8 Science Fiction Stories
ein Ziel zum Bombardieren finden kann.«
Unter Gelächter und Applaus gingen die Lichter an. Die Zuschauer drängten sich, um dem Physiker die Hand zu schütteln. Colonel Simmons wartete, bis die anderen an einen Tisch traten, wo ein Techniker ihnen die Mechanismen für Kursaufzeichnung und ähnliche Details erklärte.
»Muscles, es ist großartig! Einfach großartig! Wie steht es eigentlich mit dem Anlaufen der Produktion? Ich weiß, von hier dringen keine Geheimnisse hinaus. Aber – was meinst du, werden sie imstande sein, rasch genug herauszubekommen, worum es sich dabei handelt, und etwas Adäquates herstellen können?«
Dr. Simmons strich sich über das Kinn. »Das ist schwer zu sagen. Abgesehen von Treibstoff und Magnetfilm ist nichts Neues an dem Gerät. Der Treibstoff kann auch von ihnen entdeckt werden, und der Magnetfilm – nun, der ist eine logische Weiterentwicklung.«
»Na ja«, sagte der Colonel, »das wäre nicht so tragisch – ich meine, selbst wenn sie es jetzt bereits hätten. Wir können die ganze Erde damit unter Kontrolle halten. Es braucht kein einziger Fleck auf der Erde unbeobachtet zu bleiben. Das Spion-Auge ist doch nicht nur auf Funkwellen beschränkt, oder?«
»Keineswegs! Man könnte es auf Infrarot einstellen – oder auf Radioaktivität oder sogar auf bloßen Schall, obwohl wir die Düsen dann akustisch angleichen müßten. Der Empfänger des Magnetfilms könnte unsere Leitstrahlen direkt aufnehmen und alles, was wir wollen, registrieren. Die Kamera kann mit Zeitauslöser auf alles gerichtet werden, was strahlt oder vibriert. Ebenso verhält es sich mit dem Jagdmechanismus.«
»Ausgezeichnet«, freute sich der Colonel. »Bald gibt es keine Macht mehr auf der Erde, die man nicht binnen weniger Stunden ausschalten kann, sobald wir genug von diesen Dingern hergestellt haben.«
»Keine Macht der Erde.« Sein Bruder nickte. »Du hast allen Grund, zuversichtlich zu sein.« Und doch hast du nicht recht, fügte er bei sich hinzu.
Die ersten Anzeichen des drohenden Krieges standen in allen Zeitungen, aber kaum jemand las sie. Sie waren im Innern des Blattes – unscheinbar durch kleine Überschriften. Die ersten Seiten boten mehr Sensationen.
Sie berichteten über neue internationale Zwischenfälle in Balkenlettern. Die Boulevardblätter waren voll von Fotoserien über einen bärtigen Mann namens Kronsky, der vom Pöbel gelyncht worden war. Er war Engländer – der Vorname lautete Somerset – und sprach den Akzent einer irischen Grafschaft. Sein Name war polnischen Ursprungs. Er trug einen Bart, da er von einem Überfall mit einem Rasiermesser arge Narben zurückbehalten hatte. Diese Tatsachen wurden natürlich nicht näher berührt.) Man wickelte einen estnischen Studenten in eine Flagge und steinigte ihn, weil er bei einem Volksliederabend »Ol’ManRiver« gesungen hatte. Eine erstaunlich hohe Anzahl von Korrekturen wurde auf Speisekarten vorgenommen – »Beef Stroganoff« verwandelte sich z. B. in »Zigeunergulasch«.
Die unscheinbaren Nachrichten in den Zeitungen beschäftigten sich mit der überraschenden Entdeckung, die drei Radioamateuren – einem in Frankreich und zwei Kanadiern – im Jansky-Bereich gelungen war. Es handelte sich um ein undeutliches Zischen vermischter Frequenzen, die irgendwoher aus dem interstellaren Raum stammten. Es war ein dreimaliges Aufklingen von Tönen, jeder zwei Fünftel Sekunden lang, und mit einer ebenso langen Pause zwischen den Signalen. Die Dreiergruppen kamen in Abständen von fast genau zehn Minuten. Dieses Phänomen setzte sich über eine Zeitspanne von sieben Monaten fort, in denen man durch
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