8 Science Fiction Stories
Ururenkel sein. Von unserer Aufgabe ist eine Phase erfolgreich abgeschlossen – und die nächste beginnt. Kommen Sie zu uns, Keilin.«
Langsam kam Keilin zur Ansicht, daß Moreno doch kein Ungeheuer war …
Langsam mußte Terra unter dem Ansturm unzähliger Plünderer zurückweichen. Das Solar-Imperium zerfiel Stück für Stück, während sich die Mutterwelt auf die Schlacht vorbereitete. Terrestrische Patrouillen saßen noch immer auf den Vorposten, aber ihre Abberufung war nur noch eine Frage der Zeit. Jedoch vermochten sie den Funken der Freiheit zurückzulassen, der, sollte die Erde selbst fallen, eines Tages hell zur Flamme einer neuen Wiedergeburt auflodern würde.
C. L. Moore
Kein Licht am Horizont
Blaues, venusisches Zwielicht füllte den Raum, in dem Quanna vor dem Spiegel saß und ihr Haar kämmte. Es war sehr ruhig hier. Sie sah das Fenster hinter sich, die flatternden Vorhänge, welche die hohen, blauen Gipfel verschleierten, die Darva von der übrigen Welt abschlossen. Von weit her rollte das donnernde Echo einer Lawine ersterbend durch die Abendluft.
Niemand – nicht einmal ein Venusier – hätte zu erraten vermocht, was hinter dem bleichen, hellen Oval von Quannas Gesicht vor sich ging oder hinter den dunklen, unveränderlichen Augen. Sie trug ein blaugrünes Gewand, gleich dem Abendhimmel über Darva. Das blaue Halbdunkel zauberte einen grünen Schimmer über ihr Haar. Ihre Gedanken beschäftigten sich mit Mord.
Hinter ihr knarrte eine Tür. Ein Mann mit abgespannten Zügen trat in den Raum und strich sich mit den Fingern durch sein schwarzes Haar. Der grüne Stern der Erde glitzerte an seiner Tunika. Er lächelte Quanna zu. »Gibst du mir etwas zu trinken?« fragte er sie in englischer Sprache. »Gott, wie bin ich müde!«
Quanna erhob sich, und ein Rascheln von Satin und der Hauch eines Parfüms begleiteten ihre Bewegungen. Ihr Haar war so leicht, daß es zu schweben schien, während sie sich herumdrehte. Wenn sich jemals ein Gefühl auf dem blassen venusischen Gesicht Quannas verriet, so war es dies der Zärtlichkeit, wenn ihr Blick auf James Douglas fiel, Commander der letzten irdischen Patrouille, die noch auf der Venus stationiert war.
»Komm und ruh dich aus«, sagte sie sanft. Ihr Englisch war fast so gut wie seines. »Du brauchst einen Drink, mein armer Liebling. Hast du wieder lange gearbeitet, Jamie?«
Er nickte und ließ sich von ihr zur Couch unter dem Fenster führen, das sich auf die hohen, blauen Berge zu öffnete und einen guten Blick über die Dächer Darvas gewährte. Sie beobachtete sein Gesicht, während er mit einem Seufzen in die Kissen sank. Die Couch knarrte ein wenig unter ihm, denn Douglas war ein großer Mann, der im Wuchs der Tradition seiner schottischen Vorfahren entsprach. Er war fast ein Riese unter den zarten Venusiern, mit breiten Schultern und vollem, schwarzem Haar, das an den Schläfen grau geworden war in den letzten Monaten. Jamie Douglas hatte eine Menge zu grübeln, seit die letzten Depeschen vom Stützpunkt kamen.
Er versenkte seine krumme Nase in das Glas, das Quanna ihm reichte, und ließ durstig das kühle Getränk in die Kehle rinnen.
»Es geht nichts über den Segir .« Er grinste zu dem Mädchen auf. »Ich werde ihn vermissen, wenn« – er fing sich –, »wenn ich jemals zur Erde zurückbeordert werden sollt«.«
Vor Quannas Blick glitten Schleier. Eine irdische Frau hätte sich auf die Folgerung aus dieser Bemerkung gestürzt und sie ans Tageslicht gezerrt. Das venusische Mädchen wartete. Beide wußten, sie würde es Stunden später in die Unterhaltung einflechten und unweigerlich herausfinden, was er zu verschweigen trachtete, unmerklich, wie sie es in den vergangenen Jahren schon so
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