8 Science Fiction Stories
und sie wird nicht wieder auferstehen.«
»Venus?« wiederholte Jamie verächtlich. »Auch auf der Venus ist Dämmerung. Was weiß die Venus von Zivilisation?«
Vastari starrte verständnislos von einem zum anderen und wartete auf seine Chance, auf Ghejs Waffe loszustürzen. Ghej sagte hitzig:
»Erinnern Sie sich, was ich sagte, als wir uns in Darva verabschiedeten? Dies ist die einzige Gefahr, die stark genug sein könnte, um alle Venusier gegen einen gemeinsamen Feind zu verbinden – um sie den Wert von Einigkeit und Zivilisation zu lehren. Es ist, als räume uns Gott eine letzte Chance ein. Aber die Barbaren werden nicht warten, Commander. Die Venus ist nicht bereit. Wenn Sie nur bleiben, nur für eine kurze Zeit – gerade lange genug, um ihnen zu zeigen, wie man kämpft …«
»U MS zeigen, wie man kämpft!« brüllte Vastari und sprang auf seine Füße. »Ha, du vertrockneter Außenweltler, wir kamen kämpfend auf die Welt! Das ist nichts, als nur ein neuer Trick des Erdenmenschen, meine Männer ins Freie zu locken. Warum sollten wir uns mit ihnen verbinden, gerade jetzt, wo wir die Freiheit gewinnen? Wir werden …«
»Freiheit!« spottete Jamie. »Freiheit zu plündern und zu töten. Was weißt du schon von Freiheit?«
»Sie bedeutet das Recht, zu leben, wie wir wollen!« erklärte Vastari heftig. »Das gleiche Recht, für das deine Leute kämpften. Keine Tyrannen, die unsere Gesetze bestimmen, unsere Städte verwalten und unsere Steuern einheben! Wir wollen euch nicht länger, Erdenmenschen! Wir werden uns selbst den Invasoren entgegenstellen – wenn das nicht ein neuer Trick Ghejs ist.«
»Trick?« wiederholte Ghej traurig. »Mein Junge, willst du deine Freiheit verlieren, bevor du noch die Bedeutung des Wortes kennst? Du mußt die Freiheit verdienen, bevor du sie in Händen halten kannst. Ihr würdet euch selbst zerstören, hättet ihr jetzt, was ihr Freiheit nennt. Wartet, bis die Barbaren mit ihren Waffen kommen. Die Barbaren sind die Zerstörung selbst. Warte, bis dieses Damoklesschwert über deinem Haupte schwebt, mein Junge, und dann erinnere dich, wie es dir unter den Erdenmenschen ging.«
»Lügen!« schrie Vastari. »Warum sollten wir dir oder jemand anderem glauben, der mit den Terrestriern im Bunde steht? Wir können selbst kämpfen!«
Für Quanna war all dies vergeudeter Atem. Der venusische Geist wandert, wenn sich die Unterhaltung dem Abstrakten zuwendet, und Quanna hatte selbst ein dringendes Problem zu lösen. Unter ihrem Umhang hielt sie den Gilson-Zünder verborgen, der den Knute neben ihr auf dem Sims in eine tödliche Waffe verwandeln würde. Sie glaubte nun einen Weg gefunden zu haben, der Jamie zwingen würde – das war alles, was ihre Gedanken beschäftigte.
Sie mußte die tödliche Kraft des Vibrators auf Vastari richten. Es würde einen Augenblick dauern, bevor die Macht der Schwingungen seine Gehirnzellen auseinanderriß; in diesem kurzen Moment würde er herausfinden, wer der Verräter war, und ihr Leben auf der Venus wäre keinen Pfifferling mehr wert. Aber um Jamies willen mußte dies geschehen. Er würde sie mitnehmen müssen.
Möglich, daß Vastari starb. Es berührte sie nicht sonderlich. Schließlich hatte er genauso unbarmherzig gehandelt, als sie ihm im Tal im Weg gestanden hatte. Wenn er starb, würde sie es in die hallenden Berge ringsum hinausrufen, was sie getan hatte, damit es Vastaris Männer hörten, die sich in der Nähe verbargen. Einige würden es hören. Jamie würde keine andere Wahl bleiben, als sie mitzunehmen.
Kaum merklich hatte sie den gefalteten Knute auf ihre Knie gezogen, als Vastari lauthals seinen Haß auf die Erdenmenschen und auf
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