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8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

Titel: 8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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Steuerrad gepreßt. Keuchend, mit schneeweißem Gesicht und schweißbedeckter Stirn blieb er in dieser Haltung. Seine Finger zitterten. »Fred! Was ist denn los?« Troys Arme legten sich um seine Schultern, eng und schützend.
    »Ich – ich muß weg von hier«, preßte er hervor. »Zu viel. Zu nahe.«
    Troy war entsetzt. Sie verstand nicht, was in ihm vorging und legte seine Worte falsch aus.
    »Weg von hier? Du meinst, wir sollen in eine andere Zeit springen? Wo du dich besser fühlst? Das Haus, Fred – mein Haus. Zurück auf die Veranda. Ich nehme dich mit. Du darfst nicht gegen mich ankämpfen. Wenn du einen anderen Befehl aussendest, kann ich dir nicht helfen. Ich nehme dich mit.«
    Ein anderer Teil seines Verstandes, der Teil, der wußte, wie nahe er der Zeit war, in der sich der Unfall abgespielt hatte, der Teil, der verstand, daß er sich vor der nächsten Kreuzung fürchtete, an der er beinahe gestorben war – dieser Teil seines Verstandes setzte sich durch und kämpfte den Teil nieder, der behauptete, Frederick Delman stehe über der Sterblichkeit.
    Einen Augenblick, einen Bruchteil einer Sekunde, erkannte er sein ganzes Ich, erkannte, wie müde und mürbe er war und wie nötig er jetzt ein wenig Schlaf hatte.
    Er öffnete die Augen und sah die Verandadecke über sich. Sein rasselnder Atem beruhigte sich, sein Puls wurde allmählich normal. Sein Kopf ruhte auf Troys Schoß, und ihre Hand streichelte ihn. Er lag auf einem Diwan, und die Sonne stand zwei Stunden höher am Himmel.
    Er fühlte etwas wie Frieden in sein Inneres einkehren. Doch dann begann sein Verstand wieder zu arbeiten, wild, verzweifelt. Der Teil, der behauptet hatte, sein Nachgeben sei nicht die Erniedrigung eines Gottes, dieser Teil wurde wieder überwältigt von den Gefühlen des Stolzes.
    Und wieder mußte er mit einer neuen Erklärung fertig werden. Im Krankenhaus war er unter dem Einfluß des Unterbewußtseins in der Zeit hin und her gereist. Er hatte sie zusammengeschoben, um den Vorgang der Heilung zu beschleunigen. Dann war er zurückgekehrt. Auch das Apartment in New York war nichts anderes als eine Schöpfung seines Fluchtdranges gewesen, seines Dranges, sich zu verstecken und gleichzeitig Hilfe zu erlangen.
    Während sein Bewußtsein aussetzte, durch den Schock zum Nichtstun verurteilt, brachte ihn sein Unterbewußtsein nach New York und zu Roger Bates.
    Und dort hatte der verhängnisvolle Strom von Halbwahrheiten und Fehlinformationen begonnen.
    Der Mensch besteht aus zwei Teilen.
    Der eine – das Unterbewußtsein – schläft nie, wird nie müde, ruht nie aus. In ihm laufen alle Ereignisse zusammen, die ihn vom ersten Augenblick seines Lebens bis zum Tode beeinflussen. In ihm befinden sich sorgsam aufgezeichnet alle Fakten, die er gesehen, gehört, geschmeckt, berührt und gefühlt hat.
    Der Oberflächenmensch wird durch das Bewußtsein geprägt. Aber er reagiert auf die Impulse, die er vom Unterbewußtsein erhält.
    Eng miteinander verbunden, formen die beiden den ganzen Menschen.
    Schlaf- und Gedächtnisschwund unterbrechen diese Verbindung. Im Schlaf ziehen die im Unterbewußtsein gesammelten Daten durch den Geist, und die einzige bewußte Reaktion ist vielleicht irgendein körperlicher Reflex auf den Traum. Ein Stöhnen, ein unruhiges Umdrehen, Schlafwandeln und die scheinbar sinnlos dahingestammelten Worte.
    Beim Gedächtnisschwund hingegen ist das Bewußtsein wach. Es reagiert. Und es reagiert mit der Naivität eines Kindes, denn ganze Stücke des Unterbewußtseins sind nicht mehr vorhanden. Das ist das Merkmal des Gedächtnisschwundes.
    Roger Bates hatte ihm Daten gegeben – und die wenigen Fakten, die sein Unterbewußtsein lieferte, hatten ihn glauben lassen, er sei Gott.
    Die Verbindung mag unterbrochen sein, aber die eingeschlossenen Erinnerungen bleiben. Sie führen eine Art Halbleben, unfähig, einen Menschen direkt zu beeinflussen, aber immer noch kämpfend, um sich wieder dem Ganzen einzupassen.
     
    Sein Gedankenfluß wurde langsamer. Troy sah ihn mit Tränen in den Augen an. Sie beobachtete den Kampf, der sich auf seinem Gesicht abspielte. Aber er konnte nicht aufhören. Er mußte diese neuen Erkenntnisse weiter verarbeiten. Seine Gedanken spulten sich wie an einer Maschine ab.
    Der Gedächtnisschwund war fast vollkommen gewesen. Wenn Troy den Unfall aus diesem Grund geplant hatte, dann war ihr Erfolg großartig. Aber sie hatte die Tatsache übersehen, daß Gedächtnisschwund auch durch organischen Schaden

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