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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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Fel­sen wi­der­hall­ten vom Bel­len der Schuß­waf­fen, dem Bers­ten der Mau­ern und dem Brül­len der Flam­men. Aber er wür­de die Leu­te der Ve­nus nie mehr wie­der hö­ren. Die gan­ze Stadt war be­reits in Flam­men. Je­ne In­va­so­ren, die ent­ka­men, wür­den einen er­bar­mungs­lo­sen Ring von Ve­nu­si­ern rund um das Tal vor­fin­den. Die­ser ers­te Pest­fleck der Krank­heit, die die Er­de zer­stör­te, war hier mit Feu­er und Schwert aus­ge­löscht wor­den.
    Neue Fle­cken wür­den kom­men – viel­leicht sehr bald. Für die Ve­nus moch­te es gut sein, wenn sie bald ka­men, denn dann war das Wis­sen um die Ge­fahr noch frisch und deut­lich. Denn die Ve­nus wür­de den nächs­ten An­grif­fen oh­ne Hil­fe be­geg­nen müs­sen. Wenn er an die fie­ber­haf­te Ak­ti­vi­tät in den Berg­städ­ten dach­te, wuß­te Ja­mie, daß sie die­sen An­grif­fen gut be­geg­nen wür­den. Er konn­te na­tür­lich nicht si­cher sein. Er wür­de die Ve­nus ver­las­sen müs­sen, oh­ne dies je­mals zu wis­sen.
    Wie­der sprach er in das Mi­kro­phon, und das Schiff kurv­te zum letz­ten­mal über das lo­dern­de Yva­ca un­ter den glut­schim­mern­den Wol­ken. Kei­ne Strah­len sta­chen mehr aus der Stadt em­por. Die Bar­ba­ren wa­ren in vol­ler Flucht. Sei­ne Ar­beit war ge­tan.
    Küh­le Hän­de an sei­nen Wan­gen schreck­ten Ja­mie aus der Be­trach­tung des In­fer­nos, als das Schiff Ent­fer­nung ge­wann. Er blick­te auf und lä­chel­te Quan­na mü­de zu.
    »Dein letz­ter Blick auf die Ve­nus, mein Lie­bes«, sag­te er und deu­te­te nach un­ten. Ver­wirrt run­zel­te sie die Stirn.
    »Es ist noch nicht zu spät, Ja­mie. Oh, warum kannst du nicht blei­ben? Es wä­re so ein­fach ge­we­sen. Du und ich, wir bei­de hät­ten die Welt be­herr­schen kön­nen!«
    Hilf­los schüt­tel­te er den Kopf. »Ich bin kein frei­er Mann, Quan­na. Jetzt noch viel we­ni­ger. Ich ha­be ei­ne Pflicht ge­gen­über Ve­nus und Er­de zu er­fül­len – ich muß die Bar­ba­ren auf­hal­ten, bis die Ve­nus zum Kampf be­reit ist. Die Er­de braucht je­den Mann und je­de ver­füg­ba­re Waf­fe, aber nicht, um sich selbst zu ret­ten. Die Er­de weiß es nicht, und ich glau­be nicht, daß sie es je­mals wis­sen wird – aber ih­re Pflicht ist es nun, die Bar­ba­ren um der Ve­nus wil­len be­schäf­tigt zu hal­ten.« Er blick­te auf das ver­ständ­nis­lo­se Ge­sicht des Mäd­chens und lä­chel­te. »Schon gut. Geh und hol dei­ne Har­fe, Quan­na, und sing mir et­was vor, ja? Wir wer­den hier sit­zen und einen letz­ten Blick auf die Ve­nus wer­fen. Da – wir kom­men be­reits ins Ta­ges­licht.«
    Der dro­hen­de Glanz des bren­nen­den Yva­ca blieb zu­rück, als sie sich der Wol­ken­flut nä­her­ten. Dün­nes Son­nen­licht stach auf die groß­ar­ti­gen blau­en Ber­ge und die stei­len Fel­sen nie­der, die im Schlei­er der Was­ser­fäl­le thron­ten. Die­ses gan­ze ho­he, blaue Land wür­den sie nie­mals wie­der­se­hen. Quan­na strich lei­se über ih­re mar­sia­ni­sche Har­fe.
    »Ich wer­de wahr­schein­lich ver­ur­teilt wer­den«, sann Ja­mie, und sei­ne Au­gen haf­te­ten an den Ber­gen, die im­mer wei­ter nach un­ten san­ken. »Oder – viel­leicht auch nicht. Viel­leicht brau­chen sie kamp­fer­prob­te Män­ner zu sehr. Ich tue dir kei­nen Ge­fal­len, Quan­na, eben­so­we­nig wie mir. Um dei­net­wil­len wünsch­te ich, du hät­test auf der Ve­nus blei­ben kön­nen.«
    »Still«, sag­te Quan­na und zupf­te die Sai­te. »Ich sing’ dir wie­der ›Ot­ter­bach‹. Ver­giß al­les an­de­re, mein Lie­ber. Hör zu.«
    Und ih­re dün­ne, sü­ße Stim­me be­gann die Bal­la­de.
     
    »Oh, Ot­ter­bach, du schö­ner Bach,
    Hier sein und es er­mes­sen,
    Doch gibt es nichts am Ot­ter­bach
    Tür uns rings­um zu es­sen …«
     
    Ja­mie lach­te plötz­lich, aber er schüt­tel­te den Kopf, als sie ihn fra­gend an­sah. Sein Traum war ihm wie­der ein­ge­fal­len und er­gab auf ein­mal phan­tas­ti­schen Sinn, den viel­leicht nur ein ech­ter Kel­te aus dem Traum und dem Ge­dicht, das ihn an­ge­regt hat­te, her­aus­zu­le­sen ver­moch­te. Er summ­te die Stro­phe noch ein­mal:
     
    »Oh, ich trä­um­te einen trau­ri­gen Traum
    Jen­seits der Is­le of

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