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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
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nichts über de­ren Far­be.« Sie sprach be­reits nicht nur, son­dern dach­te auch schon wie das hie­si­ge Wei­ber­volk!
    Die Au­gen. Hmm … Schät­ze, mei­ne geis­ti­ge Lein­wand­pro­duk­ti­on hat­te Nah­auf­nah­men ih­res Ge­sich­tes über­gan­gen. »Warum be­hal­ten Sie nicht ein­fach die Au­gen, die Sie ge­ra­de ha­ben?« mein­te ich.
    »Gut«, er­wi­der­te sie. »Wur­den von mir selbst ent­wor­fen … Los geht’s! Ma­chen Sie die Au­gen zu; es dürf­te blen­den.«
    Ich schloß die Au­gen. Einen Mo­ment lang ge­sch­ah nichts. Dann, für die Dau­er von et­wa ei­ner Se­kun­de, gab es, sa­gen wir, einen in­ten­si­ven, strah­len­den Blitz, der durch mei­ne ge­schlos­se­nen Li­der röt­lich glüh­te … Hier­auf war es dun­kel.
    »In Ord­nung«, er­tön­te ei­ne sü­ße, sanf­te Stim­me, die mit ei­nem kur­z­en, halb atem­lo­sen Ki­chern schloß: »Sie kön­nen jetzt schau­en.«
    Ich schau­te.
    Nur – es war noch im­mer dun­kel. Nicht ein ein­zi­ges Licht brann­te. Al­les, was ich im schwa­chen Schein des Mon­des, der durchs Kü­chen­fens­ter her­ein­si­cker­te, er­ken­nen konn­te, war ei­ne düs­te­re Ge­stalt, die beim Tisch stand.
    Spä­ter dann fand ich her­aus, daß ein plötz­li­cher Ener­gie­sturz drau­ßen in der Haupt­lei­tung einen Trans­for­ma­tor durch­bren­nen und im gan­zen Vor­ort das Licht hat­te aus­ge­hen las­sen.
    Ich fisch­te nach mei­nem Feu­er­zeug und knips­te es an. Du mei­ne Gü­te, wahr­haf­tig! – Da stand sie, teils scheu, teils gar nicht so scheu, und mit ge­nau dem­sel­ben spär­li­chen Ko­stüm wie bei ih­rem Schluß­akt drun­ten im Ro­ma … sie, mei­ne Ve­nus, in je­der Wei­se so, wie sie sein soll­te.
    »Ich ha­be mich«, mein­te sie ki­chernd, »nach Ih­ren aus­drück­li­chen An­wei­sun­gen ge­baut. Was al­so wer­den Sie jetzt …?«
    Ich wür­de nicht sa­gen, daß ich viel lei­den­schaft­li­cher bin als der nächst­bes­te; es war ganz ein­fach ei­ne lei­den­schaft­li­che Si­tua­ti­on … Ich ließ das Feu­er­zeug los und pack­te sie. »Ah«, er­in­ne­re ich mich, sie sa­gen ge­hört zu ha­ben, »jetzt kön­nen wir uns rich­tig ei­ner Ver­stän­di­gung wid­men.«
    Ich darf mit al­ler Zu­ver­sicht sa­gen, daß wir dies höchst wir­kungs­voll ta­ten. Fremd­ar­tig war sie, ge­wiß, aber auch ein lieb­li­ches Mäd­chen mei­ner Träu­me. Oder ei­nes mei­ner Träu­me. Denn wel­cher Mann, der auch nur ein biß­chen Phan­ta­sie hat, ist ein völ­lig mo­no­ga­mer Träu­mer? Nun, sie war je­den­falls lieb­lich, zärt­lich und ein­ma­lig an­pas­sungs­fä­hig – ja, über­haupt süß, kein Zwei­fel. Und be­saß sie auch die Ent­schlos­sen­heit von sie­ben Teu­feln, wenn sie sich et­was in den häu­fig un­er­gründ­li­chen Kopf ge­setzt hat­te … nun, sie war ei­ne Frau und wahr­schein­lich nicht är­ger als et­li­che Mil­lio­nen an­de­rer Mäd­chen hier auf dem Kon­ti­nent. Nur – mei­ne klei­ne ato­ma­re Raum­maid hat­te weit mehr ein­ge­bau­te Kom­pen­sa­ti­ons­fak­to­ren!
    Aber das zeig­te sich erst spä­ter. Die­se Nacht war – na­tur­ge­mäß – in ers­ter Li­nie der Ver­stän­di­gung ge­wid­met. Und ich konn­te von Glück re­den, daß man mich ge­feu­ert hat­te: so brauch­te ich mir kei­ne Sor­gen we­gen des Auf­ste­hens zu ma­chen.
     
    Et­wa um elf Uhr am nächs­ten Mor­gen hüpf­te sie aus dem Bett, strah­lend, schön und quick­le­ben­dig. Ich schlurf­te hin­ter­her in die Kü­che, um zu se­hen, ob sich nicht ein Früh­stück zu­sam­men­stel­len ließ – aus den Vor­rä­ten, die sie nicht in ih­re Kon­struk­ti­on ein­be­zo­gen hat­te. Beim Kü­chen­tisch stieß ich auf den wüs­tes­ten, leb­lo­ses­ten Leich­nam, den ich mir vor­stel­len konn­te. Es han­del­te sich na­tür­lich um den Kör­per der frü­he­ren al­ten He­xe, der ge­nau dort lag, wo er ges­tern abend hin­ge­fal­len war.
    »Du, Lieb­ling, wie steht’s da­mit?«
    Sie zuck­te die Ach­seln, und es war rei­zend an­zu­se­hen trotz der zelt­ar­ti­gen Di­men­sio­nen von Tan­te Bei­les Nacht­hemd. »Wie soll’s schon da­mit ste­hen?«
    »Nun, ich mei­ne, warum hast du nicht – äh – die­ses Ma­te­ri­al hier ver­wen­det an­statt all der

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