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61 Stunden: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

61 Stunden: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition)

Titel: 61 Stunden: Ein Jack-Reacher-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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behauptete, in ihrem Auftrag zu sprechen. Wir wissen nicht, wer hier angerufen hat. Das kann sogar der Mörder gewesen sein, der Zeit und Spielraum gewinnen wollte, indem er Sie auf eine falsche Fährte lockt.«
    »Na ja, jedenfalls hat das nicht geklappt. Und jetzt nehmen wir sie alle hoch.«
    »Damit sollten Sie sich beeilen. Die Biker sind kurz davor, ihr Lager zu räumen.«
    »Das haben sie Ihnen erzählt?«
    »Denken Sie an den Anruf von der DEA . Haben Sie schon mal ein Haus verkauft?«
    »Einmal.«
    »Sie haben es gründlich geputzt, stimmt’s? Weil es möglichst gut aussehen sollte?«
    »Ich habe es frisch gestrichen.«
    »Sie haben überall Schnee geräumt. Alles ist tadellos ordent lich. Ihre Sachen sind in Umzugskartons verpackt, ihre Le bensmittelvorräte nur noch minimal. Der Grundstücksbesitzer verkauft das Gelände praktisch unter ihrem Hintern weg.«
    »Wann wollen sie fort?«
    »Sehr bald.«
    »Haben sie Ihnen Schwierigkeiten gemacht?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Haben sie geglaubt, dass Sie von der Army kommen?«
    »Nicht eine Sekunde. Aber sie haben Anweisung, sich ab sofort gut zu benehmen. Das Grundstück soll eine von Kontroversen freie Zone sein. Sein Besitzer will nicht, dass der Verkaufswert beeinträchtigt wird. Deshalb haben sie mir keine Steine in den Weg gelegt.«
    »Dieses Gelände gehört niemandem. Dort draußen ist alles in Staatsbesitz.«
    »Jemand zieht daraus Gewinn, weshalb er glaubt, es gehöre ihm. Die Biker sind seine Angestellten, das ist alles. Arbeiterinnen und Soldaten – wie bei Ameisen. Und jetzt haben sie ihren Marschbefehl erhalten. Sie ziehen zum nächsten Projekt weiter.«
    »Plato, der Mexikaner.«
    »Wer auch immer.«
    Peterson fragte: »Haben Sie ein Labor entdeckt?«
    Reacher sagte: »Ich möchte das Produkt sehen, das auf dem Parkplatz des Restaurants beschlagnahmt worden ist.«
    »Wozu?«
    »Weil mein Verstand so funktioniert. Ein Schritt nach dem anderen.«
    Peterson zuckte mit den Schultern und ging mit Reacher zur Asservatenkammer. Ihr kleiner Vorraum wurde durch eine Theke geteilt. Peterson trat hinter sie, zog einen Schlüsselbund aus der Tasche und sperrte die Tür auf.
    »Warten Sie hier«, sagte er.
    Er ging hinein und kam zehn Sekunden später mit einem versiegelten großen Klarsichtbeutel zurück. Angeheftet war ein Laufzettel mit vier Orten, Daten und Unterschriften, sodass sich der Weg des Beweismittels nachvollziehen ließ. In dem Beutel steckte das Päckchen, das Janet Salter beschrieben hatte. Ein Ziegel aus weißem Pulver, hart und glatt in Wachspapier. Auf der Verpackung die mit einer Schablone aufgebrachte Krone: das Kopfband, die drei Zacken und die drei Kugeln, die Juwelen darstellen sollten.
    Reacher fragte: »Haben Sie das Zeug untersuchen lassen?«
    »Natürlich«, antwortete Peterson. »Es ist Meth. Das steht außer Zweifel. Exakt ein Kilo, sehr gute Qualität, fast klinisch rein. Ausgezeichneter Stoff, wenn man darauf steht.«
    »Dann liegen hier zweihundert Riesen.«
    »Eine Million auf den Straßen von Chicago, weil es gestreckt verkauft wird.«
    »Irgendeine Ahnung, was die Krone bedeutet?«
    »Nein. Aber Kilopäckchen sind immer gekennzeichnet. In dieser Branche sind Markenzeichen wichtig.«
    »Haben Sie auch das Geld, mit dem der Kerl aus Chicago bezahlt hat?«
    »Natürlich.«
    »Kann ich es sehen?
    »Glauben Sie mir nicht?«
    »Ich mag solche Dinge nur selbst sehen.«
    Also verschwand Peterson wieder und kam mit einem weiteren Klarsichtbeutel zurück. Die gleiche Größe. Auch mit einem angehefteten Laufzettel. Voller Geldscheinbündel mit Bankbanderolen.
    »Okay?«, fragte Peterson.
    »Wie lange bräuchten Sie, um so viel zu verdienen?«
    »Versteuert? Das mag ich mir gar nicht vorstellen.«
    »Ist der Stoff wirklich in Wachspapier eingeschlagen?«
    »Nein, das ist eine Art Zellophan oder Pergamin. Leicht vergilbt, weil es alte Ware ist. Aber pharmazeutisch hochwertiges Material. Dieses ganze Unternehmen ist sehr professionell aufgezogen.«
    »Okay.«
    »Haben Sie also ihr Labor entdeckt?«
    »Nein.«
    »Haben Sie das Steinhaus gesehen?«
    »Nur von außen.«
    »Wissen Sie, was es ist?«
    »Nein, aber ich weiß, was es nicht ist.«
    Reacher ging in den Bereitschaftsraum. Zu dem Schreibtisch in der hintersten Ecke. Er nahm den Telefonhörer ab, wählte die Neun und tippte die Nummer ein, die er noch wusste.
    »Ja?«
    »Amanda, bitte.«
    Ein Klicken. Ein Surren. Dann die Stimme. Sie klang müde. Leicht frustriert. Sie sagte:

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