8 Science Fiction Stories
selbstverschlüsselnden Bahnaufzeichner und verschiedenen Wellenempfängern ausgestattet, die auf FM, AM und Radar ansprechen. Was das Radar betrifft: Sollte es Impulse auffangen, die so nah oder so stark sind, daß sie auf eine Entdeckung hinweisen, so ändert der Flugkörper sofort Kurs und Geschwindigkeit. Sollte auch das nichts nützen, so wirft er Aluminiumstreifen von unterschiedlicher Länge ab und kehrt auf Umwegen zu seinem Stützpunkt zurück.
Die Spion-Vorrichtung selbst ist relativ einfach. Sie beruht auf dem Magnetfilm, der die Quelle eines jeden beliebigen Funksignals in bildlicher Form festhält. Wird ein Signal empfangen, so peilt sie den Sender an, stellt die Kamera darauf ein und nimmt zugleich den Ton magnetisch auf. Die Synchronisation zwischen Bild und Ton ist daher perfekt.«
»Wollen Sie uns bitte den Magnetfilm etwas näher erklären, Doktor?«
»Sicher, Captain. Er wurde im Zuge der Untersuchung von Plastikstoffen auf ihre dielektrischen Eigenschaften hin entwickelt. Die molekulare Struktur verschiedener Sorten wurde so lange verändert, bis man einen durchsichtigen Leiter erhielt. Bald darauf konnte man an die Erzeugung von Plastikmaterialien gehen, die eine außergewöhnlich hohe magnetische Wirkung hatten. Daraus einen Film herzustellen, bedeutete keine Schwierigkeit. Die akustischen Impulse werden jetzt direkt auf den Film übertragen – ähnlich wie beim Tonbandsystem.« Dabei war er für die Filmamateure gedacht. Sie sollten endlich ihren eigenen Tonfilm haben, bemerkte er in Gedanken. Jetzt ist es eine Geheimwaffe.
»Der Zweck des Spion-Auges liegt natürlich darin, die Wellen von Sendern mit geringer Reichweite, von Walkie-Talkies und FM-Stationen aufzunehmen. Da sich diese für gewöhnlich außerhalb der Reichweite von feindlichen Abhörstellen befinden, sind die Nachrichten selten verschlüsselt. Demnach bietet uns dieses Gerät die Möglichkeit, eine bisher ungeahnte Menge von Informationen zu erhalten.«
Er gab ein Zeichen, und der Bildschirm erwachte zum Leben. Während des Tests hatten die anwesenden Offiziere in die Mikrophone verschiedener AM- und FM-Sender gesprochen, die im Umkreis von einem Kilometer stationiert waren. Schon nach einigen Worten zeigten sich am Bildschirm einwandfrei Standort und Erkennungsnummer der Sender, gemalt auf große, weiße Schilder.
»Im Feindesgebiet werden wir wohl ohne Schilder auskommen müssen«, meinte der Wissenschaftler trocken. Die anderen lächelten. »Wie Sie sich erinnern, meine Herren, wurde der ›Sucher‹ als nächstes darauf eingestellt, etwas aus dem Rundfunk aufzufangen.«
Zuerst war der Schirm noch leer. Man vernahm ein gequältes Stöhnen. Dann eine Kinderstimme: »Was ist los, Pappi? Macht dir schon wieder die Gastritis zu schaffen?«
»Ja, autsch«, hörte man die Stimme eines Mannes. Am Bildschirm war jetzt ein hoher Turm mit Sendeantenne zu erkennen. »Komm, sei lieb, hol den Arzt. Dein armer alter Pappi fühlt sich wirklich mies.«
»Das ist nicht nötig«, fiel die dünne, engelhafte Stimme ein. »Ich habe dir für mein Eisgeld eine Packung ›Bubble-Up‹ besorgt, die größte Wohltat aller Zeiten. Sie ist in jeder Drogerie erhältlich und kostet nur zehn Cents. Da! – Nimm ein Stück und trink das Glas Wasser, das ich dir gebracht habe.« Gluck-gluck. Fing! »Ahhh! Ich bin ein neuer Mensch!« Pause. »So, Pappi, hier ist mein Zeugnis. Tut mir leid, aber ich habe lauter Vierer.«
»Hahaha, mach dir doch nichts draus, mein Junge. Da hast du einen Dollar – nein, fünf Dollar! Lade deine ganzen Freunde ein!«
»Aus!« rief Dr. Simmons. »Ich denke, das genügt als Beweis dafür, daß das Auge
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