8 Science Fiction Stories
Regierung und Militär der ganzen Welt. Die nackte Tatsache, daß die Welt entweder zusammenarbeiten müsse oder der Auslöschung gegenüberstehe, zeigte zuerst dieselben Auswirkungen wie früher – fast keine. Es war nicht genug, um die Menschen ihr gegenseitiges Mißtrauen überwinden zu lassen. Vorerst nicht!
Aber auch die Unverbesserlichen gaben endlich zögernd und mit heftigen Zweifeln nach und machten die Menschheit mit der Gefahr bekannt, die über ihr schwebte. Eine ungefährliche Panik erhob sich – die Kontrolle war zu stark, um mehr zu gestatten –, aber nach dem ersten Aufwallen der Erregung erscholl ein einstimmiges Verlangen nach einem Schlachtplan, ein Schrei, der nicht überhört werden konnte.
Stündlich berichtete man über die Stärke der Jansky-Signale. Wie bereits Dr. Simmons festgestellt hatte, gab es drei Gruppen, und es wurde immer augenscheinlicher, daß die drei Quellen in V-Formation flogen und schnell näher kamen – viel schneller als das erste Schiff.
»Sie werden uns vernichten«, sagte Colonel Simmons. »Diesmal wird es kein langes Umkreisen geben. Sie werden in regelmäßigen Abständen außerhalb unserer Reichweite um den Planeten herum Stellung beziehen und uns nach Gutdünken bombardieren.«
»Ich fürchte, du hast recht«, sagte sein Bruder. »Nun, das ergibt zwei Möglichkeiten der Verteidigung. Beide sind kümmerlich, aber dennoch das Beste, was wir zu bieten haben. Die eine ist natürlich technologischer Natur. Ich bin mir nicht sicher, welchen Weg wir einschlagen sollen. Wir können selbst Schiffe bauen und die Invasoren im Raum angreifen. Wir können versuchen, eine Art Schild zu entwickeln, der ihre Bomben abwehren kann. Oder wir können die Herstellung von irgendwelchen Torpedos versuchen und diese hinaufjagen – ohne dabei zu vergessen, daß wir ja in nächster Zeit auch dorthin kommen werden und nicht die Beute unserer eigenen Warfen werden wollen.«
»Und worin besteht die andere Verteidigungsmöglichkeit?«
»Es ist dies eine soziologische. Zuerst einmal müssen wir uns bis zu einem gewissen Grad dezentralisieren, wie es bis jetzt unmöglich schien. Zweitens sollten wir unsere Gehirne und wirtschaftlichen Hilfsquellen weitestgehend ausnutzen. Keine Nation kann es sich leisten, die Rechnung für eine solche Produktion zu begleichen; keine Nation darf einen ausländischen Kopf mißachten, welcher der ganzen Erde helfen könnte. Leroy! Hör auf, Grimassen zu schneiden! Es sieht aus, als ob du jeden Moment zu weinen beginnen wolltest! Ich weiß, was dich so bedrückt. Das sieht nach dem Ende des Soldatentums aus. Im nationalen Sinn ist es das auch. Aber ihr habt einen größeren Feind vor euch als je zuvor, einen, der die intensivsten Anstrengungen des Menschen wert ist. Du und dein Kommando – ihr habt anscheinend Großes vollbracht. Irrtum! Euer Gebiet war zu klein und engstirnig. Jetzt aber habt ihr etwas, was eines echten Kampfes würdig ist. Jetzt müßt ihr planetarisch – galaktisch – ja, sogar kosmisch denken. Trauere nicht der Vergangenheit nach, alter Haudegen. Das ist so ziemlich die einzige Einstellung, durch die man sicherlich nicht weiterkommt.«
»Gut gebrüllt Löwe«, sagte der Colonel. »Ich … ich wünschte, ich könnte mit dir darüber streiten. Wenn ich aber zugebe, daß du recht hast, so muß ich auch zugeben, daß es überhaupt keine Lösung gibt. Ich glaube nicht, daß die Welt jemals die unbedingte Notwendigkeit einer Zusammenarbeit anerkennen wird – bevor es zu spät ist.«
»Vielleicht ist es so. Vielleicht! Ich erinnere mich an ein Gespräch mit einem alten Soldaten, der noch im Zweiten Weltkrieg gekämpft hatte. In
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