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66095: Thriller (German Edition)

66095: Thriller (German Edition)

Titel: 66095: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark T. Sullivan
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Löcher in der Bürotür, durch die Licht drang, dann rannte er hinter dem Wärter her.
    Dicht gefolgt von Kelly stürmte Lyons ins Freie. Gregor saß bereits hinterm Steuer. Der Wissenschaftler fuhr an, trat aber nach drei Metern auf die Bremse. Mann öffnete die Schiebetür. Der Ladenbesitzer erschien an einem offenen Fenster und zielte mit seiner Pumpgun auf das Fahrzeug.
    »Runter!«, brüllte Mann.
    Lyons und Kelly hechteten in den Wagen. Gregor trat das Gaspedal durch. Der Ladenbesitzer feuerte. Das Fenster auf der Beifahrerseite zersprang, und im Wageninnern hagelte es Scherben. Kelly streckte seine Pistole aus dem Fenster und schoss noch einmal, während Gregor das Lenkrad herumriss und das schwerfällige Fahrzeug wie ein Kutter im Sturm schwankte. Mit quietschenden Reifen schlitterte der Wagen auf die Straße und donnerte in Richtung Süden davon. Aus Schnittwunden auf Gregors Gesicht und Glatze sickerte Blut. Über das Steuer gebeugt raste er mit Vollgas in eine enge Kurve im Wald und versuchte mühsam, den Lieferwagen unter Kontrolle zu halten.
    »Fahr langsamer«, schrie Lyons. »Sonst überschlagen wir uns.«
    »Wir müssen da rauf, bevor es zu spät ist«, gab Gregor zurück.
    »Wo hinauf?«, fragte Lyons und sah hinaus in den dichten Wald, der die Straße säumte.
    Sie erreichten nun eine Kuppe, hinter der der Wald endete und das Land zu einer ausgedehnten Ebene hin abfiel, zwischen deren Feldern sich träge ein Fluss schlängelte. Jenseits davon erhoben sich neun klar erkennbare Steilwände aus dem Morgennebel.
    »Da hinauf«, keuchte Gregor. »Da fahren wir hinauf.«

8.07 Uhr
Bei Somerset, Kentucky
    »Nationale Sicherheit, ich glaub, ich spinne!«, schrie Damian Finnerty in das Mikrophon an seinem Kopfhörer. »Das ist Quatsch, das wissen Sie doch selber, Jerry. Ich möchte, dass die Zeugenaussagen aus Gregors Prozess freigegeben werden, und zwar sofort! Ich möchte wissen, warum das FBI die Leichen mitgenommen hat. Und ich möchte, dass ein Mitarbeiter der Generalstaatsanwaltschaft mich anruft oder besser noch seinen Arsch herbewegt und mich darüber aufklärt, womit ich es hier zu tun habe! Erzählen Sie mir bloß keinen Stuss, Jerry. Mir reicht’s!«
    Finnerty kappte ärgerlich die Funkverbindung zu seinem Gesprächspartner in Washington. Vom Hubschrauber aus sah er unter sich eine Schlange hupender Autos, Laster und Pickups, die sich auf dem Cumberland Parkway Richtung Westen einen knappen Kilometer lang hinter einer Polizeibarrikade stauten. Die Schnellstraße endete in Somerset. Östlich der Stadt lag der Daniel Boone National Forest, eine wilde Naturlandschaft wie in den Appalachen, die von Serpentinenstraßen und einem ausgedehnten Netz von Forstwegen durchzogen war.
    »Die Schlange wird allmählich ganz schön lang, Chef«, meinte Boulter. »Wollen Sie immer noch, dass jedes Auto kontrolliert wird?«
    »Jedes einzelne«, gab der Marshall kurz angebunden zurück. Dann zeigte er auf einen aufgeschlagenen Aktenordner auf seinem Schoß. »Als Kind hat Gregor zunächst mit seiner Mutter, dann mit seinem Großvater in der Gegend gewohnt. Dieser Wald ist ein Ort der Zuflucht für ihn. Er ist hierher unterwegs. Das hab ich im Gespür.«
    Als Finnerty das sagte, fiel sein Blick auf sein Spiegelbild in der Windschutzscheibe des Hubschraubers, und es kamen ihm Zweifel. Was, wenn er sich irrte? Er hatte seinem Jagdinstinkt bisher immer getraut. Aber irgendwie lag die Sache jetzt anders. Er war nicht mehr der Gleiche wie noch letzte Woche. Sogar Natalie sah ihn mit anderen Augen. Wenn er nicht das Zeug hatte, Vater zu werden, vielleicht hatte er dann auch nicht mehr das Zeug für seinen Beruf. Vielleicht …
    Eine Stimme riss ihn aus seinen düsteren Gedanken: »Einsatzkommando, bitte kommen.«
    Finnerty griff an seinen Kopfhörer. »Roger, Zentrale.«
    »Sie sind an einem Ort namens Hermes Four Corners ungefähr 100 Kilometer von Ihnen entfernt gesichtet worden. Ein Ladenbesitzer hat sich vor etwa zehn Minuten ein Feuergefecht mit ihnen geliefert.«
    »Verdammt!«, fluchte Finnerty. »Ich hinke immer zwei Schritte hinterher!«
    Der Marshall entfaltete hastig eine Landkarte und fand Hermes Four Corners südlich des Furnace River. Sanchez auf dem Rücksitz schaute ihm über die Schulter und tippte auf eine Stelle unterhalb des Hermes-Stausees.
    »Gregor hat mit seinem Großvater in einer Hütte am Westufer des Sees gelebt!«, verkündete Sanchez. »Bestimmt bringt er die anderen dorthin.«
    »Bring

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