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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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ein Re­stau­rant, Ha­rold ihm dicht auf den Fer­sen. Sie nah­men sich ge­mein­sam einen frei­en Tisch.
    Ei­ne Men­ge ak­ti­ver Ge­dan­ken gab es hier. Ja, viel zu­viel – das war das Un­an­ge­neh­me. Sie er­zeug­ten ein pau­sen­lo­ses Schril­len im gan­zen te­le­pa­thi­schen Be­reich; es war schwie­rig, einen Ge­dan­ken­strom vom an­de­ren zu un­ter­schei­den, noch schwie­ri­ger, fest­zu­stel­len, wer wel­chen aus­sand­te. Trotz­dem ließ er nicht in sei­nem Be­stre­ben mach, in­di­vi­du­el­le Aus­strah­lun­gen zu sor­tie­ren. Er aß mit Mu­ße, be­tont ge­mäch­lich, um einen Grund zu ha­ben, mög­lichst lan­ge hier­zu­blei­ben. Der Di­cke war längst ge­gan­gen, da saß er noch da, lausch­te und lausch­te. Es gab vie­le Ge­dan­ken, die er in­ter­essant fand; man­che auf­schluß­reich, man­che ziem­lich dem ge­such­ten Mus­ter na­he, aber kei­ner dar­un­ter, der ge­nau ins Schwar­ze traf, kein ein­zi­ger.
    Schließ­lich gab er es auf, nahm die Rech­nung in Emp­fang. Es war klar er­sicht­lich, was der Ober von ihm woll­te, näm­lich die­ses ver­rück­te Zeug, ge­nannt Geld. Ro­ka hat­te ihm ei­ne Men­ge da­von er­zählt, hat­te ihm so­gar ein­zel­ne Ex­em­pla­re die­ses Tands ge­zeigt. Er er­in­ner­te sich, wie Ro­ka dar­über ver­blüfft ge­we­sen war, daß er noch nie Von ei­nem ge­mein­sa­men Tausch­mit­tel ge­hört hat­te. Mit ei­ner ge­ra­de­zu er­götz­li­chen Über­le­gen­heit war der gu­te Leut­nant zu dem Schluß ge­kom­men, daß Ha­rolds Volk erst wie­der zu ent­de­cken ha­be, was längst in Ver­ges­sen­heit ge­ra­ten sei.
    Et­was von die­sem Geld – er wuß­te nicht ge­nau, wie­viel – war in den Ta­schen sei­nes An­zugs ge­we­sen, doch er hat­te es dem un­glück­li­chen Op­fer zu­rück­ge­las­sen. Es war auch völ­lig reiz­los, ei­nem an­de­ren die letz­ten paar Not­gro­schen weg­zu­neh­men. Und ab­ge­se­hen da­von, er war sein gan­zes Le­ben lang oh­ne Geld aus­ge­kom­men. Er be­zahl­te die Rech­nung mit nichts, drück­te die­ses Nichts dem Ober in die Hand – ge­ne­rös wie ein Lord, als han­de­le es sich um ei­ne an­sehn­li­che Sum­me. Der Ober nahm dan­kend nichts ent­ge­gen, steck­te nichts in sei­ne Ta­sche, setz­te un­ter die Rech­nung sein Zei­chen, ver­beug­te sich will­fäh­rig. Dann rieb er sich die Stirn, sah un­schlüs­sig, ja ver­dat­tert drein, sag­te aber nichts. Ha­rold ver­ließ das Lo­kal. Es war am Geh­steig, als er den er­sehn­ten Kon­takt her­stell­te, wenn auch in ei­ner Wei­se, die er nicht er­war­tet hat­te. Er hielt nach ei­nem auf­rüh­re­ri­schen Den­ker Aus­schau, in der Hoff­nung, die­ser kön­ne ihn dann zu ei­ner Un­ter­grund­be­we­gung füh­ren. Statt des­sen fand er einen Freund.
    Der Mann war zehn Me­ter von ihm ent­fernt und kam mit ei­ner selt­sam schlak­si­gen Gang­art auf ihn zu. Sein Äu­ße­res war hu­ma­no­id – bis auf die Haut: die­se, von ein­deu­tig rep­ti­li­schem Cha­rak­ter, be­stand aus sil­ber­grau­en Schup­pen, durch­setzt mit ei­nem me­tal­lisch blau­en Schim­mer. Die Pu­pil­len sei­ner Au­gen wa­ren hell­grau, wach­sam und spra­chen von In­tel­li­genz.
    Die­se Au­gen nun starr­ten di­rekt in die von Ha­rold, und ei­ne Flut herz­li­cher Zu­nei­gung ent­sprang ih­nen, als der Frem­de lä­chel­te und mit lei­ser Stim­me sag­te: »Fol­gen Sie mir.« Oh­ne sei­nen Weg zu un­ter­bre­chen, schritt er wei­ter. Auch sah er nicht zu­rück, um fest­zu­stel­len, ob Ha­rold sei­ner Auf­for­de­rung nach­kam.
    Ha­rold nahm sich nicht die Zeit, die Sa­che in Be­tracht zu zie­hen. Es galt, sich un­ver­züg­lich zu ent­schei­den. Er schwenk­te auf dem Ab­satz her­um, folg­te dem Frem­den. Und wäh­rend er hin­ter die­sem ein­her­ging, kreis­ten in sei­nem Hirn die Ge­dan­ken, von der Um­welt ab­ge­schirmt durch ei­ne Sper­re, die je­den Ein­griff zu­nich­te mach­te.
    Der Schup­pen­häu­ti­ge war un­zwei­fel­haft ein Au­ßer­ir­di­scher – das Pro­dukt ir­gend­ei­ner weit ent­fern­ten Welt. Schon sei­ne ei­gen­ar­ti­ge Haut be­wies das. Hin­zu ka­men auch noch an­de­re Fak­to­ren. So zum Bei­spiel die Tat­sa­che, daß er, ob­wohl er Ha­rolds Ge­dan­ken nicht

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