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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
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sol­le zu Ih­nen kom­men. Er sag­te, Sie hät­ten so viel Zas­ter, daß Sie nicht wüß­ten, wo­hin da­mit. Und au­ßer­dem schul­de­ten Sie ihm einen Ge­fal­len.«
    »Ich ihm?« Das schi­en sie zu ver­wun­dern.
    »Ja.« Ich ver­such­te es ihr nä­her zu er­klä­ren. »Er sag­te, er hät­te ein­mal et­was für Sie ge­tan, und Sie hät­ten ver­spro­chen, es ihm zu­rück­zu­zah­len, wenn Sie könn­ten. So war es.«
    »Was hat er dir dar­über er­zählt?« Ih­re Stim­me kreisch­te wie­der.
    »Nicht ’ne ver­damm­te Sil­be.«
    »Bit­te, sag die­ses Wort nie wie­der«, bat sie mit ge­schlos­se­nen Au­gen. Dann öff­ne­te sie sie wie­der und nick­te ent­schlos­sen. »Ich ha­be es ver­spro­chen, und ich wer­de es hal­ten. Du kannst von jetzt an hier­blei­ben. Wenn – wenn du willst.«
    »Mit mir hat das nichts zu tun. Lo­ne hat es mir be­foh­len.«
    »Du wirst dich hier wohl­füh­len«, sag­te sie. Sie mus­ter­te mich von oben bis un­ten. »Da­für wer­de ich sor­gen.«
    »Okay. Soll ich jetzt die an­de­ren ho­len?«
    »Die an­de­ren – auch Kin­der?«
    »Ja. Das gilt nicht nur für mich. Für uns al­le – für die gan­ze Ban­de.«
    Sie lehn­te sich in ih­rem Stuhl zu­rück, zog ein lä­cher­lich klei­nes Sei­den­tuch aus der Ta­sche und tupf­te sich die Lip­pen da­mit ab. Da­bei ließ sie mich nicht aus den Au­gen. »Er­zähl mir von die­sen – die­sen an­de­ren Kin­dern.«
    »Al­so, da ist mal Ja­nie. Sie ist elf wie ich. Und Bon­nie und Be­a­nie sind acht. Zwil­lin­ge, müs­sen Sie wis­sen. Und Ba­by. Ba­by ist drei.«
    »Ba­by ist drei«, wie­der­hol­te sie.
    Ich schrie. Stern knie­te so­fort ne­ben mei­ner Couch und drück­te sei­ne Hand­flä­chen ge­gen mei­ne Wan­gen, um mei­nen Kopf ru­hig zu hal­ten, denn ich hat­te ihn hin und her ge­wor­fen.
    »Gu­ter Jun­ge«, sag­te er. »Du hast es ge­fun­den. Du weißt noch nicht, was es ist, aber du weißt, wo es ist.«
    »Und ob«, sag­te ich hei­ser. »Ha­ben Sie ein Glas Was­ser?«
    Er goß mir et­was Was­ser aus ei­ner Ther­mos­fla­sche ein. Es war so kalt, daß es weh tat. Ich leg­te mich zu­rück und ruh­te mich aus, als hät­te ich ei­ne Klip­pe über­wun­den. »So et­was kann ich nicht noch ein­mal aus­hal­ten«, sag­te ich.
    »Willst du, daß wir für heu­te auf­hö­ren?«
    »Und Sie?«
    »Ich kann wei­ter­ma­chen, so lan­ge du willst.«
    Ich dach­te dar­über nach. »Ich wür­de gern noch wei­ter­ma­chen, aber einen di­cken Bro­cken ver­tra­ge ich jetzt nicht. We­nigs­tens nicht im Au­gen­blick.«
    »Wenn du noch einen die­ser un­ge­nau­en Ver­glei­che hö­ren willst«, sag­te Stern, »bit­te: Die Psych­ia­trie ist wie ei­ne Stra­ßen­kar­te. Es gibt im­mer ver­schie­de­ne We­ge, um zu ei­nem Punkt zu ge­lan­gen.«
    »Ich neh­me den Um­weg«, er­klär­te ich ihm. »Die acht­spu­ri­ge Au­to­bahn. Nicht den stei­len Pfad über die Ber­ge. Mei­ne Kupp­lung schleift. Wo muß ich ab­bie­gen?«
    Er lach­te vor sich hin. Sei­ne Stim­me ge­fiel mir. »Ein­fach an der Kie­s­auf­fahrt vor­bei.«
    »Da war ich schon. Da ist ei­ne Brücke ein­ge­stürzt.«
    »Du kennst aber die gan­ze Stre­cke. Fang jen­seits der Brücke an.«
    »Dar­an ha­be ich nicht ge­dacht. Ich glaub­te, ich müß­te die gan­ze Stre­cke Schritt für Schritt ab­ge­hen.«
    »Viel­leicht, viel­leicht auch nicht. Aber wenn du den Rest der Stre­cke ge­gan­gen bist, wird es dir nicht mehr schwer­fal­len, die Brücke zu über­que­ren. Mög­li­cher­wei­se ist auf der Brücke gar kei­ne wich­ti­ge Sta­ti­on. Aber das kannst du erst wis­sen, wenn du al­les an­de­re ab­ge­sucht hast.«
    »Fan­gen wir an.« Ir­gend­wie war ich nun doch ge­spannt.
    »Darf ich einen Vor­schlag ma­chen?«
    »Nur zu.«
    »Er­zähl ein­fach«, sag­te er. »Ver­such nicht, zu weit in das ein­zu­drin­gen, was du er­lebt hast. Die ers­te Pe­ri­ode – als du acht warst – hast du stark mit­er­lebt. Die zwei­te mit den frem­den Kin­dern hast du nur er­zählt. Dann den Be­such – den hast du wie­der mit­er­lebt. Jetzt mußt du wie­der er­zäh­len.«
    »Gut.«
    Er war­te­te und sag­te dann ru­hig: »In der Bi­blio­thek. Du hast ihr von den an­de­ren Kin­dern er­zählt.«
     
    Ich er­zähl­te ihr von ih­nen … und dann sag­te

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