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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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Ver­hö­re of­fen­bart ha­ben.«
    Er kam auf sei­ne Re­de zu­rück. »Die­je­ni­gen von uns, die hier an­we­send sind, ha­ben von et­was ge­hört, das, wenn ich mich recht ent­sin­ne, ›Pro­jekt Pa­zi­fik‹ ge­nannt wird; laut Ge­rücht soll es einen Ver­such der Er­de dar­stel­len, ih­re ver­lo­re­nen Do­mi­ni­ons zu­rück­zu­ge­win­nen.
    Es ist nicht not­wen­dig, hier zu un­ter­strei­chen, daß je­der Ver­such die­ser Art zum Schei­tern ver­ur­teilt sein muß. Und doch ist ei­ne Nie­der­la­ge für uns nicht voll­stän­dig aus­ge­schlos­sen. Et­was kann uns ins Strau­cheln brin­gen, und zwar ei­ne nicht vor­her­seh­ba­re, in­ne­re Schwä­che. Die Ver­er­bungs­leh­re ist trotz al­lem noch im­mer ei­ne un­ex­ak­te Wis­sen­schaft. Selbst nach zwan­zig Ge­ne­ra­tio­nen kön­nen da und dort noch un­er­wünsch­te Merk­ma­le auf­tre­ten, und je­des ist ei­ne schwa­che Stel­le im stäh­ler­nen Schild Au­ro­ras.
    Das ist das ›Pro­jekt Pa­zi­fik‹ – die Ver­wen­dung un­se­rer ei­ge­nen Ver­rä­ter und Ver­bre­cher ge­gen uns; und falls man die­se selbst in un­se­ren in­ners­ten Krei­sen zu fin­den ver­mag, könn­te die Er­de Er­folg ha­ben.
    Das Ko­mi­tee für Aus­wär­ti­ge An­ge­le­gen­hei­ten be­steht, um sol­che Ge­fah­ren zu be­sei­ti­gen. In dem Be­schul­dig­ten ha­ben wir einen An­halts­punkt ge­fun­den, doch wir müs­sen noch wei­ter ge­hen …«
    Die Re­de je­den­falls be­faß­te sich da­mit sehr aus­führ­lich.
    Als sie be­en­det war, trom­mel­te Mo­rea­nu bleich und wil­den Blickes mit der Faust auf den Tisch: »Ich ver­lan­ge das Wort!«
    »Der An­ge­klag­te soll spre­chen«, sag­te der Vor­sit­zen­de.
    Mo­rea­nu er­hob sich und sah sich um. Der Raum, der ei­gent­lich durch die Ge­mein­schafts­wel­le ei­ner Zu­hö­rer­schaft von fünf­und­sieb­zig Mil­lio­nen Platz bot, war bei­na­he leer. Da gab es nur die Un­ter­su­chungs­rich­ter, die Bei­sit­zer und die Zeu­gen – und ne­ben ihm, in Fleisch und Blut, die Wäch­ter.
    Er hät­te sich vor ei­ner Zu­hö­rer­schaft bes­ser ge­fühlt. An wen soll­te er sich wen­den? Sein Blick glitt hoff­nungs­los von je­dem Ge­sicht, das er streif­te.
    »Als ers­tes«, be­gann er, »be­strei­te ich die Zu­stän­dig­keit die­ser Ver­samm­lung. Mei­ne ‚ver­fas­sungs­ge­mä­ßen Rech­te der Un­ab­hän­gig­keit und In­di­vi­dua­li­tät wur­den auf das Gröbs­te miß­ach­tet. Ich wur­de von ei­ner Grup­pe an­ge­klagt, die nicht für einen Ge­richts­hof steht – von Leu­ten, die von vorn­her­ein von mei­ner Schuld über­zeugt wa­ren. Es wur­de mir ei­ne an­ge­mes­se­ne Mög­lich­keit ver­sagt, mich zu ver­tei­di­gen. In Wirk­lich­keit wur­de ich die gan­ze Zeit über wie ein be­reits über­führ­ter Ver­bre­cher be­han­delt.
    Ich be­strei­te nach­drück­lich, mich an Be­stre­bun­gen ir­gend­wel­cher Art be­tei­ligt zu ha­ben, die dem Staat zum Nach­teil dienten oder dar­auf aus­ge­rich­tet wa­ren, ir­gend­wel­che fun­da­men­ta­len Ein­rich­tun­gen zu ver­än­dern.
    Ich kla­ge die­ses Ko­mi­tee an, sei­ne Macht für den Sieg in ei­ner po­li­ti­schen Aus­ein­an­der­set­zung miß­braucht zu ha­ben. Ich bin nicht des Ver­ra­tes schul­dig, son­dern ich ha­be le­dig­lich ei­ne an­de­re Mei­nung. Ich ver­ab­scheue ei­ne Po­li­tik, die dar­auf aus­ge­rich­tet ist, den Groß­teil der mensch­li­chen Ras­se zu ver­nich­ten, aus Grün­den, die nichts­sa­gend und un­mensch­lich sind.« Die Stim­me des Vor­sit­zen­den er­hob sich über die ein­dring­li­chen Wor­te Mo­rea­nus.
    »Sie schwei­fen ab. Das Ko­mi­tee ist be­reit, al­le Be­mer­kun­gen zu ver­neh­men, die Sie zu Ih­rer Ver­tei­di­gung vor­zu­brin­gen wün­schen, aber ei­ne Pre­digt über die Rech­te der Er­den­men­schen liegt jen­seits al­ler Gren­zen die­ser Dis­kus­si­on.«
    Die Ver­samm­lung wur­de for­mell be­en­det. Es war ein großer po­li­ti­scher Tri­umph für die Un­ab­hän­gi­gen – das ga­ben al­le zu. Von den Mit­glie­dern des Ko­mi­tees war nur Fran­klin May­nard nicht voll­kom­men zu­frie­den. Ein win­zi­ger, na­gen­der Zwei­fel blieb zu­rück.
    Er frag­te sich …
    Soll­te er es

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