80 Days - Die Farbe des Verlangens: Band 4 Roman (German Edition)
Mann, der mich offensichtlich eingehend betrachten wollte. Die Vorstellung, mich vor ihm zu entblößen, sodass seine Blicke sich an mir weiden konnten, setzte meinen ganzen Körper in Flammen.
Ich griff mit einer Hand nach hinten, öffnete den Verschluss meines Bikinioberteils und ließ den Stofffetzen in den Sand fallen. Dann hob ich die Arme über den Kopf und tanzte weiter.
»Den Rest auch«, verlangte er, und sein Blick wanderte von meinen nackten Brüsten zu dem goldenen Dreieck meines Bikinihöschens hinunter.
Es war an den Seiten mit Schleifen zugebunden, die sich einfach aufziehen ließen. Dann blieb ich stehen – nicht aus Angst, sondern absichtlich, damit er meinen Körper betrachten konnte, während ich im hellen Licht des tropischen Mondes stillstand.
»Du bist ja eine Meerjungfrau«, sagte er. »Deine Bewegungen sind wie die Wellen.«
Nun fasste er meine Hand und zog mich zu sich. Rittlings saß ich auf seinem muskulösen Bauch und schob mich ein wenig nach hinten, sodass ich die harte Wölbung seines Schwanzes unter seiner Badehose spürte und den rauen Stoff an meiner Haut genoss.
Vor Chey hatte mich erst ein Junge geküsst. Einer, dem Valja den Weg zu mir und der roten Backsteinmauer hinter dem Wohnheim gewiesen hatte. Der Einzige, der von mir nicht den Schwanz gelutscht haben wollte, sondern ein bisschen Zärtlichkeit gesucht hatte. Vielleicht war er auch nur schüchtern gewesen. Als ich mich vor ihn hingekniet hatte und seine Hose öffnen wollte, hatte mich Sascha – so hieß er – hochgezogen und stattdessen seine Lippen auf meine gepresst.
Jetzt zog mich Chey zu sich herunter und küsste mich. Er schmeckte nach Champagner. Seine Lippen waren fest, und seine Zunge erforschte zärtlich meinen Mund. Er hielt mein Kinn in der Hand und dirigierte unseren Kuss. Dann strich er mir über die Schultern, liebkoste meine Arme, meine Brüste und ließ seine Hände auf meiner Taille ruhen. Mit einer raschen Bewegung fasste ich nach unten, löste die Schnur und öffnete den Knopf seiner Hose, um ihm den einzigen Trick zu zeigen, den ich kannte.
Als Chey merkte, was ich vorhatte, lachte er.
»Nein, meine Meerjungfrau. Du gestattest?« Und er packte mich und legte mich auf den Rücken, sodass ich zu den Sternen hinaufsah, die wie Glühwürmchen am Nachthimmel blinkten. Nun senkte er den Kopf zwischen meine Beine und presste seine Zunge fest an meine Möse.
Eine Welle der Lust rauschte durch meinen Körper, und ich schnappte überrascht nach Luft.
Noch nie war mir der Gedanke gekommen, dass ein Mann mit dieser Gefälligkeit reagieren könnte, und ich hatte noch nie Anlass gehabt, mich zu fragen, wie sich das wohl anfühlen würde. Damals in St. Petersburg im Schlafsaal hatten wir fieberhaft über vieles geredet, doch dies war immer eine zu schockierende Vorstellung für uns gewesen. Zwar gaben wir Mädchen gern damit an, wie gut wir Schwänze zu lutschen verstanden, aber dass die Jungs sich in gleicher Weise revanchieren könnten, war eine allzu anstößige Vorstellung gewesen und damit für uns tabu.
Natürlich hatte ich mich schon oft selbst gestreichelt und dabei alle Stadien der Lust erlebt, aber immer im Dunkeln, unter der Decke und möglichst stumm. Wie ein Penis beschaffen war, wusste ich ganz genau, aber noch nie hatte ich Gelegenheit gehabt, mich selbst zu betrachten. Und noch nie hatte ich mir überlegt, wie Jungs eigentlich lernten, Frauen Lust zu bereiten – ob das zu ihrer Schulbildung gehörte und ob sie je mehr wollten, als dass wir ihnen an den Schwanz gingen.
Mit seiner Zunge an meinem Kitzler drang Chey geradewegs in mein Herz. Er setzte mich unter Strom. Die körperliche Erfahrung verwandelte sich auf der Stelle in eine seelische, die mein ganzes Ich in Flammen setzte.
Ich hatte das Gefühl, in die Sonne zu stürzen. Mit geschlossenen Augen überließ ich mich seiner geschickten Zunge, die mal schneller, mal langsamer war, kurz und hart oder langsam und genüsslich, aber immer im Einklang mit dem Heben und Senken meines Körpers, der auf jede neue Liebkosung antwortete.
Der Zunge folgte sein Finger, und auch das war eine Offenbarung. Ich hatte noch nie einen Dildo benutzt. Nicht, dass es mir peinlich gewesen wäre, in einem der Läden hinter dem Broadway mit den rosafarbenen, roten und violetten Fensterauslagen und den geschmacklosen Dessous auf Plastikbügeln gesehen zu werden. Aber jeder Dollar, den ich verdiente, war in meinem mit militärischer Präzision aufgestellten
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