Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
Vom Netzwerk:
ha­ge­res, mar­kan­tes Ge­sicht fiel – und da stand er nun, ein ge­fähr­li­cher, rot­haa­ri­ger Mann.
    »Ein wil­des Tier viel­leicht, vom Feu­er an­ge­sengt«, hat­te er die Stirn zu sa­gen; da­bei zeig­te er in ei­nem lan­gen, dün­nen Lä­cheln sei­ne Zäh­ne.
    Sea­for ging dar­auf nicht ein. »Hy­ou­sik! Te­neks!« rief er. »Wir ha­ben einen Gast. Nehmt euch sei­ner Wun­den an und ent­waff­net ihn.« Dann hol­te er von der Wand ei­ne klei­ne durch­sich­ti­ge Ku­gel mit ei­nem dunklen zy­lin­dri­schen Soc kel und schritt hin­aus ins Freie.
    Es war ei­ne buck­li­ge und kah­le Land­schaft, die sich vor Sea­for auf­tat. Das kar­min­ro­te Him­mels­band, das den Ho­ri­zont ein­sä­um­te, ver­stärk­te noch den An­schein, ein Wald­brand ha­be kürz­lich hier ge­wü­tet. Fins­ter ho­ben sich ver­dorr­te und ver­krüp­pel­te Bäu­me ab.
    Sea­for um­run­de­te das ver­brann­te Stück Er­de, die Ku­gel em­por­hal­tend, in der jetzt ein ge­wun­de­ner Draht hell glüh­te. Das Sum­men nä­her­te sich wie­der. Er sah nicht hoch; er schwenk­te nur die leuch­ten­de Ku­gel hin und her, um dar­auf auf­merk­sam zu ma­chen.
    Das Stöh­nen wie­der­hol­te sich. Sea­for fiel ein me­tal­le­nes Schim­mern ins Au­ge. Ein paar Schrit­te brach­ten ihn zum Wrack ei­nes Glei­ters. Da­ne­ben aus­ge­streckt, in un­na­tür­lich ver­krümm­ter Hal­tung, lag ei­ne klei­ne Ge­stalt, an­ge­tan mit kost­ba­ren Syn­the­tics.
    Sea­for lös­te die Fes­seln von den schma­len Hand­ge­len­ken und küm­mer­te sich um den ge­bro­che­nen Fuß­knö­chel. Der Jun­ge be­gann zu schlot­tern und ver­such­te in­stink­tiv, ihm aus­zu­wei­chen.
    »Sea­for! Sea­for von Öden­berg!« Über­ra­schung klang in sei­ner schril­len Stim­me. Der Jun­ge starr­te em­por und zupf­te Sea­for mit knö­cher­nen Fin­gern am Är­mel.
    Das Sum­men wur­de stär­ker. Es war, als ha­be das Brum­men ei­ner ein­zi­gen rie­si­gen Wes­pe einen gan­zen Schwärm her­bei­ge­lockt.
    »Du bist jetzt in Si­cher­heit«, sag­te Sea­for. »Ami­ne ist fort. Die Leu­te dei­nes Va­ters wer­den gleich hier sein.« Der Jun­ge pack­te den Är­mel fes­ter. »Be­schüt­zen Sie mich; sie wol­len mich ho­len«, flüs­ter­te er plötz­lich.
    »Be­greifst du nicht? Es sind die Leu­te dei­nes Va­ters.«
    Der Jun­ge nick­te. »Bit­te, be­schüt­zen Sie mich«, wie­der­hol­te er im glei­chen fle­hent­li­chen Ton­fall. »Ich möch­te bei Ih­nen blei­ben, Sea­for. Hier auf Öden­berg.«
    We­ni­ge Se­kun­den nach­ein­an­der setz­ten vier Glei­ter auf; schwar­ze Erd­klum­pen spritz­ten un­ter ih­ren Re­pul­so­ren über die Lan­de­flä­chen. Aus je­dem Ge­fährt spran­gen zwei Män­ner. Der Jun­ge zerr­te hef­tig an Sea­fors Ar­men, als kön­ne er auf die­se Wei­se zu­min­dest ein Ni­cken oder ein er­mu­ti­gen­des Lä­cheln be­wir­ken. Dann leuch­te­te in sei­nen Au­gen so et­was wie kna­ben­haf­te Ver­schmitzt­heit.
    »Zu­flucht, Sea­for«, flüs­ter­te er. »Ich ver­lan­ge Zu­flucht.«
    Sea­for er­wi­der­te nichts; sein Ge­sichts­aus­druck blieb un­be­tei­ligt, aber er häng­te die Ku­gel, die er zu Bo­den ge­stellt hat­te, an sei­nen Gür­tel und hob den Jun­gen be­hut­sam in sei­ne Ar­me.
    Die Män­ner eil­ten her­bei. Sie al­le tru­gen das glei­che Em­blem auf ih­ren blau­en syn­the­ti­schen Over­alls und haut­en­gen Ka­pu­zen. Sie wa­ren mit Strah­lern be­waff­net. Sie gli­chen Sol­da­ten, nur fehl­te es ih­nen an Dis­zi­plin; hin­zu kam ei­ne Art ani­ma­li­sche Derb­heit, die ih­re Ge­sich­ter ver­düs­ter­te. Und da­durch sa­hen sie nicht mensch­lich aus – nicht ganz.
    Sea­fors graue Ro­be war steif und ärm­lich, ver­gli­chen mit ih­ren ge­schmei­di­gen Klei­dern, aber sein blas­ses, erns­tes, as­ke­ti­sches Ge­sicht, wie aus El­fen­bein ge­mei­ßelt, er­strahl­te in ei­nem in­ne­ren Licht, das ih­re Mie­nen nur noch mehr ver­düs­ter­te.
    Nun, da sie ihm ge­gen­über­stan­den, mach­te sich ei­ne ge­wis­se Un­si­cher­heit in ih­rem Auf­tre­ten be­merk­bar.
    »Wir sind Ayar­ten von Ros­sels Leu­te«, er­klär­te ei­ner. »Das hier ist sein Sohn. Ar­ni­ne, der Ge­setz­lo­se, hat ihn ent­führt,

Weitere Kostenlose Bücher