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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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glück­li­cher­wei­se ha­ben wir kei­ne Zen­sur, aber manch­mal könn­te man fast wün­schen, wir hät­ten ei­ne.«
    »Hat das«, frag­te Kei­lin, »et­was mit mir zu tun? Die Zen­sur, mei­ne ich.«
    Cel­lio­ni ant­wor­te­te nicht di­rekt. Statt des­sen lä­chel­te er wie­der.
    Er sag­te: »Sie, Mr. Kei­lin, ma­chen ei­ne der am häu­figs­ten ge­hör­ten und ein­fluß­reichs­ten Sen­dun­gen des Vi­deos. Da­her sind Sie von be­son­de­rem In­ter­es­se für die Re­gie­rung.«
    »Es ist mei­ne Sen­dung«, sag­te Kei­lin hart­nä­ckig. »Ich zah­le da­für – zah­le Steu­ern für das Ein­kom­men, wel­ches ich da­durch be­zie­he. Ich rich­te mich nach al­len Ge­set­zen und so­gar nach den Ta­bus. So ver­ste­he ich nicht ganz, worin die­ses In­ter­es­se an mir be­ste­hen kann.«
    »Oh, Sie miß­ver­ste­hen mich. Es war mei­ne Schuld; ich hät­te mich kla­rer aus­drücken sol­len. Sie ha­ben kein Ver­bre­chen be­gan­gen, kein Ge­setz ge­bro­chen. Ich ha­be le­dig­lich ei­ne tie­fe Be­wun­de­rung für Ih­re jour­na­lis­ti­schen Fä­hig­kei­ten. Was mich in­ter­es­siert, ist Ih­re re­dak­tio­nel­le Hal­tung.«
    »In be­zug wor­auf?«
    »In be­zug auf un­se­re Po­li­tik ge­gen­über den Äu­ße­ren Wel­ten«, sag­te Cel­lio­ni mit ei­nem har­ten Zug um sei­ne Lip­pen.
    »Mei­ne re­dak­tio­nel­le Hal­tung ist das, was ich füh­le und den­ke, Mr. Se­cre­ta­ry .«
    »Ak­zep­tiert! Sie ha­ben ein Recht auf Ih­re Ge­füh­le und Ge­dan­ken. Und doch ist es manch­mal un­be­son­nen, sie Nacht für Nacht ei­ner Zu­hö­rer­schaft von ei­ner hal­b­en Mil­li­ar­de zu ver­mit­teln.«
    »Un­be­son­nen – viel­leicht. Aber le­gal!«
    »Manch­mal ist es not­wen­dig, das Wohl des Lan­des über ei­ne ge­naue Aus­le­gung des Rechts zu stel­len.«
    Kei­lin blick­te düs­ter drein.
    »Nun gut«, sag­te er, »spre­chen Sie es doch of­fen aus. Was wol­len Sie?«
    Der Se­kre­tär für In­for­ma­ti­on vern­schränk­te die Ar­me. »Mit ei­nem Wort – Zu­sam­men­ar­beit! Wirk­lich, Mr. Kei­lin, wir kön­nen es nicht dul­den, daß Sie den Wi­der­stands­wil­len des Vol­kes schwä­chen. Sind Sie mit der La­ge der Er­de ein­ver­stan­den? Sechs Mil­li­ar­den und ein stän­dig ab­neh­men­der Nah­rungs­vor­rat? Es ist un­er­träg­lich! Emi­gra­ti­on ist die ein­zi­ge Lö­sung. Kein Pa­tri­ot kann das über­se­hen, kein ver­nünf­ti­ges mensch­li­ches We­sen die Ge­rech­tig­keit miß­ach­ten.« Kei­lin sag­te: »Ich ge­he mit Ih­rer Aus­sa­ge kon­form! Das Be­völ­ke­rungs­pro­blem ist sehr ernst, doch Emi­gra­ti­on ist nicht die ein­zi­ge Lö­sung. Um die Wahr­heit zu sa­gen, sie führt nur um so schnel­ler zum Un­ter­gang.«
    »Wirk­lich? Und warum?«
    »Weil die Äu­ße­ren Wel­ten kei­ne Emi­gra­ti­on ge­stat­ten wer­den, und man kann sie nur durch Krieg zwin­gen. Und wir kön­nen kei­nen Krieg ge­win­nen.«
    »Sa­gen Sie«, mein­te Cel­lio­ni sanft, »ha­ben Sie je­mals ver­sucht aus­zu­wan­dern? Mir scheint, Sie könn­ten sich qua­li­fi­zie­ren. Sie ha­ben ziem­lich hel­le Haa­re, sind groß, in­tel­li­gent …«
    Der Vi­deo-Mann wur­de rot. Er sag­te: »Ich ha­be Heu­schnup­fen.«
    »Nun«, lä­chel­te der Se­kre­tär, »dann ha­ben Sie doch al­len Grund, um die­se will­kür­li­che Ver­er­bungs- und Ras­sen­po­li­tik zu miß­bil­li­gen!«
    Kei­lin ant­wor­te­te hit­zig: »Ich las­se mich nicht von per­sön­li­chen Mo­ti­ven be­ein­flus­sen. Ich wür­de Ih­re Po­li­tik miß­bil­li­gen, selbst wenn ich mich für die Emi­gra­ti­on eig­ne­te. Aber mei­ne Kri­tik wird nichts än­dern. Ih­re Po­li­tik ist Ih­re Po­li­tik, und Sie kön­nen sie durch­set­zen. Wei­ter­hin hat Ih­re Po­li­tik Grün­de – auch wenn sie falsch sind. Die Mensch­heit macht auf den Äu­ße­ren Wel­ten einen neu­en Be­ginn, und sie – die­je­ni­gen, die zu­erst dort­hin ge­kom­men sind – möch­ten ger­ne ei­ni­ge Un­zu­läng­lich­kei­ten im Kör­per des Men­schen aus­schal­ten, die mit der Zeit Über­hand ge­nom­men ha­ben. Je­mand, der an Heu­schnup­fen lei­det, ist ein schwa­cher Punkt – in be­zug auf Ver­er­bung. Je­mand, der für Krebs an­fäl­lig ist,

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