8 Science Fiction Stories
Männern, die einst unter terrestrischer Anleitung gearbeitet hatten, aus eigenem Antrieb heraus diese Warfen nachzubauen. Vielleicht –
»Commander!« Ghejs Flüstern kam von jenseits der Biegung. »Er ist allein. Er hat den Knute bei sich. Folgen Sie mir, Commander.«
Ein undefinierbares Gefühl ließ Jamie für einen letzten Augenblick zögern. Noch immer war der Ausdruck starker, unterdrückter Erregung in den Zügen des Marsianers, und den Unterton der Trauer in seiner Stimme hatte Jamie noch nie gehört. Plötzlich war sein Traum wieder vor ihm und die seltsame Vision, die später gefolgt war. Die Vision, daß Ghej der Tod wäre, der ihm aus seinem grauen Umhang hervor eine Hand entgegenstreckte.
»Schnell!« drängte Ghej am Höhleneingang. Jamie schüttelte seine Vorahnung ab und stapfte durch den duftenden, purpurblühenden Vorhang in die kühle Dunkelheit dahinter. Ghej war gerade vor ihm, Quanna gerade hinter ihm.
Die Höhle war vom Duft der Trichterblüten gesättigt und glomm in grünem Licht, das durch die Blätter filterte. Ein Mann in einem scharlachroten Umhang saß niedergeschlagen auf einem Sims. Der zusammengelegte Schirm des Knute lag auf seinen Knien.
Vastari blickte überrascht auf, als die drei Gestalten den Höhleneingang verdunkelten. Gegen den hellen Hintergrund war es Vastari nicht möglich, die anderen beiden zu erkennen. Er vertraute Ghej auf Grund langer Erfahrung und war nicht ernstlich beunruhigt.
Jamie glitt seitwärts aus der Silhouette im Gegenlicht und hob seine Hand, so daß grünes Licht am Lauf seiner Pistole glitzerte.
»Im Namen des Planeten des Imperiums«, sagte er klar und deutlich, und seine Stimme hallte zwischen den Wänden, »verurteile ich dich zum Tode, Vastari!«
Ghej, der ungefähr in der Mitte der beiden an der Wand stand, lachte plötzlich. »Nein!« sagte er in der zischenden marsianischen Silbe der Verneinung. Mit unheimlicher Geschwindigkeit kam seine Hand unter seinem Umhang hervor, und die Schußwaffe darin wies nicht auf Vastari, sondern auf Jamie.
Der Commander starrte ungläubig darauf.
»Lassen Sie ihre Pistole fallen, Commander«, sagte Ghej und verlieh der Forderung mit einer kurzen Bewegung der Waffe Nachdruck.
Jamies Griff lockerte sich. Für den Augenblick war er zu verwirrt, um auch nur zu sprechen, und seine Waffe fiel in den Sand. Halb hatte er so etwas erwartet, aber es ergab keinen Sinn. Vastari, an Betrügerei gewöhnt, verstand sofort.
»Oh, nein, das tust du nicht!« schrie er und war schon mitten im Sprung, bevor der Satz noch zu Ende gesprochen war. Sein roter Umhang und sein blondes Haar wirbelten, als er geradewegs auf Ghej zusprang. Ein verbissenes, triumphierendes Grinsen verzog sein Gesicht, als seine beringte Hand nach der Waffe des Marsianers faßte.
Ghej trat einen halben Schritt zur Seite, und seine zweite Hand kam unter dem Umhang hervor. So schnell bewegte sie sich, daß der kleine venusische Schlagring in der Faust fast unsichtbar blieb. Sie traf Vastari mit einem genau berechneten Schlag.
Die rote Gestalt wirbelte an Ghej vorbei und stürzte in den Sand. Über ihr hob sich Ghejs Waffe und richtete sich wieder gegen Jamie.
Mit erhobener Hand zeichnete Jamie das alte Hakensymbol des Mars in die Luft. Bitter sagte er: »Erinnern Sie sich? Aber ich hätte es wissen sollen …«
»Es war mir ernst«, erklärte Ghej.
Seine Stimme war gespannt und zitterte ein wenig. »Gedulden Sie sich.« Vastari setzte sich auf und spuckte Sand und venusische Flüche aus.
»Steh auf«, befahl Ghej. »Quanna, hilf ihm. Geht zurück zum Sims, ihr beiden. Commander, Vastari – ich habe zu euch beiden etwas zu sagen.« Vastari
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