7 Werwolfstories
ihm alle Zusammenhänge klar. Wie eine Erinnerung aus grauer Vorzeit tauchte das Bild vor seinem geistigen Auge auf, das sich ihnen bot, als sie auf dem zweiten Planeten des Sirius landeten.
Es war eine grünende Welt, in ihrer Flora und Fauna der Erde ähnlich, und sie wurde von Menschen bewohnt…
Die sieben sowjetischen Astronauten fanden bei den Menschen des Siriusplaneten freundliche Aufnahme. Eine unübersehbare Menschenmenge fand sich aus der nahen Stadt am Landeplatz des Raumschiffes ein. Die Bedenken des Kommandanten, die Sirianer könnten kriegerische Absichten haben, wurden bald zerstreut, nachdem er den Bericht der beiden Männer hörte, die er zur Erkundung der Situation ausgesandt hatte.
»Es sind Menschen wie wir«, berichtete der eine der beiden Kundschafter; es war der Psychologe. »Sie sprechen eine unbekannte Sprache, tragen andere Kleider – und es wird sich noch herausstellen, daß ihre Gesellschaftsordnung der unseren recht fremd ist –, aber sie unterscheiden sich von uns nicht mehr, als sich die östlichen Völker der Erde von den westlichen unterscheiden.«
Der Kommandant ließ zwei der Männer als Wachen im Schiff zurück und folgte mit den anderen einer Delegation von sechs Männern in die Stadt der Sirianer, die in einem malerischen Tal lag.
Die Gebäude waren niedrig und aus einem hellen Kunststoff gefertigt, dazwischen schlängelten sich breite, gewundene Prachtstraßen in alle Richtungen; großzügige Grünflächen, Springbrunnen und Wasserläufe vervollständigten den Eindruck von einer riesengroßen Parkanlage, in der die Wohnanlagen geschickt verteilt waren. Anzeichen von Technik fanden die Menschen der Erde nirgends. Es schien keine Autos, keine Flugzeuge, kein Nachrichtenwesen und keine Energieversorgung zu geben – trotzdem wirkten die Sirianer fortschrittlich und intelligent.
Die Astronauten wurden zu dem größten Gebäude der Stadt gebracht, das sich als flacher Quader über den Gipfel des höchsten Hügels erstreckte. Dort wurden den Menschen luxuriöse Unterkünfte zugewiesen. Der Kommandant argwöhnte, daß sie von den Sirianern als Gefangene betrachtet würden, aber als er nach zwei Tagen Aufenthalt seinen vermeintlichen Bewachern klarmachte, daß er ins Raumschiff zurückkehren wollte, hinderten sie ihn nicht daran.
In den folgenden Tagen brachten die Menschen ihre sämtlichen wissenschaftlichen Ausrüstungsgegenstände zu dem Quaderkomplex auf dem Hügel, und die Sirianer waren ihnen dabei behilflich. Allerdings kamen die sowjetischen Astronauten in ihrer Forschungsarbeit nicht weiter. Die Sirianer waren zwar freundlich, aber aufgrund der Verständigungsschwierigkeiten schienen sie nicht recht zu wissen, was die Besucher aus dem Weltraum eigentlich wollten.
Der Psychologe bemühte sich, die Sprache der Sirianer zu erlernen. In der Zwischenzeit sammelten die anderen die ersichtlichen Fakten und werteten sie aus. Vieles schien darauf hinzuweisen, daß die Flora und Fauna der Siriuswelt mit der der Erde verwandt war – ja, daß sie denselben Ursprung hatte …
Zwei Monate später wurde diese Theorie vom Psychologen bestätigt. Er beherrschte inzwischen die Sprache der Sirianer leidlich und hatte herausgefunden, daß vor langer Zeit eine Verbindung zur Erde geherrscht haben mußte. Er glaubte sogar herausbekommen zu haben, daß sie es hier mit einem frühen Volk der Erde zu tun hatten, das zum Sirius emigrierte. Außerdem war er überzeugt, daß die Sirianer planten, der Erde einen Gegenbesuch abzustatten.
»Aber wie«, erkundigte sich der Kommandant
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