8 Science Fiction Stories
um so mehr. Ihre Vorurteile gegen Haut- und Haarfarben sind natürlich sinnlos, aber ich kann ihnen einräumen, daß sie an Gleichförmigkeit und Homogenität interessiert sind. Und was die Erde betrifft, so können wir eine Menge tun – auch ohne Hilfe der Äußeren Welten.«
»Was zum Beispiel?«
»Man müßte positronische Roboter und hydroponischen Anbau einführen und – das erscheint mir am wichtigsten – Geburtenkontrolle. Eine vernünftige Geburtenkontrolle, meine ich, die auf festen psychiatrischen Grundsätzen aufgebaut ist, um psychopathische Trends und vererbbare Unstabilitäten auszuschalten.«
»So wie man es auf den Äußeren Welten handhabt …«
»Nicht im geringsten. Ich habe keine Rassenkult-Prinzipien erwähnt. Ich sprach nur von geistigen und körperlichen Mängeln. Wie sie in allen Völkern und Rassen vorkommen. Und vor allem müssen die Geburtenziffern niedriger als die Todesfälle sein, bis ein gesunder Ausgleich geschaffen ist.«
Cellioni sagte grimmig i »Es fehlen die industriellen Möglichkeiten und die Hilfsmittel, um in weniger als fünfhundert Jahren eine Technik aufzubauen, die auf Roboter und hydroponischen Pflanzen basiert. Außerdem, verbieten die Tradition der Erde und die gegenwärtige ethische Ordnung Roboter und synthetische Nahrung. Und vor allem verbieten sie Mord am ungeborenen Kind. Verstehen Sie, Keilin, wir können nicht zulassen, daß Sie das über Video hinausposaunen. Das geht nicht; es lenkt die Aufmerksamkeit ab, es schwächt den Verteidigungswillen.«
Keilin unterbracht ihn ungeduldig. »Mr. Secretary, wollen Sie Krieg?«
»Ob ich Krieg will? Das ist eine unverschämte Frage.«
»Wo sitzen dann die Politiker, die den Krieg wollen? Wer ist zum Beispiel für dieses gelenkte Gerücht über das ›Projekt Pazifik‹ verantwortlich?«
»›Projekt Pazifik‹? Und woher wissen Sie davon?«
»Meine Quellen sind geheim.«
»Dann werde ich es Ihnen sagen. Sie haben vom ›Projekt Pazifik‹ durch Moreanu von Aurora anläßlich seines gegenwärtigen Aufenthalts auf der Erde gehört. Wir wissen mehr über Sie, als Sie annehmen, Mr. Keilin.«
»Das glaube ich, aber ich bestreite absolut, daß ich von Moreanu Informationen erhalten habe. Wieso denken Sie, daß ich von ihm etwas erfahren haben könnte? Vielleicht, weil man ihn nicht hinderte, einiges über dieses Geschwätz herauszubekommen?«
»Geschwätz?«
»Ja. Ich bin überzeugt, daß das ›Projekt Pazifik‹ ein Schwindel ist. Ein Schwindel, der Vertrauen erwecken soll. Ich glaube, daß die Regierung dieses sogenannte Geheimnis absichtlich durchsickern läßt – um nämlich die Kriegspolitik zu stärken. Es ist zum Teil ein Nervenkrieg gegen die Menschen der Erde selbst, und am Ende wird es den Untergang bedeuten! Und ich werde meine Theorie vor das Volk bringen.«
»Das werden Sie nicht, Mr. Keilin«, sagte Cellioni ruhig.
»Ich werde es.«
»Mr. Keilin, Ihr Freund, Ion Moreanu, hat auf Aurora Schwierigkeiten, wahrscheinlich weil er mit Ihnen zu viel Kontakt pflegte. Passen Sie auf, daß Sie nicht ähnliche Schwierigkeiten bekommen.«
»Da mache ich mir keine Sorgen.« Der Video-Mann lachte kurz auf, erhob sich und ging mit langen Schritten zur Tür.
Keilin lächelte beherrscht, als er merkte, daß die Tür von zwei riesigen Männern blockiert war.
»Soll das heißen, daß ich mich bereits unter Arrest befinde?«
»Genau«, sagte Cellioni.
»Auf Grund welcher Anklage?«
»Wir werden uns später eine ausdenken.«
Keilin ging – unter Bewachung.
Auf Aurora spiegelten sich die oben beschriebenen Ereignisse wider – nur in einem größeren
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