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600 Stunden aus Edwards Leben

600 Stunden aus Edwards Leben

Titel: 600 Stunden aus Edwards Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Lancaster
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meinenrichtigen Namen für die E-Mail-Adresse angeben, deswegen hab ich dieses Konto mit mein zweiten Namen eingerichtet. Ich denke dass jeder vernünftige Mensch mich versteht und mir glaubt das es so für mich sicherer ist.
    Annette
    Ich gehe zu meinen Akten zurück, ziehe Joys Ordner hervor, nehme den Pappeinschub aus dem Karteireiter und schreibe neben das »Joy«, das schon dasteht: »alias Annette«.
    Annette,
    über Deine letzte Enthüllung bin ich absolut schockiert. Ich war mit meinem Namen ganz ehrlich. Warum konntest Du das nicht auch sein? Offen gesagt finde ich, dass unsere Korrespondenz eine hässliche Wendung genommen hat. Ich bitte Dich, von einer weiteren Kontaktaufnahme abzusehen.
    Mit freundlichen Grüßen,
    Edward
    Ich ordne den zweiten Brief ein, hänge den Ordner in den Aktenschrank und kehre an den Rechner zurück.
    Posteingang (1).
    Heilige Scheiße!
    Edward,
    der Mann mit den ich mich geschrieben hab, hat sich gestern Abend nicht gezeigt. Insgesamt scheinst du ein netter Kerl zu sein aber es ist nicht leicht von Angesicht zu Angesicht mit dir zu reden … warum auch immer. Ich mag mich für so was nicht gern so sehr anstrengen. Es tut mir leid wenn meine Wahrnehmung wehtut und sie kann auch ganz falsch sein, das muss ich zugeben.
    Ich habe nicht die Geduld darauf zu warten das du dich zeigst … und das du nicht auf mich eingegangen bist und zu gar nichts was gesagt hast was ich erzählt hab, verrät sehrdeutlich das du dachtest du wärst der Einzige der nervös ist oder den es leicht gemacht werden muss. Dass habe ich getan, du aber nicht. Dass hat mich traurig und auch ein bisschen böse gemacht weil ich mehr von dir erwartet hätte.
    Annette
    Erneut hole ich den grünen Aktenordner.
    Annette,
    ich weiß nicht, warum Du mir unbedingt noch weiter schreiben willst. Deine Beschwerden werden allmählich sehr bizarr. Dr. Buckley sagt, wenn ich anfange, mich überfordert zu fühlen oder außer Kontrolle zu geraten, soll ich tief durchatmen und mich auf einen Weg konzentrieren, der aus dem Chaos hinausführt. Ich denke, diesen Rat solltest jetzt eher Du befolgen.
    Mit freundlichen Grüßen,
    Edward Stanton
    Annette oder Joy oder wie auch immer sie heißt, schreibt mir noch drei weitere Male, und mein grüner Aktenordner wird immer voller.
    Edward,
    ich wollte dir schreiben und sehn ob wir uns auf irgendwas einigen können aber ich glaube es ist besser wenn wir es sein lassen. Ich finde das zu diesen Zeitpunkt jeder Versuch einer Erklärung zu noch mehr Misverständnissen und »Drama« führen wird. Ich denke du bist bodenständig, freundlich, nett und auf ganz eigene Weise ein lieber Mensch. Aber ich kann mich jetzt emotional nicht binden. Mein letzter Freund, den ich sehr geliebt und bei Viel sehr unterstützt habe, hat mich nur ausgenutzt und dann vor nur wenigen Monaten einfach ein anderes Mädchen aufgerissen. Deshalb suche ich jetzt grade was weniger dramatisches.
    Annette
    Annette,
    Mir schwirrt der Kopf. Du suchst etwas weniger Dramatisches?
    Irgendwie kann ich das nur schwer glauben.
    Mit freundlichen Grüßen,
    Edward Stanton
    Edward,
    ich wünschte du würdest zurückschreiben. Ich muss wissen was du über all dass hier denkst. Vielleicht gibt es ein Weg wie wir nochmal von vorn anfangen können. Ich weiß nicht.
    Schreib zurück und lass uns drüber reden.
    Annette
    Annette,
    ich finde es komisch – nicht »ha-ha«-komisch, sondern einfach nur so komisch –, dass offiziell ich derjenige bin, der im Kopf krank ist.
    Mit freundlichen Grüßen,
    Edward Stanton
    Edward,
    du bist ein Arschloch. Ich hab dir mein Herz geöffnet und du sagst gar nichts. Lebwohl, du Looser.
    Annette
    Annette,
    leben Sie wohl. Und es heißt »Loser«.
    Mit freundlichen Grüßen,
    Edward Stanton
    Ich stecke den grünen Ordner mit dem Titel »Joy alias Annette« zum letzten Mal weg. Es ist fast Mittag, und ich lege mich wieder ins Bett.

    Um 18:03 Uhr wache ich auf und gehe in die Küche, um mir Abendessen zu kochen. Zusätzlich zu allem, was bei dieser Joy-Annette-Sache schiefgelaufen ist, ist auch der Zeitplan für meine Mahlzeiten völlig durcheinandergeraten. Ich habe kein Mittag gegessen, und jetzt ist es Zeit fürs Abendessen. Als Folge davon werde ich ein Essen zu viel im Haus haben, wenn ich nächste Woche im Supermarkt einkaufen gehe. Solche Komplikationen kann ich nicht gebrauchen.
    Ich mache mir das Tiefkühlgericht mit dem gebratenen Hühnchen in der Mikrowelle warm und versuche, einen Weg

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