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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Ernsting
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Le­bens­mit­tel?«
    Neu­er­li­ches Ach­sel­zu­cken. »Ich woll­te et­was Fri­sches.«
    Sie hat­te ih­ren Stand­punkt! Ich konn­te nicht wi­der­spre­chen. Ich konn­te das nie, wenn sie die­se großen, grü­nen Au­gen voll auf mich rich­te­te … »Ja«, sag­te ich. »Aber was ma­chen wir da­mit?«
    »Was macht ihr denn mit den al­ten Kör­pern?«
    »Meis­tens ver­gra­ben wir sie.«
    »Na, bit­te!«
    Das war un­wi­der­leg­ba­re weib­li­che Lo­gik. Na bit­te! Ich wür­de ihn al­so ver­gra­ben.
    Je­ne Nacht – beim ge­spens­ti­schen Schein des ab­neh­men­den Mon­des – mach­te ich mich an die Ar­beit mit On­kel Johns Pi­ckel und Schau­fel und ver­grub den Kör­per der al­ten He­xe bei der Ga­ra­ge, un­mit­tel­bar ne­ben den Ro­sen­bü­schen von Tan­te Bel­le. Mein strah­len­des, frisch in­kar­nier­tes Mä­del stand her­um und plau­der­te mun­ter drauf los, wäh­rend ich schau­fel­te. Das Gan­ze hat­te noch im­mer et­was Traum­haf­tes an sich; der Leich­nam gab da­bei der Sa­che einen bi­zar­ren An­strich. Des­sen un­ge­ach­tet be­gann ich mich über ei­ni­ges zu wun­dern: dar­über, bei­spiels­wei­se, wie es nun wei­ter­ge­hen soll­te.
    »Ster­nen­püpp­chen­ba­by, hol­des, –« Nun, manch­mal muß ein Mann eben zu sol­chen Aus­drücken grei­fen, um sich dem schwa­chen Ge­schlecht ver­ständ­lich zu ma­chen! »– du wirst doch nicht ei­nes Ta­ges plötz­lich ab­schwir­ren und mich hier al­lein zu­rück­las­sen, hm? Hast du schon Plä­ne für die Zu­kunft?«
    »Dum­mer­chen! Ich ken­ne jetzt eu­re Sit­ten … Wir hei­ra­ten na­tür­lich! Dann kön­nen wir wei­ter­se­hen. Wir brau­chen uns nicht zu be­ei­len. Ich ha­be ei­ne Men­ge Zeit, für hie­si­ge Be­grif­fe. Ich muß mich erst ein­mal ein­ge­wöh­nen – dich und dei­ne fas­zi­nie­ren­den Art­ge­nos­sen ver­ste­hen ler­nen. Wir wer­den zu­sam­men­le­ben wie Mann und Frau. Ich sag­te ja schon, un­se­re Ras­sen könn­ten viel Nut­zen zie­hen aus die­ser Ver­bin­dung.«
    Das, wenn ich sie rich­tig ver­stand, hör­te sich fein an. Es war der bes­te Vor­schlag, den man mir je ge­macht hat­te. Und si­cher­lich wä­re es ein Zeug­nis von er­bärm­li­cher Gast­freund­schaft ge­we­sen, hät­te ich die­ses An­ge­bot zu­rück­ge­wie­sen.
    »Das kommt schreck­lich plötz­lich«, sag­te ich. »Uff! Müß­te jetzt groß ge­nug sein, das Loch, für einen so ein­ge­schrumpf­ten al­ten Kör­per wie die­sen … Ja, Schatz, ich wer­de dich hei­ra­ten. Aber – wer sorgt für un­se­ren Le­bens­un­ter­halt?«
    Ich klet­ter­te aus dem Loch und küß­te sie. Kurz dar­auf hat­ten wir die al­te Da­me be­gra­ben.
    Am nächs­ten Mor­gen such­ten wir um ei­ne Eheer­laub­nis an. Drei Ta­ge spä­ter wa­ren wir ein Paar – das ers­te in­ter­stel­la­re. Um Ar­beit und Geld brauch­ten wir uns, wie sich her­aus­stell­te, kei­ner­lei Sor­gen zu ma­chen. Mein Ster­nen­ba­by lös­te die­ses Pro­blem, wenn auch ihr ers­ter Ge­dan­ke ei­ner di­rek­ten, ty­pisch weib­li­chen Lö­sung galt: sie konn­te je­de Men­ge Geld be­schaf­fen, auf die glei­che Wei­se, wie sie es da­mals mit ih­rem Kör­per ge­macht hat­te. Was sie brauch­te, wa­ren le­dig­lich al­te Zei­tun­gen, und schon hät­ten wir das Ge­wünsch­te … Sie führ­te es mir auch gleich vor.
    »Na ja«, sag­te ich, »scheint die ein­fachs­te Me­tho­de zu sein, zu­ge­ge­ben. Aber die Re­gie­rung ist ganz schön ei­fer­süch­tig auf ih­re Fä­hig­keit, Geld zu pro­du­zie­ren. Sie sieht es lie­ber, wenn sie die ein­zi­ge ist, die es rich­tig ma­chen kann.«
    Ich hat­te schon die Be­fürch­tung, sie wür­de dies­mal wie­der ih­ren Dick­schä­del durch­set­zen wol­len, aber nein. Ver­bo­te, Ein­schrän­kun­gen, Amts­schim­mel und Pa­pier­krieg, dies al­les wa­ren Din­ge, die sie sehr gut ver­ste­hen konn­te. »Zu Hau­se ist es das­sel­be mit den Ener­gie- und Kraftra­tio­nen«, er­klär­te sie. »Du hast gar kei­ne Ah­nung, was für Schwie­rig­kei­ten wir hat­ten, die wich­tigs­ten Vor­rä­te für mei­ne Rei­se hier­her an­zu­le­gen … Wir wer­den uns al­so nach ei­ner an­de­ren Mög­lich­keit um­se­hen müs­sen. Sag’, hast du denn kein biß­chen von

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