kratzer an meinen Armen. Ich erinnere mich an die Episode aus Geschichte der O, in der die Heldin Rechenschaft über ihre Striemen ablegen muss, als sie zum Enthaaren geht.
    »Oh«, sage ich, »das war nur mein neues Kätzchen. Ich habe versucht, sie auf den Arm zu nehmen.«
    Die Masseurin macht große Augen. Katzenbabys sollten doch klein und verschmust sein, nicht wahr? Elsie nicht. Sie ist wie ein kleiner Brocken dunkler Materie. Meistens lauert sie unter dem Aktenschrank, und selbst wenn wir es nur wagen, nach ihr zu sehen, faucht sie. Gestern quetschte sie sich hinter meinen Drucker, und ich dachte närrischerweise, das sei eine Gelegenheit, um ihr Geschlecht herauszufinden. Lassen Sie mich nur so viel verraten: Das Hochheben am Nackenfell zeitigte nicht annähernd die beruhigende Wirkung, die es laut des Ratgebers zur Kätzchenaufzucht hätte haben sollen. Elsie schaffte es nämlich, in der Luft herumzuwirbeln und mit Krallen und Zähnen auf meine Hand loszugehen. Als es mir endlich gelang, sie wieder aus meinem Fleisch zu lösen, fauchte sie, wie um ihre Position nur noch einmal zu bekräftigen. Ich habe nicht noch mal versucht, unter ihren Schwanz zu schauen.
    Kater Bob ist dagegen auf einen Schlag extrem freundlich geworden. Wenn er nicht vor der Tür meines Arbeitszimmers Wache schiebt, folgt er mir auf Schritt und Tritt und verlangt nach meiner Aufmerksamkeit. Das ist für Bob etwas absolut Neues, denn bisher gab er mir immer das Gefühl, eher seine Geisel als sein geliebtes Frauchen zu sein. Ein wenig Eifersucht schadet also offenbar nicht.
    Ansonsten erweist sich der Besitz eines Katzenkindes als ziemlich anstrengend. Ich gestehe, dass ich angenommen hatte, es würde höchstens ein paar Tage dauern, bis Elsie sich auf meinem Schoß einrollen und mit meinen Schuhbändern spielen würde. Stattdessen komme ich mir vor, als müsse ich eine schwierige Rehabilitation durchstehen. Ich rechne es Herbert hoch an, dass er noch nicht einmal gesagt hat: »Ich war ja von Anfang an dagegen.« Aber er hätte schon etwas mehr Mitgefühl an den Tag legen können, nachdem Elsie meinen Strickkorb als Katzenklo missbraucht hat.
    Aber warum auch immer, ich habe diese Massage jedenfalls verdient. So etwas tue ich in letzter Zeit immer öfter, mir kleine Aufmerksamkeiten zu gönnen, die meinem Körper zeigen, dass ich ihn mag. Früher hätte ich das für Geldverschwendung gehalten, jetzt wüsste ich keine bessere Methode, um mich zu verwöhnen – und das ohne ein schlechtes Gewissen. Ich habe mir sogar angewöhnt, mir zweimal wöchentlich ein Peeling zu gönnen, auch wenn sich der Boden der Dusche danach etwas eklig anfühlt. Früher hätte ich all das als sinnlose Eitelkeit abgetan. Ich wusch mich und rasierte mir (gelegentlich) die Beine. Wozu mehr tun? Außerdem unternahm Herbert nie auch nur die geringsten Anstrengungen in dieser Richtung. Den Trend zur männlichen Körperpflege hat er verpasst. Er denkt bei dem Begriff »Metrosexuell« wahrscheinlich an Geschlechtsverkehr in öffentlichen Verkehrsmitteln. Ich muss ihn daran erinnern, sich zu rasieren und seine Zehennägel zu schneiden, und selbst dann dauert es meist noch ein Weilchen, bis er es tatsächlich macht. Warum
sollte ich mich also derart aufpolieren, wenn ihm das offensichtlich an mir wie an ihm selbst egal ist?
    Aber wie beim Luxus schöner Dessous habe ich gelernt, dass ich so etwas ja nicht für Herbert, sondern für mich tue. Ich habe absolut nicht das Bedürfnis, spargeldünn und perfekt zu sein, aber den Wunsch, schön zu sein. Im Laufe der Jahre hat es mich zunehmend erschreckt, wie mein Körper Fettpölsterchen und schlaffe Haut bekam. Es ist, als hätte mein Selbstbild nach und nach schwarze Flecken bekommen, und zwar an Stellen, über die ich nicht nachdenken wollte, geschweige denn, sie in der Öffentlichkeit zeigen. Das Problem war, dass irgendwann kaum noch ungeschwärzte Stellen übrig waren.
    Ich denke, ich habe das Ziel »den eigenen Körper akzeptieren« mit »die Augen vor ihm verschließen« verwechselt. Ich wünschte mir, selbstbewusst genug zu sein, um mich nicht von Dingen verrückt machen zu lassen, die ich ohnehin nicht ändern konnte. In Wirklichkeit fühlte ich mich jedoch verwahrlost und unattraktiv, ohne irgendwas dagegen zu unternehmen.
    Jetzt beginne ich, die schwarzen Zonen

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