8 Science Fiction Stories
beruhigt an meine Arbeit gehen kann«, meinte der Colonel irritiert.
»Nun, ich habe den vieldiskutierten atomaren Untergang schon so lange erwartet, daß ich jetzt nur noch ein Gefühl dafür empfinde. Ich habe mich davor gefürchtet, ja, ich hatte sogar eine höllische Angst. Ich war zornig.
Ic h war angewidert. Und jetzt – ist es nur noch lustig. Ich finde es lustig, wenn ich dran denke, was ihr alles durchgemacht habt. Von all den Dingen, die ihr euch errechnet habt, auf die ihr euch vorbereitet habt, die ihr geplant habt, ist nichts eingetroffen. – Wie sitzende Enten. Ein Feind, den ihr nicht durchschauen, überlisten oder abschrecken könnt. Es war eigentlich vorauszusehen; das muß sogar ein Soldat zugeben.«
»Sehr lustig«, äffte der Colonel und setzte sich das Käppi auf. »Nicht von dieser Welt.«
»He!« rief der Physiker. »Das war nicht schlecht!«
Lachend ging er in sein inneres Laboratorium – in das, zu dem niemand Zutritt hatte.
Ihre nächste Unterredung erfolgte über das Telefon. Zuviel Zeit war vergangen; zumindest dachte Dr. Simmons so. Er rief seinen Bruder an. Nachdem er sich dazu entschlossen hatte, fiel ihm auf, daß er nicht recht wußte, wie er das bewerkstelligen sollte – also ließ er sich mit dem Kriegsministerium in Washington verbinden. Es dauerte zwei Minuten und vierzig Sekunden, bis die Verbindung hergestellt war; aber in dieser Zeit hörte der Doktor die Zentralen in Washington, Chicago, Denver, Gunnison, dann das Fräulein in einem Feldlager. Schließlich vernahm er noch, wie ein Verbindungsleutnant etwas von »höchster Dringlichkeit« murmelte. Dr. Simmons hob dabei seine Augenbrauen und vergaß es niemals.
»Hallo, Muscles!«
»Hallo, Leroy! Hör zu! Wie steht’s mit den Aufräumarbeiten? Ich hätte gerne eine Analyse vorgenommen.«
»Die Schufte!« sagte der Colonel erregt. »Sie haben einen Vorschlag gemacht! Ich habe ihn abgelehnt! Das Kommando hat mir recht gegeben.«
»Was für einen Vorschlag?«
»Sie wollten keine Probe schicken. Sie sagten, wenn wir jemanden hätten, der eine endgültige Untersuchung vornehmen könnte, so sollten wir ihn nach Rußland schicken.«
»Verstehe! Der Berg soll zu Mohammed kommen … Warum hast du abgelehnt?«
»Es gibt vielleicht ein halbes Dutzend Männer, die unter Umständen eine wirklich erschöpfende Analyse treffen und mit vernünftigen Schlußfolgerungen aufwarten könnten. Und bei ungefähr fünf von ihnen können wir dessen nicht sicher sein.«
»Dann schickt doch den sechsten!«
»Das bist du, Glatzkopf. Auf so ein Risiko können wir nicht eingehen.«
»Warum nicht?«
»Sie könnten Verwendung für dich haben!«
»Ich könnte aber nichts gebrauchen, was sie mir dort zu bieten hätten.«
»Darauf kommt es nicht an«, versicherte ihm der Colonel. »Aber sie haben Mittel und Wege …«
»Nicht dramatisch werden! Das ist kein zweitklassiger Reißer! Und wir haben keine Zeit, jetzt herumzutrödeln. Wir haben vielleicht sechs Wochen.«
Zuerst Stille, dann: »Nur sechs Wochen?«
»Stimmt«, sagte der Doktor überzeugt. »Paß auf! Arrangiere, daß ich sofort nach Minsk fliegen kann, und laß mich die Analyse vornehmen. Zumindest werden wir herausfinden, woraus das Schiff gemacht wurde, und bekommen eine Ahnung davon, wie weit diese Wesen fortgeschritten sind. Bestenfalls können wir eine Abwehrwaffe finden. Sage den ›Eigentümern‹«, – obwohl er über eine gesicherte Leitung sprach, war er vorsichtig, »daß ich offen arbeiten werde. Sie können um mich soviel Aufpasser gruppieren, wie es ihnen Spaß macht, und ich werde meine Ergebnisse offen bekanntgeben.«
»Das kannst du nicht tun! Das ist genau das, was wir vermeiden
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