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760 Minuten Angst

760 Minuten Angst

Titel: 760 Minuten Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Schmid
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Dritten.
    »Verdammte Scheiße!«, brüllte Rick, »lass mich endlich in Ruhe!«
    Er packte das grüne Handy, drückte es regelrecht zusammen, als hätte er die übermenschliche Kraft, es wie eine Fliege zu zerquetschen. Warum konnte dieses Mobiltelefon nicht »C« selbst sein.
    Warum kann er mich nur so quälen?
    Sein Griff lockerte sich. Die Wut schien verschwunden. Doch in Wirklichkeit hatte Rick lediglich resigniert. Er wusste, dass er in der jetzigen Situation keine Chance hatte, aber …
    … wenn ich alle Prüfungen meistere, dann muss ich doch unweigerlich zu »C« selbst gelangen und dann … dann werde ich ihm die Fresse einschlagen, bis nichts mehr davon übrig ist. Er wird sich noch wünschen, mir niemals gedroht zu haben.
    Nun denn. Dann wollen wir mal.
    Rick drückte drei Knöpfe, dann erschien der Inhalt der Textnachricht auf dem Display.

    DEINE ERSTE AUFGABE, LIEBER RICHARD, IST EIGENTLICH GANZ EINFACH. DU WIRST ERSTMAL NUR HIER WARTEN. ES WIRD BESUCH ZU DIR KOMMEN. SOBALD DIESER EINGETROFFEN IST, WERDE ICH DIR DIE EINZELHEITEN DEINER PRÜFUNG MITTEILEN. BIS DAHIN … »C«

    Das Lesen der SMS hätte er sich sparen können. Was hatte er ihm schon groß mitgeteilt? Er sollte warten … na super. Was sollte er sonst tun?!
    Langsam aber sicher habe ich die Schnauze voll. »C« weiß ganz genau, was er da veranstaltet. Hier geht es allein um Psychospielchen. Die Nachricht gerade ist völlig sinnlos. »C« hätte sich diese neun Cent ruhig sparen können. Doch er tat es nicht.
    Der Inhalt ist klar darauf ausgerichtet, mich damit zu konfrontieren, dass etwas auf mich zukommt. Aber natürlich verrät er mir nicht … was . Er will, dass ich mir Gedanken darüber mache, aber das kann er vergessen. Soll die Überraschung doch kommen. Mir egal …
    Er stand auf … und ging.
    Eigentlich schlenderte er nur im Wohnzimmer hin und her, doch es spielte auch keine große Rolle, wohin er ging. Vielmehr wollte sich Rick beschäftigen und aufhören, nachzudenken. Wenn es »Cs« Plan war, ihn zu verunsichern, würde er ihm diesen Gefallen nicht tun. Er hatte Rick zwar in der Hand, aber genau solche Kleinigkeiten verhalfen ihm dabei, sich wie er selbst und ein Rebell zu fühlen.
    Schließlich war da noch die Sache mit den persönlichen Gegenständen, die Rick ablegen sollte. Auch das war ein Befehl, den er nicht einhalten würde.
    Als ob »C« das wirklich nachkontrollieren konnte. Es war eben wieder eine dieser Psychogeschichten. Dieser Irre wollte ihn nur fertigmachen, nicht mehr und nicht weniger. Aber Rick würde sich nicht darauf einlassen.
    Er mochte ein Gefangener der Schnitzeljagd sein, aber er blieb auch weiterhin Rick. Wenn er sich selbst verlor, hatte er das Spiel bereits verloren. Das durfte auf keinen Fall passieren.
    »C« wollte ihn leiden sehen. Er würde ihm diesen Gefallen nicht tun. Soll die Überraschung nur kommen.
    Wenn Rick gewusst hätte, was wirklich auf ihn zukam, wäre er vermutlich nicht so vorlaut gewesen.
    Nur wusste er es eben nicht.
    Vielleicht hätte sie nicht so viel Zeit mit Simon verbringen sollen. Vielleicht hätte sie dann mehr Zeit gehabt, sich auf die Nachricht vorzubereiten. Doch nun war es zu spät. Sie musste sich damit abfinden.
    Die Musik hatte eingesetzt und zeitgleich hatte Valentinas Gehirn ausgesetzt. Sie hatte viel zu lange gebraucht, um zu begreifen, woher die Musik kam und dann ertönte bereits die Männerstimme. Das Paket lag dabei noch immer verschlossen zu ihren Füßen und Valentina war unfähig, irgendetwas zu unternehmen.
    Erst als sie begriff, dass es sich bei der Männerstimme um »C« handeln musste, setzte sie sich neben das Podest und riss den Deckel von der beigefarbenen Schachtel. Daraufhin verfolgte sie aufmerksam den Rest des Videos Sie wollte keine weitere Sekunde mehr verpassen.
    »Mein Handy ist alles, was ihr ab jetzt noch bei euch tragen werdet. Ich hoffe, ihr habt verstanden. Sonst …«
    Bei den letzten Minuten begannen Valentinas Hände zu zittern. Die Briefe waren bereits zu viel für sie gewesen, doch diese Nachricht raubte ihr die letzten Kraftreserven.
    Das Display wurde schwarz und Valentina verlor die Nerven. Zum Glück saß sie bereits, sonst wäre sie vermutlich zusammengebrochen oder in Ohnmacht gefallen. Sie war für solche Dinge nicht geschaffen. Sie wollte doch nur einen sonnigen Nachmittag mit ihrer besten Freundin verbringen. Und nun?
    Warum passierte das alles?
    Ich … ich will das nicht. Ich meine, warum ich? Ich habe nichts

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