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7 Minuten Zu Spät

7 Minuten Zu Spät

Titel: 7 Minuten Zu Spät Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Pepper
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jeder einzelnen Haarsträhne festgestellt wird.«
    An Alice rauschte alles wie im Nebel vorbei. Auf einmal dachte sie nur noch an die Kinder. Nell und Peter.
    »Der Babysitter«, hörte sie Dana sagen. »Sylvie. Wie lautet ihr voller Name?«
    »Sylvie Devrais«, antwortete Frannie.
    Wo waren die Kinder?
    Die Haustür ging auf und wurde wieder zugeschlagen. Schritte näherten sich durch die Eingangshalle.
    »Alice!« Es war Mike. Endlich.
    »Wir sind hier drin!«, rief Alice.
    Mike kam herein. Er sah verschwitzt und müde aus. Warum war es so still? Wo waren die Kinder?
    »Bist du nicht bei Maggie vorbeigefahren?«, fragte Alice.
    »Dort ist niemand zu Hause«, erwiderte Mike.
    »Aber Sylvie hat doch gesagt, sie wären da. Sie hat doch gewusst, dass du vorbeikommst.«
    »Ich habe immer wieder an der Tür geläutet. Niemand hat aufgemacht, und da habe ich gedacht, sie sind vielleicht schon hier.«
    »Vielleicht habe ich Sylvie auch falsch verstanden«, sagte Alice. »Möglicherweise hat sie ja gemeint, sie seien bei Maggie im Laden.«
    »Nein«, erwiderte Mike, »das habe ich mir auch gedacht. Ich habe Maggie angerufen, und sie sagte, sie habe sie nicht gesehen. Ethan ist heute Nachmittag irgendwo mit Simon unterwegs. Sylvie passt nur auf unsere Kinder auf.«
    Was erzählte er da? Das stimmte doch nicht.
    »Wo sind meine Kinder?« Sie wandte sich an Frannie.
    »Wo sind sie?«
    Auch Mike blickte Frannie an. Schweißperlen standen ihm auf der Stirn.
    »Hallo?«, ertönte Maggies Stimme von der Haustür her. Sie stürmte ins Wohnzimmer. »Sind die Kinder aufgetaucht? Warum ist die Polizei hier? Kann mir mal jemand sagen, was hier überhaupt los ist?«
    »Mags«, sagte Alice, »Sylvie hat gesagt, sie sei mit den Kindern vor dem Regen zu dir geflüchtet. Ich dachte, sie würde heute auf Ethan aufpassen, und ich habe sie gebeten, Nell und Peter mit in den Park zu nehmen, während ich…«
    »Simon ist mit Ethan beim Zahnarzt. Sylvie wusste davon.« Maggie blickte zum Fenster, auf dem die Worte immer noch sichtbar waren. Es dauerte eine Weile, bis sie sie entziffert hatte, aber dann las sie laut: »›Hör auf, sonst sind sie die Nächsten.‹
    Sie? «
    Und plötzlich wusste Alice es. Sie waren nicht ihre ungeborenen Zwillinge, sondern Nell und Peter. Alice rannte zum Fenster und schlug mit beiden Händen gegen die Scheibe.
    »Du verdammtes Schwein!«
    Mike zog sie weg. Mit starrem Gesichtsausdruck sagte er: »Ich suche nach ihnen.«
    »Warten Sie«, warf Frannie ein. Sie tippte eine Nummer in ihr Handy ein. »Sylvie Devrais. Ist unser Mann noch hinter ihr her?«
    »Ihr Mann?« Mike blickte Alice an, und sie dachten beide dasselbe. Offensichtlich stellte die Polizei Sylvie genauso auf die Probe, wie sie es mit Alice gemacht hatte. Wurden sie denn alle überwacht? Hatte Frannie von Anfang an den Verdacht gehabt, dass der Mörder einer von ihnen war?
    »Wann?«, fragte Frannie. Eine kurze Pause trat ein. Alice hatte das Gefühl, keine Luft zu bekommen.
    »Hatte sie zwei Kinder bei sich, einen Jungen und ein Mädchen?« Frannie lauschte einen Moment lang, dann befahl sie: »Stellt einen Haftbefehl für Sylvie Devrais aus. Und schickt eine Fahndung nach den Kindern raus. Sofort!«
    »Ich wusste, dass sie Ärger macht«, sagte Maggie in das Schweigen, das folgte. »Ich wusste es einfach. Dieses kleine Miststück!«

KAPITEL 37
    I ch gehe nach ihnen suchen«, sagte Mike.
    »Ich komme mit dir.« Alice wandte sich zum Gehen, aber eine Welle der Übelkeit zwang sie dazu, stehen zu bleiben.
    »Alice?« Mike legte den Arm um sie. »Setz dich hin, Schatz.«
    »Sie bleibt lieber hier«, erklärte Frannie und führte Alice zur Couch. »Mike, machen Sie sich auf den Weg. Ich versuche, den Beamten zu erreichen, der Sylvie beschattet; er ist nicht ans Telefon gegangen, aber wenn er sich meldet, wird er uns sagen, wo wir suchen müssen. Geben Sie mir Ihre Handynummer.«
    Sie tauschten die Nummern aus, und Mike ging. Alice sank auf die Couch. »Ich halte das nicht mehr aus«, weinte sie. »Wir hätten letzte Woche die Stadt verlassen sollen.«
    Niemand widersprach ihr. Und es stimmte ja auch – es wäre besser gewesen, wegzufahren. Jetzt war es zu spät.
    Es war die längste Stunde in der Geschichte – der Albtraum einer jeden Mutter. Alice hatte nicht ein einziges Mal um die Sicherheit ihrer Kinder gefürchtet. Die ganze Zeit über hatte sie in die falsche Richtung geblickt. Vermutungen angestellt. Blind vertraut.
    Sylvie.
    Wie konnte das

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