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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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Göt­ter«, fuhr der Jun­ge fort. »Ich hielt es für selbst­ver­ständ­lich, daß wir al­le Göt­ter wä­ren. Warum auch nicht? – Wo es Din­ge gibt, die einen em­por in die Lüf­te tra­gen, auf einen blo­ßen Fin­ger­druck hin; Um­wand­ler, die Nah­rung und Klei­der und Wohn­kup­peln syn­the­tisch her­stel­len; Waf­fen, die zer­stö­ren, und Bild­strei­fen, die einen un­ter­rich­ten – all das und vie­les mehr!
    Mit der Zeit je­doch er­kann­te ich, daß hier et­was nicht stimm­te. Al­le die­se wun­der­ba­ren Din­ge paß­ten nicht zu un­se­rem ver­krampf­ten Le­ben, zu un­se­ren ewi­gen Ei­fer­süch­te­lei­en, Strei­te­rei­en und Tot­schlä­ge­rei­en. Nie­mand hat­te ei­ne neue Idee. Nie­mand schi­en auch nur nach­zu­den­ken. Nie­mand konn­te mei­ne wirk­li­chen Fra­gen be­ant­wor­ten – nicht ein­mal die Bild­strei­fen ver­moch­ten es. Nie­mand wuß­te, wie­so es kam, daß die Welt an Ros­sels Gren­zen zu En­de schi­en, warum wir fast nie Frem­de sa­hen, au­ßer, um sie zu tö­ten, warum wir, bei all die­sen wun­der­ba­ren Sa­chen, wie wil­de Tie­re leb­ten!«
    Sein Ge­sicht rö­te­te sich vor Er­re­gung. Deut­lich war ihm die Er­leich­te­rung dar­über an­zu­mer­ken, daß er sei­ne ge­heims­ten Ge­dan­ken aus­spre­chen konn­te. Stumm leg­te ihm Sea­for ei­ne Hand auf die schma­le Schul­ter.
    »Lan­ge Zeit sag­te ich mir, dies müs­se ei­ne Art Test sein«, sprach der Jun­ge wei­ter. »Ich dach­te, man prü­fe, ob ich wür­dig sei, Ros­sels Nach­fol­ge an­zu­tre­ten; mein­te, ei­nes Ta­ges wür­de sich, wenn ich be­stan­den hät­te, ei­ne Tür öff­nen und mich hin­aus in die wirk­li­che Welt füh­ren, in die große, freund­li­che Welt, die ir­gend­wo exis­tie­ren muß­te.
    Jetzt weiß ich, daß es solch ei­ne Tür nicht gibt. Es exis­tiert kei­ne wirk­li­che Welt – nur für euch Au­ßen­sei­ter, und zwar in ei­ner mir un­ver­ständ­li­chen Wei­se. Ihr habt al­les das auf­ge­ge­ben, was wir un­ser ei­gen nen­nen.« Er klam­mer­te sich an Sea­fors Hand­ge­lenk. »Warum ist das so? Und warum le­ben wir, bei all un­se­rer Macht, wie Tie­re?«
    Sea­for war­te­te einen Au­gen­blick mit der Ant­wort. »Es gab ei­ne wirk­li­che Welt«, sag­te er dann. »Zu ei­nem ge­rin­gen Teil be­steht sie heu­te noch, und ei­nes Ta­ges wird sie gänz­lich wie­der da sein. Die Zi­vi­li­sa­ti­on ent­stand, weil die Men­schen ein­an­der brauch­ten. Sie merk­ten, es ließ sich leich­ter und bes­ser le­ben, wenn sie ge­mein­sam Han­del trie­ben – nicht nur mit den täg­li­chen Be­dürf­nis­sen, son­dern auch mit je­nen Din­gen, die nicht ge­wo­gen oder ge­mes­sen wer­den kön­nen und die kei­nen be­stimm­ten Tauschwert ha­ben, wie et­wa die Schön­heit ei­nes Lie­des oder die Freu­de am Tanz oder das ge­gen­sei­ti­ge Ver­ständ­nis für die Sor­gen und Hoff­nun­gen, die das Le­ben mit sich bringt. Die­se ge­gen­sei­ti­ge Ab­hän­gig­keit ver­stärk­te sich mit dem Her­an­wach­sen der Zi­vi­li­sa­ti­on und wur­de un­end­lich kom­pli­ziert. Je­der­manns Le­ben und Glück­lich­keit fuß­ten auf der Ar­beit von Mil­lio­nen sei­ner Mit­men­schen.
    Aber es gab Kräf­te, die sich kon­trär da­zu ver­hiel­ten. Der Mensch lern­te, al­le mög­li­chen Stof­fe syn­the­tisch her­zu­stel­len und uni­ver­sel­le Ener­gie­quel­len aus­zu­wer­ten. Krie­ge be­schleu­nig­ten die­sen Vor­gang, in­dem sie den Nach­schub an we­sent­li­chen Roh­ma­te­ria­li­en von Zeit zu Zeit un­ter­ban­den.
    Die­ser Trend er­reich­te sei­nen Hö­he­punkt mit der Per­fek­ti­on des Atom­mei­lers und der Er­fin­dung des Viel­zweckum­for­mers, der auf der gan­zen Welt für al­le Le­bens­be­dürf­nis­se Sor­ge tra­gen konn­te.
    Zu fast je­der an­de­ren Zeit wä­re die­se Ent­wick­lung ei­ne wah­re Wohl­tat ge­we­sen, zu­mal sie es dem Men­schen er­mög­lich­te, sei­ne gan­ze Ener­gie auf ei­ne in­ten­si­ve­re Teil­nah­me am so­zia­len Stre­ben zu rich­ten. Aber der Schat­ten des Zwei­ten Im­pe­ri­ums lag noch im­mer über der Vier­ten Welt­re­pu­blik, und in­ter­pla­ne­ta­ri­scher Krieg mit den Ve­nus- und Mars­ko­lo­ni­en zehr­te an ih­ren Kräf­ten. Es kam

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