80 Days - Die Farbe der Begierde: Roman (German Edition)
Rosette. Sein Atem war heiß, seine Zunge unermüdlich. Ich wand mich ein bisschen unter dieser intimen Erforschung, aber er drückte mir die Hand ins Kreuz und hielt mich fest, ohne mit dem Lecken aufzuhören.
Er dehnte mein Arschloch erst mit einem, dann mit zwei Fingern – viel weiter als der kleine Analstöpsel, den mir die Directrice eingeführt hatte. In dieser Nacht war er grausam und sprach kein Wort, so hingegeben ging er ans Werk. Ich hatte das Gesicht in den Decken vergraben, aber ich konnte mir vorstellen, dass Dominik von oben auf mich herabsah und mit der ihm eigenen Distanziertheit meine Lustpunkte erforschte. Als Gleitmittel benutzte er dabei nur die Feuchtigkeit seiner Zunge, die nun nach unten glitt und meine Möse leckte und damit Wogen der Lust durch meinen Körper jagte. Als ich heftig und stoßweise zu atmen begann, zog er seine Finger zurück, packte meine Hüften, schob sich an mich heran, stieß seinen Schwanz in mich hinein und sackte stöhnend auf meinem Rücken zusammen, ohne zu warten, dass ich zum Höhepunkt kam.
Das war Dominik, wie ich ihn am liebsten mochte, hart, grob, jede Rücksichtnahme von seiner Lust hinweggefegt.
An unserem letzten Abend in New Orleans gönnten wir uns wieder Austern. Hinterher hatte ich das Gefühl, so viele Austern gegessen zu haben, dass es mir bis zu unserem Wiedersehen reichen würde. Mit dem Sex war es anders; der zwischen unserem letzten Essen und dem Auschecken im Hotel genügte nicht, um die bevorstehende Zeit der Trennung zu füllen.
Wir hatten einander schon längst wund gevögelt, was Dominik aber nicht daran hinderte, mich kurz vor der Abreise noch ein letztes Mal zu nehmen. Ich wollte gerade die Tür des Hotelzimmers öffnen, da schlug er sie mit der flachen Hand wieder zu, riss mir beide Handgelenke hoch, zog mir den Slip runter und schob sich von hinten in mich hinein.
Während des ganzen Flugs pochte es in meiner Möse, eine lebhafte Erinnerung an Dominik, die verhinderte, dass ich mit dem gut aussehenden Mann auf dem Platz neben mir zu flirten begann.
Dominik und ich hatten uns am Flughafen voneinander verabschiedet. Er kam nicht mit mir nach New York zurück, sondern blieb noch eine Nacht in New Orleans, um dann über Chicago nach London zu fliegen.
Nun mussten wir abwarten, wie über seinen Stipendiumsantrag entschieden wurde.
Die Vorstellung, Dominik die ganze Zeit in New York zu haben, löste in mir teils Freude und teils Sorge aus. Ich hatte mich an meine Unabhängigkeit gewöhnt und genoss es, alle Zeit der Welt zum Üben zu haben, neue Leute kennenzulernen und meine Tage nach Lust und Laune zu verbringen, ohne mich nach irgendjemandem richten zu müssen.
Kaum hatte ich die Wohnungstür hinter mir geschlossen, fiel Marija über mich her und wollte haarklein alles über meinen Kurztrip mit Dominik erfahren. Sie war sehr direkt, nicht weiter verwunderlich bei einer Frau, die sich nicht die geringste Mühe machte, die Laute ihres nächtlichen Liebesspiels mit Baldo zu dämpfen.
»Der Sex war also gut?«
»Marija!«, protestierte Baldo, der faul auf der Couch lungerte, mit nichts am Leib als einer engen Unterhose, und die Füße auf die Armlehne gelegt hatte. Er war so dicht behaart, dass man ihn mit einer Decke hätte verwechseln können, was wohl auch erklärte, weshalb er mitten im New Yorker Januar mit so wenig Kleidung auskam.
»Dominik ist sehr gut im Bett.«
»Und hat er einen großen?« Sie deutete auf ihren Schritt.
Zur Antwort hielt ich beide Hände ungefähr einen halben Meter auseinander.
Baldo sprang wutschnaubend vom Sofa, stakste in ihr Schlafzimmer und knallte die Tür hinter sich zu.
Gleich darauf flog die Tür wieder auf, und er rief Marija zu: »Vielleicht kannst du ja mal kommen, wenn du mit diesem Weibertratsch fertig bist!«
Marija zwinkerte mir zu und tänzelte durchs Wohnzimmer zu ihm.
Zehn Minuten später begann das Bett zu quietschen.
Ich verschwand in mein Zimmer, stellte mein Gepäck ab und ließ mich aufs Bett fallen. Kaum war ich allein, forderte die Erschöpfung ihr Recht. Ich schloss die Augen und war im nächsten Moment eingeschlafen.
Im Traum sah ich mich in einem goldenen Käfig tanzen, der von der Decke hing. Dominik schaute von unten herauf; aber dann war es wieder nicht Dominik, sondern ein Mann mit einer Schnabelmaske.
Als ich aufwachte, fühlte ich mich wie gerädert.
In wenigen Stunden sollten die ersten Proben beginnen. Simón hatte unseren Plan für die kommenden Wochen
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