8 Science Fiction Stories
dahinterstecken. Erkennst du einige von ihnen, Quanna? Ist Vastari dabei? Herrgott, ich würde ihn liebend gern sterben sehen, bevor ich gehe!«
Ihre Augen verschleierten sich. »Du haßt ihn, Jamie?«
»Hassen?« Er hielt inne, um sie anzusehen, und lächelte grimmig. »Nein, das kaum. Er ist ein Symbol, Quanna – ein Symbol für die Barbarei. Könnte ich ihn tot sehen, bevor ich gehe, hätte ich die beruhigende Gewißheit, einen Feind der venusischen Zivilisation weniger zu wissen. Ihn und sein Gequassel über Freiheit!« Jamie schnaufte. »Für die Leute, die wir verlassen, könnte es ein wenig länger Sicherheit bedeuten, wenn Vastari heute abend fällt. Tja …« Er zuckte die Schultern und wandte sich ab. Quanna folgte ihm leise. Ihre Satinröcke raschelten kaum vernehmlich am Boden.
Sie schritten in das kühle, abendliche Licht hinaus, in das gedämpfte Murmeln der Aktivität.
Leutnant Morgan wartete vor dem Arsenal; eine Reihe bewaffneter Erdmänner neben ihm. Der große, feste Block des Arsenals und die tieferen Mauern von Darva waren die Arbeit von Erdenmenschen allein, und ihre Geheimnisse waren nur Terrestriern bekannt. Das Arsenal – Herz und Gehirn der irdischen Herrschaft – wurde nur in Gegenwart des kommandierenden Offiziers geöffnet – und es wurde nicht mit Schlüsseln geöffnet. Es bestand keine Chance für einen Venusier, an diese lebenswichtige Zelle der irdischen Verteidigung heranzukommen, sonst hätte Quanna nicht zu diesem letzten, gefährlichen Mittel eines Angriffs Zuflucht genommen, damit das Arsenal geöffnet wurde.
Es hatte auch keinen Sinn, den Offizieren die geheime Kombination der Tür zu entlocken, denn genaugenommen war sie auch ihnen unbekannt. Die sorgfältigen Vorkehrungen zur Sicherung des Geheimnisses waren seiner Bedeutung angemessen.
Es war im Unterbewußtsein einiger weniger Terrestrier verankert, die es nur unter Einfluß von Neo-Curare preisgeben konnten.
Morgan hatte gerade einem seiner Männer eine Injektion in die Haut des linken Arms verabreicht, als Quanna und Jamie auftauchten. Neo-Curare, welches das Bewußtsein einschläfert und das Unterbewußtsein an die Oberfläche bringt –
»Fertig?« fragte Jamie ungeduldig.
Morgan blickte auf seine Uhr. »Fertig, Sir.« Er drückte ein kleines Plättchen an der Tür zur Seite, und eine Skala wurde sichtbar. Sie war unter den Händen des unter Droge stehenden Soldaten verborgen. Sein stumpfer Blick änderte sich nicht, aber seine Finger wurden lebendig, als Morgan befahl: »Arsenal-Kombination.« Dies war das wirksame Schloß, das die irdischen Waffen schützte, jenes Schloß, für das man keinen Schlüssel stehlen konnte.
Auch wenn es Vastari gelingen sollte, einen der Schlüsselmänner zu fangen, so wußte doch weder er noch ein anderer Venusier die Zusammensetzung der Droge sowie die Mengenverhältnisse, um sie zu handhaben. Ja – ein wirksames Schloß. Aber nicht vollkommen gesichert gegen Verräter, überlegte Quanna, während sie zusah, wie die Waffen in aller Eile hinausgetragen wurden.
Einer der Vibratoren wurde aus dem Arsenal gebracht. Er sah aus wie ein dicker, zusammengelegter Schirm. Die aus vier Mann bestehende Mannschaft – drei zur Bedienung, einer zum Zielen – behandelte die rund einen Meter lange Vorrichtung mit der Sorglosigkeit langer Praxis. Quanna hatte diese Praxis mehr als einmal beobachtet; von versteckten Plätzen aus, die nur Venusier kannten.
Der Knute-Vibrator war ein Gerät, das auf die Schwingungen des Gehirns abgestimmt war, ein Wellen-Werfer, der auf die Moleküle des
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