8 Science Fiction Stories
den Schiffen im Allada-Hafen; herumziehende Gelegenheitsarbeiter, die einen parasitären Platz in der Struktur der Gesellschaft Alladas einnahmen; eine größere Anzahl Politiker Alladas, die zwei Inspektoren vom Asien-Block bewirteten.
Zufällig fanden sie einen leeren Tisch für zwei, nicht weit von der Tanzfläche. Hiram Lee verlegte sich auf handfeste Flüssigkeiten, und Brent, der seine Aufnahmegrenze nahen, fühlte, war auf Bier übergegangen.
Lee sagte: »Du tust klug daran, auf Bier überzugehen, Freund. Man muß in diesem Klima schon eine ganze Weile saufen, bevor man einen Anständigen sitzen hat.« Er blickte auf seine Uhr. »Die Show beginnt in zehn Minuten. Dann kannst du meine Blondine sehen.«
Shane fühlte, wie die künstliche Fröhlichkeit ihn verließ. Er blickte sich nach den anderen Tischen um, und überall bemerkte er plötzlich Züge der Bösartigkeit, Dummheit und Gier. Er erinnerte sich an Geschichten, die er gelesen hatte. Genau solche Gesichter mußte es in den frühen Tagen des amerikanischen Westens gegeben haben. Kalifornien um 1849 und 1850. Leichtes Geld zog alle diejenigen an, die unfähig waren, einen geeigneten Ausgleich in ihrer Umgebung zu finden. In Wirklichkeit war es das Ergebnis der Ausbeutung. Die Ameisenkulturen der Harids hatten eine unüberwindliche Verteidigungsfront errichtet, bis General Brayton die Wellenlänge der gebündelten Gedankenwellen entdeckte, die die Harids jeder Kolonie leiteten. Die Wissenschaft hatte stärkere Sendeeinheiten als die Wellen der Kolonien ersonnen, und plötzlich waren die Harids Sklaven.
Jeder Vorarbeiter – wie Hiram Lee – trug eine der Sendeboxen und leitete seine Mannschaft. Central Economics hatte bewiesen, daß der Gebrauch von Harids zum Pflücken und Trocknen der Tabakpflanzen weitaus billiger kam als jede mechanische Einrichtung.
Einige Paare tanzten zur Musik, die direkt aus New York übertragen wurde. Der riesige Schirm mit speziellen dreidimensionalen und guten Farbeffekten bedeckte den größten Teil der Wand auf der gegenüberliegenden Seite der Tanzfläche und zeigte ein großes Orchester. Brent vermutete, daß die Direktion für die Show entweder eigene Musik verwendete oder das New Yorker Programm abbrechen würde.
Letzteres erwies sich als richtig. Der Schirm wurde dunkel, und die Paare verließen die Tanzfläche. Dann wurde es wieder hell und zeigte einen Ausschnitt einer Musikergruppe, die vollständig mit elektrischen Instrumenten ausgestattet war. Der Direktor trat ins Flutlicht. Er trug ein kleines Handmikrophon. Nach dem einleitenden Fanfarenstoß begleitete die Musik leise seine kleine Ansprache:
»Diese Show kostet einen Haufen Geld. Also, Leute, stellt das Bier beiseite und rückt die Stühle zurecht. E9 ist mir ein Vergnügen, eine junge Dame vorzustellen, die eigentlich nicht hierher gehört auf die Venus, um ihre Talente und ihre Zeit an euch raumverbrannte Kerle zu verschwenden. Andererseits ist die Venus ein sehr passender Platz für sie. Hier ist Caren Arnes mit ihrem berühmten Tanz einer neuen Welt!« Er lächelte und trat nach rückwärts aus dem Scheinwerfer, dessen Strahl sich verbreiterte, bis er den Großteil der kleinen Tanzfläche bedeckte.
Die Musik wechselte in einen tiefen, pochenden, alles erfassenden Dschungelrhythmus. Brent lächelte zynisch über die phantastische Aufmachung, der wahrscheinlich, so vermutete er, ein unästhetischer Striptease folgen würde.
Sie kam langsam auf das Podium. Brent hielt erregt den Atem an. Sie trug die Dschungelkleidung der Vorarbeiter auf den
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