8 Science Fiction Stories
nicht giftig, sie verlieren nicht ihren Nährwert innerhalb eines Tages oder eines Jahres oder Jahrzehnts. Aber bereits jetzt können die Bewohner der Äußeren Welten den Verlust oder die Veränderung der Substanzen feststellen, die für dieses unendliche kostbare Ding, das wir Aroma nennen, verantwortlich sind. Bis hier sind wir bereits gekommen.
Und es wird weitergehen. Wissen Sie zum Beispiel, daß auf Aurora fast die Hälfte der eingeborenen Bakterienarten ein Protoplasma haben, das auf einem „Fluorkarbonat statt auf Wasserstoff und Kohlenstoff basiert? Können Sie sich die grundlegende Fremdartigkeit einer solchen Umgebung vorstellen?
Seit zwei Jahrzehnten haben die Bakteriologen und Physiologen, die verschiedenen Formen des Lebens auf den Äußeren Welten studiert – der einzig wirklich geheime Teil des ›Projektes Pazifik‹ –, und das transplantierte irdische Leben zeigt bereits gewisse Veränderungen in der Zellstruktur. Sogar bei den Menschen!
Und darin liegt die Ironie. Die Äußeren Welten eliminieren durch ihren strengen Rassizismus und durch die strikte Vererbungspolitik andauernd alle Kinder, die gewisse Zeichen der Anpassung an die jeweiligen Planeten zeigen und daher etwas von der Norm abweichen. Sie halten ein künstliches Kriterium einer ›gesunden‹ Menschheit aufrecht.
Da die Erde aber jetzt von ihnen abgeschnitten ist und sie nicht einmal ein Stäubchen irdischen Bodens oder Lebens erhalten können, wird eine Veränderung die frühere überdecken. Krankheiten werden auftreten, die Sterblichkeitsrate wird steigen, Abnormalitäten bei den Kindern werden häufiger werden …«
»Und dann?« fragte Keilin mit sichtlicher Anstrengung.
»Und dann? Sie sind Physiker und überlassen eine ›minderwertige‹ Wissenschaft wie Biologie uns. Sie werden die Veränderung niemals bemerken – bis es zu spät ist, sie zu bekämpfen. Nicht alle Mutationen sind klar sichtbar, und es wird Revolten gegen die steifen Sitten dieser außerirdischen Gesellschaft geben. Es wird ein Jahrhundert der anwachsenden physikalischen und sozialen Unruhen folgen, das sie davon abhalten wird, sich um uns zu kümmern.
Wir werden ein Jahrhundert des Wiederaufbaus und der Wiederbelebung haben und schließlich einer Galaxis, gegenüberstehen, die entweder im Sterben liegt oder sich vollkommen verändert hat. Im ersten Fall werden wir ein neues Irdisches Imperium errichten, ein Reich, das auf einer starken und modernisierten Erde basiert.
Im zweiten Fall werden uns zehn, zwanzig oder vielleicht alle fünfzig Planeten gegenüberstehen, jeder von einer leicht unterschiedlichen Menschengattung bewohnt. – Fünfzig Rassen, die nicht länger gegen uns vereint sind, die sich immer mehr dem eigenen Planeten angepaßt haben, jeder mit einer ausreichenden rückläufigen Tendenz, die Erde zu lieben, sie als große und echte Urmutter zu betrachten.
Der Rassizismus wird tot sein. Jeder Menschentyp wird seinen eigenen Planeten haben, für den er keinen anderen Planeten eintauschen kann, und auf dem keine andere Rasse bequem leben kann. Andere Welten können besiedelt werden, um wieder neue Varianten entstehen zu lassen, bis durch diese große Vermischung die Mutter Erde nicht nur ein Terrestrisches Reich, sondern ein Galaktisches Imperium gebären wird.«
Fasziniert sagte Keilin: ›Sie sehen dies alles so sicher voraus.«
»Nichts ist wirklich sicher, aber die besten Köpfe der Erde sind sich hier einig. Es mag unvorhergesehene Stolpersteine auf dem Weg geben, aber diese zu entfernen, wird die Aufgabe unserer
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