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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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Er rich­te­te sie auf das Fens­ter, drück­te den im Griff ver­senk­ten Knopf. Es folg­te ein schar­fer, kur­z­er Knall, je­doch kein Rück­stoß. Aus der Mit­te des Fens­ters ver­schwand ein ku­gel­run­des Stück Glas. Kal­te Luft ström­te durch das Loch her­ein, und da­mit ein Ge­ruch wie von ver­brann­tem Harz. Mit ei­nem grim­mi­gen Blick auf die Waf­fe schob ex sie zu­rück in ihr Half­ter und wisch­te sich an­ge­wi­dert die Fin­ger ab. »Ord­nung«, mur­mel­te er, »kann al­so durch Ge­walt er­zwun­gen wer­den. Wahr­lich, ich bin zu­rück­ver­setzt in die dunklen Zeit­al­ter!«
    Oh­ne die Schla­fen­den ei­nes Blickes zu wür­di­gen, durch­such­te er den Raum. Je mehr er über den Durch­schnitts­bür­ger des Im­pe­ri­ums wuß­te, de­sto bes­ser. Das Wis­sen selbst – das rich­ti­ge – war un­ter den Waf­fen die mäch­tigs­te. Sein Volk schätz­te den Wert im­ma­te­ri­el­ler Ak­ti­va.
    Dann, als er fer­tig war und im Be­griff stand, das Ap­par­te­ment zu ver­las­sen, schrill­te ir­gend­wo in der Wand ei­ne win­zi­ge Glo­cke. Er ging dem Ge­räusch nach und stell­te fest, daß es hin­ter ei­ner Klap­pe ent­sprang. Er öff­ne­te die Klap­pe, er­blick­te di­rekt vor sich einen win­zi­gen Laut­spre­cher, ein Mi­kro­phon, ei­ne Lin­se und einen klei­nen, run­den Bild­schirm.
    Das Ge­rät summ­te und leuch­te­te in grel­len Far­ben; mit­ten auf der Ober­flä­che, äu­ßerst scharf ein­ge­stellt, war ein erns­tes, kan­ti­ges Ge­sicht zu se­hen. Der An­ru­fer prüf­te den Raum mit ei­nem ra­schen Blick und wand­te sich ab­rupt Ha­rold zu.
    »Der ab­gän­gi­ge Wach­be­am­te fühlt sich al­so wirk­lich un­päß­lich«, knurr­te er. »Er döst vor ei­ner Schnaps­fla­sche. Er hat sich für drei Din­ge zu ver­ant­wor­ten: Ab­we­sen­heit vom Dienst, un­kor­rek­te Ad­jus­tie­rung, Trun­ken­heit! Wir wer­den der Sa­che au­gen­blick­lich nach­ge­hen.« Er preß­te die Lip­pen zu­sam­men. »Wie lau­tet Ihr Na­me und die Num­mer Ih­res Per­so­nal­aus­wei­ses, Bür­ger?«
    »Fin­den Sie es doch her­aus«, mach­te Ha­rold den Vor­schlag. Er warf die Klap­pe zu, ehe das win­zi­ge Auf­nah­me­ge­rät sei­ne Ge­sichts­zü­ge für im­mer fest­hal­ten konn­te – wenn dies nicht schon ge­sche­hen war.
    Ei­ne be­dau­er­li­che Sa­che, die­ser letz­te Zwi­schen­fall: er ver­kürz­te die selbs­t­er­wirk­te Gna­den­frist auf ein paar Mi­nu­ten. Sie wür­den be­reits auf dem Weg hier­her sein, und er hat­te kei­ne an­de­re Wahl, als schleu­nigst zu ver­schwin­den.
     
    Im Nu hat­te er Ap­par­te­ment und Ge­bäu­de ver­las­sen. Ein zu­fäl­lig vor­bei­kom­men­der Wa­gen hielt an, schier von selbst, und brach­te ihn in die In­nen­stadt. Der Len­ker des Fahr­zeugs war sich sei­ner Macht­lo­sig­keit nicht be­wußt, son­dern freu­te sich mit Ha­rold über sei­ne un­frei­wil­li­ge Hilfs­be­reit­schaft.
    Die­ser Teil der Stadt schi­en hel­ler als je­der an­de­re, vor al­lem des­halb, weil die Fins­ter­nis des Him­mels die hier vor­herr­schen­de Licht­er­fül­le noch ver­stärk­te. Wohl fun­kel­ten ein paar Ster­ne, und auch ei­ne Rei­he bun­ter Leucht­ku­geln schweb­te bis hoch in die Dun­kel­heit, wo ir­gend­ein un­de­fi­nier­ba­res Schiff ins All streb­te.
    Er misch­te sich un­ter die Men­schen, die selbst jetzt noch die Geh­stei­ge dicht be­völ­ker­ten. Die Si­cher­heit lag in der Men­ge. Es ist müh­sam, einen ein­zel­nen aus der Mas­se her­aus­zu­le­sen, be­son­ders dann, wenn er ge­klei­det ist wie sie und sein Ver­hal­ten dem ih­ren ent­spricht. Ei­ne Zeit­lang ließ er sich trei­ben von dem mensch­li­chen Schwärm, wenn auch sei­ne Be­we­gun­gen nicht gleich ziel­los wa­ren. Er lausch­te frem­den Ge­dan­ken, auf der Su­che nach zwei be­stimm­ten Merk­ma­len – das ei­ne nicht mehr als di­en­lich, das an­de­re ge­ra­de­zu wich­tig. Er fand das ers­te, nicht das letz­te­re.
    Ein di­cker Mann spa­zier­te an ihm vor­bei; er strahl­te den wohl­tu­en­den Ge­dan­ken an Spei­se und Trank in grö­ße­rer Ge­sell­schaft aus. Ha­rold mach­te kehrt und folg­te dem Di­cken, drei gan­ze Stra­ßen und ei­ne wei­te­re Roll-Ave­nue ent­lang. Der Mann be­trat

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