8 Science Fiction Stories
das Solare Imperium kundtat. In dem grünen Licht der Höhle machte sie ihr grüne« Gewand zu einem Schatten an der Wand. Und wenn Ghej sie vorbeischlüpfen sah, so achtete er nicht darauf. Er war zu sehr vertieft in hoffnungsloser Argumentation mit Vastari. Und Jamie wandte ihr den Rücken zu.
Der Knute war schwer. Sie glitt die Wand entlang und am Vorhang aus blühenden Reben vorbei. Sie atmete heftig. All ihre Hoffnung lag in diesem letzten Schlag.
Der Knute war nicht besonders schwierig aufzustellen. Sie hatte den Männern in Darva oft genug zugesehen. Hier hinter dem Höhleneingang über einem Sandstrich war eine kleine Erhebung, hinter der sie sich lange genug verbergen konnte, um ohne Störung arbeiten zu können. Sie hatte den Gilson-Zünder bereit. Und jetzt – jetzt –
Die purpurnen Trichterblüten vor dem Eingang wurden durcheinandergeschüttelt; dann senkte sich der regenbogenartige Schimmer des Knute, und der ganze Teil der Wand, die Reben, die Höhle wurden unwirklich – etwas Traumgeborenes, das plötzlich vor den Augen tanzte. Sie wußte, daß die drei Männer drinnen in der Höhle nun von Schrecken und Verwirrung erfaßt wurden. Klar und sanft rief sie:
»Ghej, senden Sie Vastari heraus. Ich will ihn töten.«
Einen Moment war es ungeheuer still in der Höhle. Dann erscholl Ghejs Stimme, die durch den zerrüttenden Effekt des Knute lächerlich zittrig klang:
»Quanna … Quanna, bist du verrückt geworden?«
»Es ist mir ernst!« rief sie heftig. »Senden Sie ihn heraus, oder ich werde euch alle töten. Ihr wißt, daß ich den Gilson-Zünder habe!« Sie lächelte. Jamie würde nicht sterben, auch wenn die volle Stärke des Knute in die Höhle drang. Denn Jamie trug noch immer seinen Helm, und dieser würde gerade lange genug vor den tödlichen Strahlen Schutz bieten, bis die anderen tot waren. Es würde ihr leid tun, Ghej töten zu müssen, aber – In der Höhle war unwirkliche Stille. Die Reben schimmerten ebenso wie die Felswände am Eingang. Die Stille währte zu lange. Sie planten etwas.
»Schicken Sie ihn heraus!« rief sie. »Schicken Sie ihn sofort! Ich führe den Gilson-Zünder ein, Ghej! Commander! Wollt ihr mit ihm sterben?« Noch immer Stille.
Quanna fand die Öffnung für den Zünder. Er paßte sofort. Ein leises Klicken ertönte, und sie fühlte eine Veränderung der Vibrationen. Tiefer, schwerer klangen sie. Die Purpurblüten der Reben rollten sich ein und fielen ab. Der Tod strömte in die Höhle.
»Der Zünder ist drinnen«, rief sie. »Bist du bereit, zu sterben, Vastari?« Schwere Schritte klangen aus der Höhle. Der Vorhang der welkenden Reben flog beiseite, und ein Mann stand im Eingang und sah sie an. Jamie. Sein schwarzer Kopf ohne schützenden Helm. Er stand stumm da und runzelte die Stirn. Er war eine Gestalt aus einem Traum – er schimmerte im vollen Glanz der tödlichen Strahlen.
»Jamie, Jamie!« schluchzte Quanna und wirbelte den Knute nach rückwärts über den Wall. Seine Strahlen glitten einem schimmernden Regenbogen gleich über die Felsen, und das Geröll polterte den Abhang hinab. Eine Steinlawine folgte. Der tödliche Strahl stach in die Wolken.
Quanna konnte sich später nicht mehr erinnern, wie sie über die Felsen auf die Höhle zugestolpert war. Ihr erster bewußter Eindruck war der von Jamie, der sie schwankend von seinem verwundeten Ann fernhielt. Mit geschlossenen Augen lehnte er an der Höhlenwand und wartete auf das Abklingen der Schwingungen in seinem Gehirn.
In der Höhle saßen Ghej und Vastari, den Kopf in Händen, blind und elend, während die Vibration in ihren Schädeln nachließ. Seltsamerweise war Quanna froh, daß sie noch lebten. Nun war ihr Verrat bewiesen, ohne daß sie es in die Welt
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