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8 Science Fiction Stories

8 Science Fiction Stories

Titel: 8 Science Fiction Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hrsg Martin Greenberg
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wie ich. Ich er­zäh­le es dir nur, da­mit du be­greifst, wie­so ich weiß, was ich dir jetzt sa­gen möch­te.
    Und wenn ich es dir sa­ge, so nicht des­halb, um dir et­was auf­zu­schwat­zen.
    Es han­delt sich da­bei um ei­ne Sa­che, die du nicht än­dern kannst, auch wenn du es willst – und hast du sie be­grif­fen, wirst du sie nicht än­dern wol­len.
    Ich ver­su­che nicht, dich zu be­ein­flus­sen oder an­zu­füh­ren. In vier­tau­send Leb­zei­ten bin ich fast al­les ge­we­sen – nur kein Füh­rer. Ich ha­be das ver­mie­den. O ja, oft ge­nug war ich ein Gott un­ter Wil­den, aber nur, weil ich ei­ner sein muß­te, um über­le­ben zu kön­nen. Ich be­nutz­te Kräf­te, die sie für Zau­be­rei hiel­ten, doch nur, um einen ge­wis­sen Grad der Ord­nung zu be­wah­ren; nie um sie an­zu­füh­ren, nie, um sie zu­rück­zu­hal­ten. Wenn ich sie lehr­te, Pfeil und Bo­gen zu ver­wen­den, so des­halb, weil das Wild sel­ten war und wir hun­ger­ten und mein Über­le­ben von dem ih­ren ab­hing. Aus die­ser Er­kennt­nis her­aus, daß die »Re­gel« not­wen­dig sei, ha­be ich sie nicht ver­letzt.
    Was ich dir jetzt sa­ge, wird die Re­gel nicht ver­let­zen …
    Es ist dies: Die mensch­li­che Ras­se ist der ein­zi­ge un­s­terb­li­che Or­ga­nis­mus im Uni­ver­sum.
    Es hat an­de­re Ras­sen ge­ge­ben, aber sie sind aus­ge­stor­ben – oder wer­den aus­ster­ben. Wir ha­ben sie ein­mal auf­ge­zeich­net, vor rund hun­dert­tau­send Jah­ren, mit ei­nem In­stru­ment, wel­ches das Vor­han­den­sein von Ge­dan­ken, von In­tel­li­genz fest­stell­te – egal, wie fremd­ar­tig und wie weit ent­fernt – und uns einen Be­griff von dem Geist und sei­nen Fä­hig­kei­ten ver­mit­tel­te. Und fünf­zig­tau­send Jah­re spä­ter wur­de die­ses In­stru­ment wie­der­ent­deckt. Es gab un­ge­fähr gleich­viel Ras­sen wie zu­vor, aber nur acht von ih­nen hat­ten schon vor fünf­zig­tau­send Jah­ren exis­tiert, und je­de von die­sen acht Ras­sen lag im Ster­ben. Sie hat­ten den Gip­fel ih­rer Kräf­te über­schrit­ten, und sie stan­den vor dem To­de.
    Sie hat­ten die Gren­ze ih­rer Fä­hig­kei­ten er­reicht – und es gibt im­mer ei­ne Gren­ze; so blieb ih­nen kei­ne an­de­re Wahl mehr, als zu ster­ben. Das Le­ben ist dy­na­misch; nie­mals kann es sta­tisch sein – egal, ob auf ho­her oder nie­de­rer Ebe­ne – und sich gleich­zei­tig be­haup­ten.
    Das ist es, was ich dir sa­gen möch­te – da­mit du nie wie­der Angst hast. Nur ei­ne Ras­se, die sich und ih­ren Fort­schritt pe­ri­odisch zer­stört, kann län­ger über­le­ben als, sa­gen wir, hun­dert­tau­send Jah­re in­tel­lek­tu­el­len Da­seins.
    Im ge­sam­ten Uni­ver­sum, in al­ler Zeit, hat nur die mensch­li­che Ras­se einen ho­hen Grad der In­tel­li­genz er­reicht, oh­ne da­mit auch einen ho­hen Grad geis­ti­ger Ge­sund­heit ein­zut­au­schen. Wir sind oh­ne­glei­chen. Wir sind fünf­mal so alt, wie je ei­ne an­de­re Ras­se ge­we­sen ist, und das nur, weil wir geis­tig nicht ge­sund sind. Und der Mensch hat, dann und wann, einen schwa­chen Schim­mer von der Tat­sa­che ge­habt, daß die Ver­rückt­heit gött­lich ist. Aber nur in ho­hen Kul­tur­stu­fen er­kennt er, daß er, wenn er da­ge­gen an kämpft (wie er das zu tun pflegt), sich im­mer zer­stö­ren wird – um aufs neue aus der Asche em­por­zu­stei­gen.
    Phö­nix, nach al­ter Sa­ge der Wun­der­vo­gel, der beim Na­hen sei­nes To­des einen Horst baut, sich dar­in ver­brennt und ver­jüngt wie­der­er­steht, um ein wei­te­res Mill­en­ni­um zu le­ben, wie­der und für al­le Zei­ten, er ist nur im über­tra­ge­nen Sin­ne ein My­thos.
    Du bist der Phö­nix.
    Nichts wird dich je zer­stö­ren, nun, da dei­ne Saat – im Lau­fe vie­ler hoch­ste­hen­der Zi­vi­li­sa­tio­nen – auf den Pla­ne­ten von tau­send Son­nen, in hun­dert Milch­stra­ßen, ver­streut wor­den ist, um dort ewig die Re­gel zu be­fol­gen. – Die Re­gel, die vor hun­dert­acht­zig­tau­send Jah­ren ih­ren An­fang nahm, wie ich glau­be.
    Ich kann des­sen nicht si­cher sein, denn ich weiß, daß die zwan­zig- bis vier­zig­tau­send Jah­re, die zwi­schen dem Un­ter­gang der einen Zi­vi­li­sa­ti­on und dem Auf­stieg der an­de­ren

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