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7 Minuten Zu Spät

7 Minuten Zu Spät

Titel: 7 Minuten Zu Spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Pepper
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oder es passt nicht. Die meisten passen nicht, und dann sucht man weiter.«
    »Ich werde es mir merken.«
    »Haben Sie vorher noch nie gesucht?«
    »Wir wohnen seit fünfzehn Jahren im selben Haus. Bevor wir uns beide selbständig machten, hätten wir mit Leichtigkeit etwas kaufen können. Wir hätten es eigentlich tun müssen. Aber wir hatten ja eine schöne Wohnung, warum sollten wir also?«
    Pam verzog das Gesicht. »Sie würden nicht glauben, wie oft ich das schon gehört habe. Damals, als noch niemand diese Gegend kannte, hätten Sie zuschlagen müssen. Aber jetzt?« Sie zuckte mit den Schultern. »Aber machen Sie sich nichts draus. Sie haben Ersparnisse, und Ihr Laden ist ein Erfolg, das spüre ich in den Zehenspitzen.« Pam brach in Lachen aus und streckte einen Fuß unter dem Tisch hervor. Alice erkannte ihre Schuhe sofort: rehbraune Schuhe mit Keilabsatz und runder Kappe.
    »Ach, Sie haben die gekauft?« Es war eins der neuen Modelle, ziemlich teuer mit dreihundert Dollar. »Warum habe ich Sie denn noch nie im Laden gesehen?«
    »Ich gehe immer erst spät am Tag, nach der Arbeit.«
    Maggies Schicht. Die perfekte Mischung: Maggies Charme, eifrige Füße und eine offene Brieftasche.
    Pam blickte auf ihre Uhr.
    »Müssen wir los?«, fragte Alice.
    »Wir haben noch ein bisschen Zeit.« Pam schob ihre leere Tasse über den Tisch und lehnte sich zurück. »Sie könnten mir etwas über Ihren neuen Hauseigentümer erzählen.«
    Ein Stadtbus hielt an, ließ zwei Frauen einsteigen und fädelte sich in einer Dieselwolke wieder in den Verkehr ein. »Er ist ein Albtraum«, begann Alice. »Und gerade jetzt, zwischen der Geburt der Zwillinge und Laurens…«
    Ihr wurde schwindlig, als sie daran dachte, wie sie Laurens Leiche aus dem Kanal gezogen hatten. »Ich habe morgens schon Schwierigkeiten, aus dem Bett zu kommen. Aber wir können mit diesem Mann nicht unter einem Dach wohnen bleiben. Lauren kämpfte gegen die Kündigung. Sie war eine Kämpferin. Aber ich bin das nicht.« Und dann flossen die Worte einfach so aus ihr heraus. Sie erzählte Pam alles über Lauren und ihre Freundschaft, beschrieb Laurens Verschwinden und die Entdeckung der Leiche in allen Einzelheiten und erwähnte auch Ivy. Sie erzählte Pam sogar, wie Ivy vielleicht aussah: klein, hellbraune Haare, Laurens hellblaue Augen. Dann hielt sie verlegen inne. Offensichtlich brauchte sie keine Maklerin, sondern eine Therapeutin. Pam Short wäre eine exzellente Therapeutin gewesen, dachte sie gerade, als Pam ihre Gedanken unterbrach.
    »Wo wohnte sie denn?«
    Alice nannte ihr Laurens Adresse. »Ihr Mann wohnt jetzt dort alleine mit seinem Sohn.«
    Pam kniff die Augen zusammen. »Sagten Sie, sie wohnen im zweiten Stock Apartment 2 B? Drei Schlafzimmer, viele Extras, tolle Küche und Terrasse zum Garten?«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Wir haben die Wohnung gerade hereinbekommen. Sie kann ab ersten Oktober bezogen werden. Wahrscheinlich hat er den Kampf aufgegeben.«
    Alice war schockiert. Tim zog um? Wohin sollten er und Austin denn gehen? Würden sie in der Gegend wohnen bleiben? Warum hatte er ihnen nichts von seinen Plänen erzählt?
    »Na ja, Sie werden keine Probleme haben, die Wohnung zu vermieten«, murmelte Alice. »Sie ist mietpreisgebunden.«
    »Ach was! Die Wohnung gehört zu den teuersten auf dem Markt. Wenn ich mich recht entsinne, verlangen sie 3200 Dollar dafür.«
    »Aber Lauren und Tim haben nur elfhundert bezahlt«, erwiderte Alice. »Ich weiß genau, dass sie mietpreisgebunden ist. So viel teurer kann sie doch dann nicht werden, oder?«
    »Nur, wenn die Miete sich den zweitausend nähert oder umfangreiche Renovierungsarbeiten stattgefunden haben.« Pam schüttelte den Kopf. »Ich hasse es, wenn die Vermieter uns anlügen. Für was halten sie uns, für Idioten?«
    »Aber Sie müssen doch nicht von sich aus wissen, ob eine Wohnung mietpreisgebunden ist oder nicht, oder?«
    »Doch, wenn sie registriert ist, dann muss ich es wissen. Scheiße. Entschuldigung – zu Hause darf ich nicht fluchen. Ray kann das nicht leiden.« Pam trommelte mit den Fingern auf den Tisch. »Aber das soll im Moment nicht unsere Sorge sein, oder? Ich sehe nach, wenn ich wieder im Büro bin. Sind Sie bereit weiterzumachen?«
    Auf dem Weg zum nächsten Haus überlegte Alice, wie viel mehr ihre Wohnung wert war, wenn schon Laurens Wohnung so teuer sein konnte. Da ihre Wohnung sich in einem Zweifamilienhaus befand, unterlag sie keiner Mietkontrolle. Anscheinend bezahlten sie

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