Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
Vom Netzwerk:
Plan­ta­gen. Um ih­re Schul­ter war ei­ne glit­zern­de Nach­bil­dung ei­ner die­ser Ge­dan­ken­bo­xen ge­schlun­gen. In ih­rer rech­ten Hand hielt sie ein glei­ßen­des Mes­ser.
    Sie be­weg­te sich in ei­ner solch in­ten­si­ven Dar­stel­lung ei­ner großen Furcht, daß Brent fühl­te, wie die Men­ge sich un­ru­hig be­weg­te. Die Mu­sik war das Po­chen ei­nes er­schreck­ten Her­zens. Ih­re Ge­stalt war voll, per­fekt und wun­der­schön. Ihr Ge­sicht war ei­ne star­re Mas­ke von Furcht, ihr blon­des Haar ein Gischt aus er­starr­tem Gold, der über ei­ne Schul­ter fiel.
    Die Zu­schau­er hiel­ten den Atem an, als das Ding ihr bis in die Mit­te des Po­di­ums folg­te, sie an­starr­te und schwin­gend ste­hen­blieb. Auf den ers­ten Blick glaub­te Brent, es sei tat­säch­lich ei­ner der Ha­rids, so echt wirk­te das Ko­stüm – der di­cke Un­ter­leib, der klei­ne drei­e­cki­ge Kopf, die hoch­ge­ho­be­nen, ge­fal­te­ten Vor­der­bei­ne, be­deckt mit den fei­nen, grau­en Schup­pen ei­nes Ha­rids. Die drei Glie­der je­der Hand schwan­gen ziel­los um­her, wie die Füh­ler ei­nes rie­si­gen In­sekts.
    Der grö­ßer wer­den­de Licht­ke­gel zeig­te einen klei­nen Strauch, der mit dem blauschwar­zen, öli­gen Laub­werk der Ve­nus be­deckt war. Das Mäd­chen stand auf­recht da und hob die Wel­len­box an ih­re Lip­pen. Sie schwang leicht im Rhyth­mus mit dem Ha­rid, und ih­re Schul­tern streck­ten sich, als sich der Ha­rid von ihr ab­wand­te und auf den Busch zu­ging. Mit den ei­gen­ar­ti­gen, un­glaub­lich schnel­len Be­we­gun­gen des ech­ten Ha­rids be­gann er nach den Blät­tern zu grei­fen. Ihr Schre­cken­stanz ging lang­sam in einen Freu­den­tanz über, in einen Tanz der Er­lö­sung von der Furcht. Das Tem­po der Mu­sik stei­ger­te sich, und sie tanz­te im­mer nä­her an die ge­drun­ge­ne Ge­stalt des Ha­rids her­an. Mit dem Mes­ser in ih­rer Hand schnitt sie glit­zern­de Bo­gen in die Flut des ge­färb­ten Lich­tes.
    Im­mer schnel­ler tanz­te sie, und Brent frag­te Lee aus den Mund­win­keln her­aus: »Was macht sie hier? Sie ist wun­der­voll!«
    »Da­von re­de ich ja die gan­ze Zeit.«
    Brent be­merk­te ei­ne Be­we­gung zu sei­ner Rech­ten. Ein bul­li­ger Mann von ei­ner der Pflan­zun­gen schwank­te schwer be­trun­ken auf sei­nem Ses­sel, wäh­rend er den Tanz aus en­gen Au­gen be­ob­ach­te­te. Die Li­ni­en sei­nes Mun­des wa­ren hart. Brent wun­der­te sich, daß die Dar­bie­tung des Mäd­chen solch einen star­ken Ein­fluß auf einen die­ser ab­ge­här­te­ten Vor­ar­bei­ter ha­ben konn­te.
    Die Mu­sik schwoll an zu ei­nem Kre­scen­do und brach plötz­lich ab. Das Mäd­chen stand be­we­gungs­los, ih­re Ar­me weit aus­ge­brei­tet. Ein sehr lang­sa­mer Trom­mel­schlag setz­te ein. Der Ha­rid be­gann sei­nen Kopf im Rhyth­mus des Schla­ges hin und her zu pen­deln. In der Dun­kel­heit schrie ei­ne Frau un­ter­drückt auf. Mit wie­gen­dem Kopf dreh­te sich der Ha­rid lang­sam her­um und blick­te das Mäd­chen an. Ihr Ge­sicht wur­de wie­der­um zu ei­ner Mas­ke des Schre­ckens. Die kno­ti­gen Ar­me des We­sens fuh­ren hoch. Das Mäd­chen mach­te einen lang­sa­men Schritt nach rück­wärts, die Span­nung war et­was Phy­si­sches – man konn­te sie förm­lich füh­len in der atem­be­rau­ben­den Stil­le der Zu­hö­rer­schaft.
    In die­sem Au­gen­blick brüll­te der Mann, den Brent vor­her be­merkt hat­te, auf und sprang hoch. Ein Mes­ser blink­te in sei­ner Hand. Er stürz­te auf den Ha­rid zu. Brent ver­ließ sei­nen Stuhl mit ei­ner schnel­len, flie­ßen­den Be­we­gung. Sei­ne Schul­ter ramm­te die di­cken Schen­kel des Man­nes, und bei­de fie­len und glit­ten über die po­lier­te Flä­che. Der Raum be­fand sich in Auf­ruhr. Der Vor­ar­bei­ter sprang em­por, sein auf­ge­dun­se­nes Ge­sicht vor Wut ver­zerrt. Er hol­te zum Schlag ge­gen Brent aus. Brent fing den Stoß ab und traf den Mann mit der Hand­kan­te am Hals. Wäh­rend der Mann schwer auf sein Ge­sicht fiel, flamm­te das Licht auf. Nie­mand dach­te an die Mu­sik; sie spiel­te wei­ter.
    Der falsche Ha­rid stand auf und ent­pupp­te sich als blei­cher, schmäch­ti­ger Mann, der den Kopf­teil sei­nes Ko­stüms in

Weitere Kostenlose Bücher