8 Science Fiction Stories
grollte er. »Was glaubst du, wird jetzt ge-geschehen?«
Der Wissenschaftler überlegte. »Nun, was denkst du, was geschehen würde, wenn du, sagen wir, ein Flugzeug ausschicktest, um eine Insel zu erkunden? Das Flugzeug umkreist sie ein paarmal und wird dann ohne Warnung abgeschossen. Was würdest du tun?«
»Wir würden ein Geschwader starten und mit dem Bombardement be …« Er brach ab.
»Ja, Leroy?«
»Aber – sie haben zuerst eine Bombe geworfen!«
»Woher weißt du, was sie damit bezweckten? Betrachte es von einer anderen Seite: Du spazierst durch einen Wald und kommst zu einem Hügel trockener Erde. Du fragst dich, was das ist. Du steckst einen Ast hinein.«
Er hob die Schultern. »Vielleicht ist es ein Ameisenhaufen. Ich würde fast sagen, daß eine Atombombe eine ausgezeichnete Methode ist, um einen schnellen Überblick über die chemische Zusammensetzung eines fremden Planeten zu erhalten. Bei der Explosion entstehen alle Strahlungsarten, nicht wahr? Man muß nur den Teil abschirmen, der von der eigenen Bombe stammt, und man hat eine ausreichende Spektralanalyse des Zieles.«
»Aber sie müssen doch bemerkt haben, daß der Planet bewohnt ist. Mit welchem Recht haben sie ihn dann bombardiert?«
»Haben sie irgendeinen Schaden angerichtet?«
Der Colonel schwieg.
»Und doch haben wir das Schiff abgeschossen. Leroy, du kannst nicht erwarten, daß ihnen das gefällt.«
Der Colonel sah plötzlich auf und blickte seinen Bruder ernst an. »Es war deine Idee, das Schiff abzuschießen.«
»Stimmt nicht«, empörte sich Dr. Simmons. »Ich wurde gefragt, wie man es bewerkstelligen könnte, und das gab ich euch bekannt. Mehr nicht. Irgendein übereifriger Bursche in eurem Kommando hat den Befehl gegeben.« Er machte eine ungeduldige Geste. »Und das ist auch nicht das Kernproblem, Leroy. Wir können in der schönen neuen Nachkriegswelt aus unseren Höhlen kriechen und über die Schuld nach Herzenslust debattieren. Im Auganblick besteht unser Problem darin, was wir tun sollen, wenn die nächste Gruppe kommt. Sie werden bis zu den Zähnen bewaffnet sein. Du kannst dir ausrechnen, was geschehen wird, wenn drei Schiffe ihre halbe Ladung abwerfen – sagen wir rund tausend Stück.«
»Dreihundert würden genügen, um diesen Planeten in eine Mondlandschaft zu verwandeln«, sagte der Colonel und wurde blaß.
»Ich erinnere mich an eine Vorlesung vor langer Zeit«, meinte Dr. Simmons nachdenklich, »und zwar von einem Mann namens Dr. Szilard. Jemand fragte ihn, ob es eine vernünftige Abwehr gegen Atombomben gäbe. Er lachte und sagte: ›Sicherlich. Die Japaner haben sie in acht Tagen entdeckt.‹«
»Eine Verteidigung? Oh, sie ergaben sich.«
»Stimmt. Das brachte den Bombenregen zu einem Ende.«
»Wie kann man sich einer Macht ergeben, mit der man sich nicht in Verbindung setzen kann?«
»Vielleicht gelingt es uns. Wir können es ja versuchen. Jedoch von ihrem Standpunkt aus haben wir zuerst angegriffen, und wahrscheinlich werden sie zuerst zuschlagen und dann verhandeln. Ihr würdet es zumindest so handhaben.«
»Ja«, gab der Colonel zu. »Das stimmt. Muscles, die einzige Möglichkeit besteht darin, zu versuchen, eine Verteidigung auf die Beine zu stellen.«
»Bei der jetzigen Weltlage? Sei nicht kindisch! Es könnte noch eine Hoffnung geben, wenn uns jeder glaubte, wenn alle Nationen zusammenarbeiteten … Aber da niemand mehr niemandem vertraut …«
Der Colonel hetzte zur Tür. »Wir müssen tun, was wir können. Bis bald, Muscles. Ich halte dich auf dem laufenden … Was zum Teufel hast du zu grinsen?«
»Kümmere dich bitte nicht um mich«, sagte Dr. Simmons, beinahe lachend. »Es hat nichts zu bedeuten.«
»Sag mir, was dieses ›nichts‹ ist, damit ich
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