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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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Uni­form von ar­chai­schem Schnitt, ver­bli­chen und durch­ge­scheu­ert, aber sehr sau­ber. Run­de Plat­ten aus grün­li­chem Me­tall bil­de­ten die Hauptin­si­gni­en.
    »Der Prä­si­dent der Vier­ten Welt­re­pu­blik«, er­wi­der­te Sea­for auf Ar­ni­nes ra­sche Fra­ge. »Be­fin­det sich seit An­fang vo­ri­gen Jah­res hier in Asyl.«
    Der Ge­setz­lo­se drück­te Un­glau­ben aus. »Wie­so, dann müß­te er ja zwei­hun­dert – zwei­hun­dert­fünf­zig Jah­re alt sein.«
    »Kei­nes­wegs. Als der letz­te or­dent­lich ge­wähl­te Prä­si­dent starb, setz­te er in Aus­übung sei­ner Macht einen Nach­fol­ger ein, um die Not­la­ge zu über­brücken, bis wie­der Wahlen vor­ge­nom­men wer­den konn­ten. Das Amt wur­de hier­auf von ei­ni­gen sei­ner Ka­bi­netts­mit­glie­der be­klei­det. Als das letz­te starb, übergab er die Exe­ku­ti­ve ei­nem treu­en Un­ter­ge­be­nen – viel­leicht ei­nem Se­kre­tär oder Leib­wäch­ter. So geht das nun im­mer wei­ter.«
    Ar­ni­ne brüll­te vor La­chen. »Wol­len Sie da­mit sa­gen, daß die­ser al­te Kna­be den Zu­stand der Welt nur als Not­lö­sung be­trach­tet, als zeit­wei­li­ge Un­ter­bre­chung des er­ha­be­nen Lau­fes der Vier­ten Welt­re­pu­blik? Lan­ciert er et­wa einen Se­kre­tär als sei­nen Nach­fol­ger?«
    Sea­for schüt­tel­te den Kopf. »Er kam al­lein hier­her. Er ist schon sehr alt.
    Er hat sich ent­schlos­sen, die Be­fehls­ge­walt mir zu über­tra­gen, wenn er stirbt.«
    Ar­ni­nes Ge­läch­ter wur­de noch lau­ter. »Noch ei­ne wert­lo­se Tra­di­ti­on, die Sie zu wah­ren ha­ben! Noch ein Plun­der, der im Ab­fall­ei­mer des Großen Er­bes lan­det!« Er be­trach­te­te den Mann vor ih­nen ge­nau­er. »Ich se­he einen Strah­ler. Ist das nicht ge­gen Ih­re Vor­schrif­ten?«
    »Als Ober­be­fehls­ha­ber der Ter­rest­ri­schen Streit­kräf­te ha­ben wir ihm ge­wis­se au­ßer­or­dent­li­che Rech­te zu­ge­bil­ligt«, er­wi­der­te Sea­for ge­las­sen.
    Ar­ni­ne zuck­te die Ach­seln, als wol­le er da­mit an­deu­ten, daß die­ser Witz kei­nes Ge­läch­ters wert sei. Mitt­ler­wei­le hat­ten sie den al­ten Mann ein­ge­holt, und Sea­for stell­te sie ein­an­der vor.
    »Ih­re Ex­zel­lenz – Ar­ni­ne, der Ge­setz­lo­se.«
    Der Al­te neig­te höf­lich den Kopf. »Es tut im­mer gut, einen Mit­bür­ger zu tref­fen. Den­noch war­ne ich Sie, Sir, wenn der Frie­de wie­der­her­ge­stellt ist, wer­de ich mit al­ler Schär­fe ge­gen Sie und Ih­res­glei­chen vor­ge­hen müs­sen.« Sei­ne Au­gen blitz­ten. »Nun, das soll uns jetzt nicht be­küm­mern. Viel­leicht kön­nen Sie mir sa­gen, was sich hin­ter die­sem Win­kel der Re­pu­blik tut. Ein Ge­setz­lo­ser müß­te ei­gent­lich her­um­kom­men.« Sei­ne Stim­me wur­de nach­denk­lich. »Heut­zu­ta­ge scheint nie­mand mehr auf Rei­sen zu ge­hen – viel­leicht, weil das so ein­fach ge­wor­den ist.«
    Ar­ni­ne fand of­fen­sicht­lich Spaß dar­an, in der glei­chen drol­lig-höf­li­chen Ma­nier zu ant­wor­ten. Sea­for über­ließ sie ih­rem leut­se­li­gen Ge­spräch und kehr­te zu­rück zur Kran­ken­ab­tei­lung.
    Ein Arzt, gehüllt in ei­ne graue Ro­be, war ge­ra­de da­mit be­schäf­tigt, den ge­bro­che­nen Fuß­knö­chel zu schie­nen. Oh­ne sei­ne schar­fe Zu­recht­wei­sung zu be­ach­ten, ver­such­te der Jun­ge, sich auf­zu­rich­ten, »Kann ich hier­blei­ben, Sea­for?« rief er ängst­lich.
    Sea­for nick­te. »Zu­min­dest für den Au­gen­blick. Jetzt sei still.«
    Er war­te­te ne­ben dem Bett, bis der Arzt fer­tig war, dann sah er auf das schma­le, schweiß­nas­se Ge­sicht her­ab und frag­te: »Warum willst du hier­blei­ben, Ay­ten? Warum willst du nicht nach Hau­se?« Ein schwa­ches Lä­cheln über­zog sei­ne dün­nen, blei­chen Lip­pen.
    Der Arzt ging hin­aus.
    Der Jun­ge run­zel­te die Stirn, dar­um be­müht, die rich­ti­ge Ant­wort zu fin­den. Furcht stand in sei­nen Au­gen. »Ich will nicht nach Hau­se, weil … Sie sind kei­ne Men­schen – – we­der Va­ter noch sei­ne Frau­en, nicht ein ein­zi­ger von ih­nen. Sie sind Tie­re!«
    »Al­le Men­schen sind Tie­re«, sag­te Sea­for mild.
    ’ »Als ich klein war, dach­te ich, sie sei­en

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