8 Science Fiction Stories

pa­ra­nor­ma­len Sin­ne. Zur glei­chen Zeit hat­ten sie de­ren Zweck be­stimmt: Sie führ­te Wech­sel­strom mit schwan­ken­dem Po­ten­ti­al. Zwei­hun­dert Pe­ri­oden pro Se­kun­de, vier­tau­send Volt als Mi­ni­mum – die bei je­der zehn­ten Pe­ri­ode auf sie­ben­tau­send hin­auf­gin­gen.
    »Ein Hyp­no-Blo­cker !« mein­te Burt ver­blüfft. »Aber das be­zieht sich nicht auf Neural­strö­me. Die Fre­quen­zen sind an­ders. Kannst du ih­re Ge­dan­ken hö­ren?«
    »Nicht ein biß­chen«, ant­wor­te­te Ha­rold. »Ge­nau­so­we­nig wie dei­ne.«
    »Ich ha­be eben­falls den Kon­takt ver­lo­ren«, warf Ge­or­ge ein. »Ir­gend et­was an­de­res als die­ser Schirm sen­det einen Dröhn­baß aus, der den gan­zen te­le­pa­thi­schen Be­reich durch­zieht.«
    Me­lor ver­zog das Ge­sicht. Er sag­te: »So, jetzt bin ich an der Rei­he. Ich weiß, was los ist. Ein Draa­ne be­fin­det sich im Raum. Er ver­ur­sacht das.«
    »Sind Sie si­cher?«
    »Ich rie­che ihn.« Er wies auf das blu­men­ar­ti­ge Ge­schöpf an der lin­ken Sei­te des Ti­sches. »Sie müs­sen wis­sen, Draa­ne kön­nen nicht spre­chen. Sie ha­ben kei­ne Stimm­bän­der. Die Flo­ra­ner fun­gie­ren als ih­re In­ter­pre­ten – des­halb ist auch die­ser ei­ne hier.« In der Rats­ver­samm­lung beug­te sich ein stier­nacki­ger, breit­ge­sich­ti­ger Mann nach vor­ne und fi­xier­te die Ge­fan­ge­nen mit sei­nem Blick. Rauh sag­te er:
    »Der Lin­ga­ner hat recht. Da wir nicht her­ge­kom­men sind, um uns an Ih­ren fremd­ar­ti­gen Spa­ßen zu ver­gnü­gen, auch nicht, um uns Ih­re Lü­gen an­zu­hö­ren, son­dern ein­zig und al­lein zu dem Zweck, neue Tat­sa­chen zu er­wä­gen, hiel­ten wir es für not­wen­dig, einen Draa­ne her­an­zu­zie­hen.«
    Er mach­te ei­ne groß­ar­ti­ge Hand­be­we­gung. Der Flo­ra­ner griff un­ter den Tisch, hob den ver­steck­ten Draa­ne in die Hö­he, stell­te ihn auf die Glas­p­lat­te.
    Sei­ne geis­ti­ge Vor­stel­lung von dem We­sen, er­kann­te Ha­rold, hat­te sich in be­zug auf Ge­stalt und Aus­se­hen als rich­tig er­wie­sen, war aber, was die Grö­ße be­traf, völ­lig falsch ge­we­sen. Er hat­te mit Si­cher­heit an­ge­nom­men, daß ein Draa­ne et­wa die­sel­ben Aus­ma­ße ha­be wie er. Die­ses Ge­schöpf je­doch war nicht grö­ßer als sei­ne Faust. Die Tat­sa­che scho­ckier­te ihn.
    Das We­sen war rep­ti­lisch, aber nicht so sehr, wie es an­fangs aus­ge­se­hen hat­te, und sei­ne win­zi­ge, bis ins De­tail ge­hen­de Uni­form wirk­te ab­surd. Wäh­rend sie es be­trach­te­ten, saß es da und starr­te sie aus glü­hen­den Au­gen – so groß wie Steck­na­del­köp­fe – an; und plötz­lich ver­schwand der selt­sa­me Dröhn­baß. Ei­ne geis­ti­ge Flut er­goß sich durch den Schirm und um­hüll­te ih­re Ge­dan­ken.
    Aber da hat­ten sich Ge­or­ge, Burt und Ha­rold be­reits ab­ge­schirmt, und der Lin­ga­ner emp­fand nur ein ste­chen­des Pul­sie­ren. Der Druck stieg wei­ter an; es war er­staun­lich, daß ein sol­ches Zwerg-Ge­hirn einen so mäch­ti­gen men­ta­len Kraft­strom aus­zu­sen­den ver­moch­te. Das We­sen fühl­te, schob, drück­te und bohr­te mit zu­neh­men­der Hef­tig­keit.
    Schweiß be­deck­te die Ge­sich­ter der drei Leu­te, als sie – ih­re Ab­schir­mun­gen auf­recht­hal­tend – die un­sicht­ba­re At­ta­cke ab­wehr­ten. Sie kon­zen­trier­ten sich auf einen ganz be­stimm­ten Punkt am Uni­form­rock des Draa­ne. Me­lor ging zu Bo­den, barg den Kopf in sei­nen An­nen, schwank­te lang­sam hin und her. Die Rats­mit­glie­der sa­hen un­be­tei­ligt zu. Die Au­gen des Draa­ne gli­chen feu­rig sprü­hen­den Dia­man­ten.
    »Wei­ter so«, flüs­ter­te Ha­rold, »gleich ha­ben wir es ge­schafft!«
    Die Hal­tung des Draa­ne war steif, reg­los. Sei­ne un­heil­vol­len Au­gen hat­ten noch nicht ein ein­zi­ges Mal ge­b­lin­zelt, seit­dem er auf den Tisch ge­ho­ben wor­den war. Un­be­weg­lich wie ein Stand­bild ver­narr­te er, und die geis­ti­gen Kräf­te, die von ihm aus­ström­ten, nah­men noch im­mer an Stär­ke zu.
    Dann, plötz­lich, zerr­te er an sei­nem Uni­form­rock, zuck­te zu­rück. Ein dün­ner Rauch­fa­den kräu­sel­te und wand sich aus sei­ner