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66095: Thriller (German Edition)

66095: Thriller (German Edition)

Titel: 66095: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark T. Sullivan
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sagte Finnerty zu Two-Elk.
    »Nein«, widersprach Whitney. »Es ist meine Höhle. Ich gehe voraus.«

19.50 Uhr
Hermes-Stausee
    Helen Greidel hielt ihren leuchtend roten Regenparka am Kragen fest, der im tosenden Wind und im peitschenden Regen flatterte. Hinter ihr reichten Männer in wasserdichten Jacken mit dem Aufdruck FEMA auf dem Rücken Sandsäcke einen steilen Damm hinauf, der von Scheinwerfern beleuchtet wurde. Hinter dem Damm tanzten Schaumkronen auf den aufgewühlten Fluten des Stausees.
    »Am dritten Tag des Höhlendramas, das weltweit für Aufsehen sorgt, überschlagen sich die Ereignisse«, sagte Greidel in die Kamera. »Wie die NASA soeben bekannt gegeben hat, gibt es wieder Funkkontakt zu den beiden Gruppen, die in der Labyrinthhöhle eingeschlossen sind.
    Nach dem verheerenden Erdbeben, das die Eingänge der größten Höhle der Welt zugeschüttet hat, war der Funkkontakt der NASA zu den entflohenen Häftlingen, die Tom Burke und seine Tochter Cricket als Geiseln in ihrer Gewalt haben, fast zwei Tage lang komplett abgebrochen; ebenso zu der Rettungsmannschaft, die von Marshall Finnerty geleitet wird und bei der auch Burkes Frau Whitney dabei ist«, fuhr Greidel fort. »Keiner hier oben wusste, ob überhaupt noch jemand von ihnen am Leben ist. Jetzt hat die NASA nach eigenen Angaben klare Ortungssignale von Cricket und Tom Burke erhalten, die offensichtlich nur noch von drei der ursprünglich vier Geiselnehmer begleitet werden. Vater und Tochter Burke waren bei einem mörderischen Überfall im Zusammenhang mit einem Experiment, das die Möglichkeiten der Erzgewinnung auf dem Mond erforschen sollte, als Geiseln genommen worden. NASA-Angaben zufolge gibt es auch starke Ortungssignale von Whitney Burke und von zwei der drei Marshalls, die als Rettungstrupp vor fast drei Tagen die Höhle betreten hatten.«
    Greidel machte eine Pause, drückte den Kopfhörer fest ans Ohr und nickte. »Die NASA äußert sich nicht zu Spekulationen über das Schicksal des dritten Marshalls und des vierten Geiselnehmers, aber ihren Auskünften zufolge bewegen sich beide Gruppen im Innern der Höhle nach Westen zum Nyren-Kamm in einer Entfernung von etwa einer Stunde.
    Doch neben diesen durchaus erfreulichen Nachrichten scheint in dem Höhlensystem etwa 30 Kilometer weiter nordwestlich neues Unheil zu drohen.« Greidel drehte sich um und deutete auf die FEMA-Arbeiter hinter sich.
    »Das ist der Furnace River, der das Labyrinth durchfließt und auch von diesem fünfeinhalb Hektar großen Stausee hier gespeist wird. Einheiten des Katastrophenschutzes und eine Mannschaft der Behörde für Gewässerschutz wurden mobilisiert, da man fürchtet, der Damm des Stausees, der bei dem Erdbeben beschädigt wurde, könnte brechen, wodurch sich Hunderte Millionen Liter Wasser in den Fluss ergießen und die reißenden Fluten in das Innere der Steilwände gedrückt würden, wo die Eingeschlossenen um ihr Überleben kämpfen.«
    Das Bild eines durch die dunkle Nacht fahrenden Tiefladers mit einer riesigen Bohrmaschine darauf wurde eingeblendet.
    »Unterdessen wurde von der NASA bestätigt, dass für diese riesige Maschine, einen Tunnelbohrer, am Tower-Kamm eigens eine Straße gebaut wird – und zwar an dem eingestürzten Eingang, der den Eingeschlossenen am nächsten liegt. Die NASA hofft, in wenigen Stunden einen erneuten Versuch starten zu können, um sich Zugang zu der Höhle zu verschaffen.«

    18 Kilometer weiter südöstlich, hoch oben auf der Flanke des Tower-Kamms, sah Jeffrey Swain zu, wie Bagger und Bulldozer das schlammige Erdreich aufwühlten und Bäume niederwalzten, um dem Ungetüm von Bohrmaschine den Weg zu dem Geröllhaufen zu ebnen, der den einstigen Vergil-Eingang der Labyrinthhöhle versperrte.
    »Der Junge hat den Sensor in Betrieb«, sagte Boulter, und der Physiker drehte sich nach seinem Neffen um, der auf keinen Fall ins Krankenhaus wollte und jetzt vor Tausenden von Tonnen Geröll und Schutt kauerte, die den Zugang ins Innere des Berges versperrten. Chester war bleich und ausgemergelt und noch gezeichnet von dem Kampf auf Leben und Tod im reißenden Fluss. Aber als die analogen und digitalen Messergebnisse über den Bildschirm des Sensors flimmerten, den er in der Hand hielt, wurde Chesters Miene so lebhaft, dass es dem Physiker unwillkürlich ein Lächeln entlockte.
    »Da unten ist er, Onkel Jeff«, rief Chester. »Gut anderthalb Kilometer entfernt.«
    »Meinst du wirklich, dass er so nah ist?«, fragte Swain und

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