9 SCIENCE FICTION-STORIES
vor kurzem betrat er meinen Laden und verspottete meine Kunst. Er verdient den Tod.«
»Tod dem Ungeheuer aus dem Ausland«, schrie die Menge. Die Männer drängten vorwärts.
Stahlklingen wurden gehoben. Sie erreichten ihr Ziel.
Thissell beobachtete die Szene. Er war nicht fähig, sich zu rühren. Der Waldgeist näherte sich ihm, spielte seine Stimic und sang ernst:
»Für dich haben wir Mitleid, aber auch Verachtung. Ein wahrer Mann sollte sich einer solchen Unwürde niemals aussetzen.«
Thissell holte tief Atem. Er griff nach seinem Gürtel und fand das Zachinko. Er sang:
»Mein Freund, du sagst harte Worte! Kannst du nicht echten Mut würdigen? Was würdest du vorziehen? Im Kampf zu sterben oder ohne Maske über die Promenade zu gehen?«
Der Waldgeist antwortete: »Darauf gibt es nur eine Antwort. Lieber würde ich im Kampf sterben. Ich könnte die Schande nicht ertragen.«
Thissell sang: »Ich hatte auch die Wahl. Ich konnte mit gefesselten Händen kämpfen und sterben. Oder ich konnte Schande ertragen und dadurch meinen Feind besiegen. Du gibst zu, daß es dir an strakh für eine solche Tat fehlt. Ich habe mich als Held erwiesen. Ich frage euch, die ihr hier steht, ob einer von euch den Mut aufgebracht hätte, es mir gleichzutun?«
»Mut?« fragte der Waldgeist. »Ich fürchte nichts, nicht einmal den Tod aus der Hand der Nachtmänner.«
»Dann antworte!«
Der Waldgeist trat einen Schritt zurück. Er spielte das Doppel-Kamanthil. »Es war in der Tat Tapferkeit, wenn du von solchen Motiven gelenkt wurdest.«
Der Stallbesitzer spielte eine unterdrückte Melodie auf seinem Gomapard und sang: »Nicht einer unter uns hätte gewagt, was dieser maskenlose Mann getan hat.«
Die Menge murmelte Beifall.
Der Maskenmacher näherte sich Thissell und strich feierlich über sein Doppel-Kamanthil. »Ich bitte Sie, in meinen bescheidenen Laden zu treten, der gleich hier gegenüber liegt, und diesen schmutzigen Lappen gegen eine Maske einzutauschen, die Ihrem Heldentum entspricht.«
Ein anderer Maskenmacher sang: »Bevor Sie wählen, Held von Sirene, sehen Sie auch meine Schöpfungen an.«
Ein Mann in der leuchtenden Maske des Himmelsvogels trat vor und näherte sich Thissell unterwürfig.
»Ich habe soeben ein prachtvolles Hausboot geschaffen. Siebzehn Jahre Arbeit stecken darin. Gewährt mir die Gnade, dieses Meisterstück edler Handwerkskunst annehmen zu wollen. An Bord werden Sie flinke Sklaven und hübsche Sklavinnen bedienen. Im Vorrat liegt bester Wein, und die Decks sind mit weichen Seidenteppichen belegt.«
»Danke«, sagte Thissell und schlug das Zachinko mit solcher Macht und solchem Selbstvertrauen wie nie zuvor. »Ich nehme es mit Freuden an. Aber zuerst brauche ich die Maske.«
Der Maskenmacher schlug einen fragenden Wirbel auf seinem Gomapard.
»Würde der Held von Sirene eine Seedrachen-Eroberer-Maske als unter seiner Würde befindlich betrachten?«
»Keineswegs«, sang Thissell. »Ich halte sie für angemessen und zufriedenstellend. Gehen wir. Ich will sie mir ansehen.«
Den Finger am Drücker
von
J. F. BONE
General Alastair French war in der Zeit von acht bis sechzehn Uhr wohl der wichtigste Mann der ganzen westlichen Hemisphäre. Dennoch bestand seine ganze Beschäftigung darin, tief unter der Erde in einem fensterlosen Raum zu sitzen und ein Pult an der Wand anzustarren.
In die Wand selbst waren eine Unmenge Armaturen eingebaut. Eine Reihe von Uhren knapp unter der Decke zeigten die verschiedenen Zeiten in allen Zeitzonen der Erde an. Darunter befanden sich zwei riesige Bildschirme, die zu beiden Seiten von Lautsprecheranlagen flankiert wurden.
Auf dem Pult selbst war nichts außer drei Telefonen in
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