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66095: Thriller (German Edition)

66095: Thriller (German Edition)

Titel: 66095: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark T. Sullivan
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riecht man«, gab Lyons zurück.
    Kelly lief rot an. »Hör zu, Lyons. Ich werde mit ihr abrechnen.«
    »Nein, das wirst du nicht, jedenfalls nicht jetzt«, knurrte Lyons.
    »Alles zu seiner Zeit, Kelly«, sagte Gregor. »Wir müssen den Stein finden, bevor es zu spät ist.«
    Kelly zögerte, dann blitzte Gier in seinen Augen auf. Sein Blick wanderte zu Cricket, die sich in Toms Arme schmiegte. »Wie weit ist es noch?«
    »Morgen um diese Zeit werden wir ihn in Händen halten«, erwiderte Gregor.
    Kelly drohte Cricket mit dem Zeigefinger. »Morgen um diese Zeit haben du und ich ein Rendezvous. Bis dahin trägt sie den Gürtel. Und ich nehme diesen gottverdammten Sender.«

15.14 Uhr
Parker-Kamm
Labyrinthhöhle
    Irgendwo aus der vor ihnen liegenden, weit entfernten Höhle, hörte Whitney ein Zischen und einen Knall, als hätte jemand ein Tor zugeschlagen. Das Echo wurde immer wieder zurückgeworfen.
    »Ein Schuss«, murmelte Finnerty, dann sah er Whitney an. »Seien Sie unbesorgt. Ich bin sicher, dass ihr nichts passiert ist.«
    »Still!«, befahl Two-Elk. »Die Echos, Chef. Hören Sie auf das letzte. Es zeigt uns die Richtung an.«
    Die Echos wurden langsamer, dann verhallte auch das letzte. Alle drei deuteten in Richtung Süden. Two-Elk und Finnerty gingen voraus, die Gewehre im Anschlag, das Licht der Stirnlampen gedämpft. Whitney war enttäuscht. Am liebsten hätte sie eines der Gewehre an sich gerissen und Kelly verfolgt, Sie verfluchte den Marshall und seine gemächliche systematische Vorgehensweise. Diese Höhle war ihr und nicht Finnertys oder Two-Elks Terrain. Eigentlich hätte sie vorausgehen sollen.
    In diesem Gänsemarsch brauchten sie fast 20 Minuten, bis sie am Fuß des Versturzhaufens angekommen waren, und noch einmal 20 Minuten, um die Kalkwand zu erreichen, wo Kelly versucht hatte, Cricket am Stiefel zu packen. Two-Elk hob die leer geschossene Pistole vom Sandboden auf und ließ den Blick umherschweifen. »Kein Blut. Könnte sein, dass sie aus seinem Schleifsack gefallen ist und der Schuss sich von selbst gelöst hat.«
    »Oder er hat sein Ziel verfehlt«, ergänzte Finnerty.
    »Oder Cricket hat geschossen«, sagte Whitney.
    Sie erkletterten die Felswand und gelangten kurz darauf in die Höhle, die aussah wie das römische Kolosseum. Nirgends eine Spur von Tom oder Cricket. Mutlosigkeit überkam Whitney, als würde sich ein Nebel auf sie senken. Two-Elk ging den Hang hinunter und studierte den Höhlenboden. Dann sah sie zu Whitney hoch und strahlte: »Eine gute Nachricht: Ihre Tochter ist wieder bei Ihrem Mann.«
    Whitney lief zu der Fährtenleserin und sah auf die Spuren der zwei Paar Profilsohlen nebeneinander im Sand. Sie wurde von widerstreitenden Gefühlen überwältigt. Sie war überglücklich, dass die beiden wieder zusammen waren. Aber es war auch so unfair, so grausam und zermürbend, dass die Ungewissheit noch immer kein Ende hatte. Alles, was sie über das Schicksal ihrer Familie wusste, bestand aus Fußspuren, Vermutungen und Annahmen. Sie ging in die Hocke und stützte den Kopf in beide Hände.
    »Whitney, ich weiß, wie schwer das alles für Sie ist«, begann Finnerty. »Aber …«
    »Sie möchten wissen, wohin dieser Weg führt«, antwortete sie müde.
    »Das stimmt«, sagte er leise. »So leicht gebe ich nicht auf.«
    Sie sah die Aufrichtigkeit und Entschlossenheit in seinem Blick. Der Mann erinnerte sie an Tom, einen von Grund auf guten Menschen, der niemals aufgab, egal wie schlecht die Chancen standen.
    »Sie sind Richtung Süden aufgebrochen, Marshall, zu dem Gang, der zum Nyren-Kamm und zum zweiten Vorratslager führt«, sagte sie. »Auf den nächsten Kilometern ist die Strecke leicht begehbar. Je nach Crickets gesundheitlicher Verfassung könnten sie diesen Teil des Kamms schnell hinter sich bringen. Wir könnten uns weiter beeilen und versuchen, sie einzuholen. Bisher ja ohne Erfolg.«
    »Und was schlagen Sie stattdessen vor?«
    »Ich schlage vor, so schnell wir können, den Zusammenfluss der beiden Wasserläufe zu erreichen, von dem Tom auf dem digitalen Video im ersten Proviantlager gesprochen hat«, erwiderte Whitney. »Wenn Two-Elk sagt, dass sie weiter Richtung Tower-Kamm gegangen sind, folgen wir ihnen. Wenn Tom sie einen anderen Weg führt, tun wir, was er von uns erwartet: Wir warten dort im Hinterhalt.«
    Finnerty dachte einen Augenblick nach, dann nickte er. »Wie weit ist es bis zu den beiden Flüssen?«
    »Drei, vielleicht vier Stunden.«
    »Ich gehe voraus«,

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