8 Science Fiction Stories
Kämpfen. Es wird harte, mühevolle Arbeit bedeuten, Tag und Nacht. Ihr müßt in die Minen, ihr müßt an die Maschinen, schnell und unverdrossen. Wir werden helfen, soviel wir können. Wir werden eure Arbeiter alles lehren, was sie noch wissen müssen, bevor wir gehen. Aber wir müssen bald gehen, Vastari.«
Vastari blickte den Erdenmenschen aus engen Augenschlitzen an und suchte nach einem trügerischen Zeichen, dessen Abwesenheit ihm noch immer Kopfzerbrechen bereitete. Sein Quecksilbergeist drehte die Punkte, die Jamie aufzählte, um und um, aber nirgends konnte er etwas Zweischneidiges finden. Schließlich nickte er verwirrt …
»In Ordnung, es soll geschehen.«
Ja, dachte Jamie, mit Ghejs Hilfe ist es trotz allem noch immer möglich, daß sie es schaffen. Die Venusier waren in vielen Dingen so kindlich, verantwortungslos, außerstande, mehr als nur die Bedürfnisse des nächsten Augenblicks zu sehen. Aber Vastari mit seinem Traum von Freiheit, so verzerrt dieser auch war, bewies, daß sie doch fähiger waren, einem Ideal zu folgen, als Jamie für möglich gehalten hatte. Und wenn die Barbaren sie in genügend große Furcht versetzten – vielleicht würden sie dann zusammenhelfen, um sie zu zerstören. Und die Zusammenarbeit, die gemeinsame Gefahr – würde es genügen, um darauf eine Zivilisation zu bauen? Jamie wußte es nicht, und er würde die Antwort auf diese Frage nie erfahren.
Das von Mauern umgebene Tal von Yvaca war von zwei Feuervorhängen umlodert. Aus dem letzten terrestrischen Raumschiff, das auf breiten Stahlschwingen hinabstieß, sah es wie das Tal der Hölle aus. Nur die terrestrische Stadt selbst, die von hohen Mauern umgeben war, blieb übrig; die Eingeborenensiedlung, die das Tal ringsum füllte, stand in Flammen, um die Venusier abzuhalten. Aber noch war ein Schiff auf der Venus, und Yvaca war noch immer aus der Luft verwundbar. In dem tiefen Zwielicht tanzten die Flammen ihren zuckenden Tanz um die Stadtmauern, und erhellten die niedrigen Wolken über Yvaca mit einem düsteren, schwefligen Glühen. Jamie konnte Vastaris Männer, die die Stadt bereits umringt haben mußten, vom Schiff aus nicht sehen. Aber er wußte, daß sie da waren. Er sprach in ein Mikrophon und fühlte, wie der Boden sich schärfer neigte, als Yvaca in schrägem Winkel hochkam.
Im Herzen der Stadt lag das Raumschiff der Invasoren, von schwarzen Ruinen umgeben. Sie hatten es in einem achtlosen Manöver niedergebracht und drei Häuserblocks dabei zerstört. Ein bleicher Stab aus Licht schoß aus der Stadt hoch, als die Barbaren des herabstoßenden Schiffes gewahr wurden; Jamie bemerkte kleine Gestalten, die auf das Schiff in den Ruinen zuliefen, und seine Zähne zeigten sich in einem harten Grinsen, als ein Blitz vom Schiff niederfuhr. Selbst aus dieser Höhe war etwas Schreckliches an den Barbaren; ihre Gestalten waren boshafte Parodien von Menschen. Blaues Feuer stieß wieder vom Erdschiff hinab und hüllte das andere Schiff in einen Flammenreigen. Eine Hälfte barst in funkelnde Splitter auseinander, die die Luft über Yvaca erstrahlen ließen. Und jetzt, dachte Jamie, jetzt war noch ein Schiff auf der Venus. Das erste war von der Erde gekommen, um zu erobern. Dieses letzte würde die Venusier von mehr befreien, als nur irdischer Herrschaft, bevor es die Venus verließ. Der blasse, stechende Strahl der Barbarenwaffe schoß wieder in den Himmel, und das terrestrische Schiff glitt gewandt zur Seite, als der Strahl es streifte. Blaues Licht stach auf die Stadt hinab und hüllte alles in Flammen, das es berührte.
In dieser Höhe war Stille im Schiff. Jamie wußte, daß unter ihm in dem glühenden Inferno des Tals die
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